Brennholzlager im Garten - So geht’s schnell und günstig!
Wer stolzer Besitzer eines oder mehrerer Kaminöfen ist, muss auch die passende Menge an Holz bevorraten, denn das Holz muss trocken und luftig lagern.
Eigentlich ist es ja keine große Wissenschaft, Holz im Garten zu lagern, aber ich muss ganz ehrlich sein, die ersten ein oder zwei Male, bei denen man sich überlegen muss, wo man bis zu 10 Raummeter, das sind 1 Meter * 1 Meter *10 Meter Holz lassen soll - sind schon etwas nervenaufreibend.
Zugegeben, wir heizen viel mit Holz, drei Öfen stehen im Haus, im Wohn- und Schlafzimmer und natürlich noch einer in der Küche. Je nach Witterung gehen da schon ein paar Schüttraummeter Holz durch, außerdem lagert man in aller Regel immer mehr Holz als man pro Jahr benötigt. Das heißt, wer es komplett selber trocknet, braucht immer 1* den trockenen Jahresvorrat z.B. 5 Raummeter und dann den Stapel mit halbtrockenem Holz (1 Jahr gelagert), und dann den Stapel frisches Holz für in zwei Jahren. Insgesamt braucht man also 3 mal soviel Lagerkapazität, wie man Holz pro Jahr verbrennt./p>
Im Idealfall hat man richtige Holzunterstände, gebaut aus dicken Vierkantpfosten (9*9) mit festem Dach aus Schindeln oder Metallblech. Wer richtig klug sein will, baut diese gleich 2 Meter hoch, so dass man bequem darin stehen kann und sich nicht ducken muss. Andererseits ist es auch recht anstrengend, Holz so hoch aufzustapeln, es mag zwar lächerlich klingen, aber den Arm so oft mit Holz beladen zu heben ersetzt den grauenhaftesten „Pimp-my-Body-Kurs“ im Fitnessstudio.
Damit das Holz bei der Höhe nicht einfach in sich zusammenfällt, müssen die Seiten des Unterstandes dann auch noch mit Brettern vernagelt werden, einerseits schützt das vor Schlagregen, andererseits sorgen die Bretter dafür, dass wir das Holz überhaupt so hoch stapeln können.
Kleine Mengen an Holz, für ein gemütliches Feuer an Weihnachten, und eines an Neujahr lassen sich am einfachsten unter vorhandenen Dachvorsprüngen unterbringen. Wer wirklich nur „ab und zu“ den Ofen anmacht, braucht nicht mehr als ein oder zwei Bretter und ein paar Backsteine als Unterlage.
Leider haben wir nicht ausreichend Dachübersprünge für soviel Holz, also haben wir im ersten Jahr unser Holz im Carport gelagert, da es schon trocken war, war das auch vollkommen ausreichend. Im Carport (gemauert) herrscht nämlich zuwenig Luftzug, um Holz in einer angemesenen Zeit zu trocknen. Damit das Holz schnell (2 Jahre) den gewünschten Trocknungsgrad erreicht (20% Restfeuchte), muss es möglichst frei stehen, in nicht zu hohen oder zu dicken Stapeln liegen, und in der Sonne lagern, sowie von allen Seiten mit Luft umspült werden können. Mit allen Seiten ist also auch eine gewisse Bodenfreiheit gemeint.
Der Boden ist ja sowieso eine Sache bei der Brennholzlagerung, Wiesen sind gut geeignet, wenn wir das Holz gut 15-40 cm über dem Boden aufbocken können. Ähnlich wie bei Holzbauten im Garten möchten wir nämlich nicht, dass die Bodenfeuchtigkeit ins Holz einzieht.
Jeder hat da so seine eigene Konstruktion, die beliebteste und wirklich einfachste ist, das Holz dazu auf Paletten zu legen. Die Paletten werden mit Backsteinen aufgebockt und gründlich unterfüttert. Auf die Palette kann man dann das Holz stapeln. Entweder hat man bereits eine „Luxus-Konstruktion“ mit Seitenwänden gebaut, dann legt man das Holz nur gegen die Bretter oder man muss recht ordentlich stapeln.
Frei stehende Stapel können mit ein bisschen Übung auch von Brennholzanfängern aufgestapelt werden, dazu fängt man am besten mit Stapeln an, die nicht höher als 50-80 cm hoch sein müssen. Je mehr Holz man aufstapelt, um so besser kann es nämlich umkippen. Aktuell stapeln wir unser Holz (ohne Palette gemessen) so um die 120-130 cm hoch und empfinden das noch als angenehme Höhe. Darüber wird das Aufstapeln wieder sehr anstrengend und die Stabilität leidet.
Ein wichtiger Punkt dabei ist die seitliche Abstützung des Stapels. Man stapelt das Holz versetzt als würde man eine Mauer bauen. Beim Legen muss man ein bisschen auf die Form des Holzes achten, die Mauer ist gut, wenn die Holzstücke gut ineinander passen. Als Test wackelt man am Holzscheit. Liegt er nicht gut - muss ein anderer her!
Der optimale Ort für den Brennholzstapel ist recht leicht zu identifizieren. Die kurzen Seiten müssen im Osten und Westen liegen, dass hat den Grund, dass der Regen oft von der Westseite kommt und deshalb den Regen gegen das Holz drückt. Da wir unser Holz möglichst trocken lagern wollen, setzen wir lieber die kurzen Seiten dem Regenschauer aus. Ein weiterer Grund dafür ist die Bestrahlung der großen Fläche von der Sonne - denn eine Seite liegt dann frontal südlich. Die Sonne erwärmt das Holz, der Wind kann aufgrund des freien Stapels gut durch das Holz fahren und die Feuchtigkeit forttragen.
Nachdem wir den Stapel errichtet haben, kann man noch ein bisschen Sicherungsarbeit vornehmen, an Stellen, denen wir nicht ganz trauen können wir Spanngurte in Verbindung mit Brettern um das Holz legen, um den Stapel zusammen zu halten. Allerdings ersetzt das nicht das ordentliche Stapeln, es ist vielmehr als Versicherung für die Mühen zu verstehen.
Anschließend muss man das Holz spätestens im Herbst mit einer Plane abdecken, in trockenen heißen Sommern kann man den Regenschutz auch weglassen. Das Holz trocknet ja komplett durch, der Regen durchnässt eigentlich nur die äußere Hülle und trocknet auch schnell bei den sommerlichen Temperaturen wieder ab.
Dieses Prinzip zeigt auch ganz deutlich, dass die Belüftung und Sonneneinstrahlung noch wichtiger sind als eine perfekte wasserdichte Abdeckung. Holz in einem ehemaligen Stall zu lagern, der eher feucht ist, bringt beispielsweise fast keinerlei Vorteil. In einem Jahr hatten wir zufällig noch frisches Kiefernholz bekommen und hatten es erstmal (auch auf Backsteine und Bretter) aufgebockt im Stall untergebracht. Nach einem Jahr konnte man noch keinen Trocknungseffekt feststellen, das Holz war noch schwer, und wenn man es zum Test gespalten hat, sah man auch ganz deutlich im Inneren die Wassereinlagerungen.
Also raus mit dem Holz, an die frische Luft! Früher, als es noch keine Planen gab und nicht jeder ausreichend Unterstände und Scheunen bezahlen konnte, hat man das Holz einfach kreisförmig aufgeschichtet und oben aus Holz eine Art Dacheindeckung gebaut. Die Holzmieten hatten einen recht großen Durchmesser von mindestens 2 Metern und wurden so gebaut: Kreis festlegen, das Holz so aufschichten, dass man außen die kurze Seite sieht. Beim Hochbauen eher das Holz etwas nach innen neigen lassen. Immer reihum aufstapeln und zwischendurch innen auffüllen: So eine Art „Holziglu“. Für das Dach wird dann innen ewas höher aufgestapelt und möglichst flache Holzstücke mit Rinde nach außen werden wie Dachschindeln überlappend verlegt.
Holz in einer so großen Miete trocknet langsamer als in kleinen Stapeln, das sollte man bedenken. Andererseits hat man so gut wie keine Kosten und das Gebilde sieht hinterher auch noch urig aus. Heutzutage legt man - wenn man denn noch Mieten baut - eine Plane unter das Holzhäuschen um die Bodenfeuchte etwas abzuhalten.
Wir haben noch keine „urige“ Holzmiete gebaut, ich nehme an, man muss bestimmt 3-4 Jahre warten bis man das Holz verbrennen kann, vielleicht sogar länger.
Ein Problem an den Holzmieten ist auch, dass sie nicht mehr geschützt sind sobald man anfängt sie abzubauen, wenn man die Holzschindeln entfernt hat, kann es ungehemmt reinregnen.
Eine sehr schöne upcycling-Idee ist übrigens auch der Bau von Paletten-Holzgaragen, dazu benötigt man 4 Paletten pro Fach. Eine für den Boden, 2 für die Seitenwände und 1 für das Dach. Verbunden wird alles mit Schrauben und ein paar Dachlatten. Darüber spannt man eine Plane oder bringt auf die obere Palette Dachpappe auf.
Das Konstrukt funktioniert auch schon sehr gut mit 3 Paletten für den Boden und die Seiten. Wenn man dann aber die Plane aufbringt, wird man feststellen, dass die Konstruktion nur etwa 3 oder 4 Jahre hält. Danach wird die Plane langsam löchrig, so dass es sich anbietet, spätestens nach dieser Zeit eine dauerhaftere Lösung zu finden.