Immergrüne Einfassung für Bauern- und Ziergärten

Die üblichste Einfassungspflanze für Bauern- und Ziergärten ist eigentlich der Buchsbaum, aus dem sich sehr kleine Hecken formen lassen. Der Buchs wächst zwischen 5 und etwa 10 cm im Jahr und ist daher optimal als Formschnittgehölz geeignet. Jahrzehntelang war es auch kein Problem, die Buchshecken relativ problemlos zu kultivieren, in den vergangenen Jahren haben sich jedoch Krankheiten und Schädlinge so verbreitet, dass vielerorts das Anpflanzen von Buchsbäumen sinnlos geworden ist und Alternativpflanzen gewählt werden.

Besonders gefährlich für Buchsbäume ist der Pilz Cylindrocladium buxicol, der Triebsterben verursacht aus. Das Schadensbild zeigt sich außerdem durch weiße Sporenlager an den Blattunterseiten und dunkelbraune Flecken auf den Blättern.

Befallene Triebe und Blätter muss man bei Befall ordentlich abschneiden und restlos im Hausmüll entsorgen. Zusätzlich müssen die noch gesunden Triebe mit einem Fungizid vor einer Infektion geschützt werden (z. B.: Duaxo Universal Pilz-frei).

Neben dieser gravierenden Pilzerkrankungen wird der Buchsbaum aber auch vom Buchsbaumkrebs (Volutella buxi), der Buchsbaumwelke (Fusarium buxicola) und dem Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) gefährdet. Gegen den Zünsler, der alles kahl frisst, kann man beispielsweise Neudorff Spruzit einsetzen. Allerdings muss man die Anwendung 2-3 mal im Abstand von 5-7 Tagen im Fall eines Befalls durchführen. Vorbeugend wirkt die Behandlung auch nicht und die Pflanzen müssen auch im innern sehr gründlich behandelt werden (zusätzliches Ausschneiden der neuen Gespinste ist zusätzlich sinnvoll).

Viele Gärtner tauschen ihre Buchshecken deshalb gegen Alternativpflanzen aus und legen im Besonderen neue Beete gleich mit resistenteren Sorten an.

Als Einfassungspflanzen sind je nach Geschmack unterschiedlichste Pflanzen geeignet, wobei einige der vorgeschlagenen Pflanzen dem Buchs in der Optik sehr ähneln, andere eine kreative Inspiration sein sollen, auch mal über Alternativen nachzudenken.

Buxusblättrige Berberitze

Optisch ähnlich dem Buchs

Die kleine Heckenpflanze wird nur bis zu 75 cm hoch und wächst eher langsam. Die Berberitze ist, wie ihre großen Verwandten, mit Stacheln versehen. Der Zuwachs pro Jahr ist als eher gering einzustufen mit etwa 10-15 cm.

Schwach wachsender Ilex

Optisch ähnlich dem Buchs, z. B. Ilex crenata Convexa / Ilex Crenata Dark Star)

Der kleine immergrüne Strauch wächst etwa 10-20 cm im Jahr und gilt als der Buchsbaumersatz schlecht hin. Ungeschnitten kann der Ilex gut 150 cm hoch werden und bis zu 80 cm breit. Da der Strauch gern etwas saurer steht, kann man gut Rindenmulch unter und neben dem Strauch verwenden. Das erspart lästiges Unkrautzupfen bzw. vermindert es auf ein erträgliches Maß.

Lonicera Nitida Maigrün

Optisch etwas ähnlich dem Buchs

Muss viel häufiger als Buchs geschnitten werden, eignet sich daher nur für Menschen, die gern schneiden oder für kleinere Vorhaben.

Insgesamt muss von etwa 25 cm Zuwachs pro Jahr ausgegangen werden, für eine kleine Einfassung ist das erheblich und ein Schnitt im Jahr kann zu wenig sein.

Thymian

Thymian ist immerhin wintergrün, wird aber gern mit der Zeit breit und ist formal betrachtet kein Einfassungsgewächs.

Ein Kräuterbeet oder einen Gemüsegarten kann man dennoch gut mit Thymian einfassen. Zudem lässt sich Thymian durch Absenker schnell und einfach vermehren. Darüber hinaus kann man Thymian gut als Küchengewürz ernten und auch trocknen. Mögliche Schnittarbeiten landen also vorteilhaft im Kochtopf.

Lavendel

Lavendel bietet sich für große Beete an, denn auch, wenn die Pflanzen zu Anfang klein und schmal sind: an optimaler Stelle entwickelt der Lavendel eine große, leicht buschige Erscheinungsform. Lavendel muss außerdem mindestens einmal im Jahr nach der Blüte kräftig zurückgeschnitten werden. Jedoch nie bis ins alte Holz.

Immergrüne Schleifenblume

Nicht gerade das klassische Buchsgewächs, aber der Wuchs ist lockerer und informeller. Dennoch eine schöne Pflanze, die auch als überhängende Bepflanzung von Böschungen und Mauerkronen eingesetzt werden kann.

Bergenien

Wintergrün und robust, im Winter teilweise leicht rötlich, aber dennoch attraktiv. In der Regel pflanzt man Bergenien als Blattschmuckstaude, da die Blüten oft den Spätfrösten zum Opfer fallen. Bergenien vermehren sich langsam und horstartig. Wird ein Bestand zu groß, kann er einfach geteilt werden.

Immergrüner Edelgamander

Wird etwa 30 cm hoch, kann geschnitten werden und wächst buschig bzw. horstbildend. Es handelt sich um einen Halbstrauch mit kräftig rosanenen Blütenständen. Pro Meter sollte man 4-5 Pflanzen setzen. Im April kann man den Strauch einfach auf 2-3 Blattaustriebe zurück schneiden.

Der kleine Halbstrauch wächst in seiner natürlichen Form eher rundlich buschig, mit heraus stehenden Blüten, er kann aber heckenartig (kastig) erzogen/geschnitten werden.

Zwerg-Ysop

Wintergrün und mit 20-30 cm recht klein. Traditionell ist Ysop ein Würzkraut. Im Frühjahr oder nach der Blüte muss der Ysop geschnitten werden, um kompakt zu wachsen.

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