Kümmert ein Rhododendron, könnte es an Dickmaulrüsslern liegen

Eigentlich sehen sie ganz lustig aus, können aber schwere Schäden verursachen: Wann man eingreifen sollte und wie man die Käfer ohne Gift bekämpft.

Die Larven des Dickmaulrüsslers fressen an den Wurzeln der Pflanzen, diese können daran eingehen. Die erwachsenen Dickmaulrüssler fressen nur die Blätter an, was aber an und für sich nicht weiter tragisch ist.

Dickmaulrüsslerweibchen können auch ohne männlichen Gegenpart Eier ablegen, die zwischen zwischen Mai und August schlupfen. Bevorzugt werden sandige und humusreiche Böden, die wir im Garten ja fördern.

Im Dunkeln kann man nach den Dickmaulrüsslern suchen und sie einsammeln, oder man bereitet Fallen vor (mit Holzwolle ausgestopfte Blumentöpfen), die sie gern als Versteck annehmen.

Einfacher ist es aber, Nematoden gegen Dickmaulrüssler einzusetzen, sie sind nur 0,1 mm lang und greifen die Larven des Dickmaulrüsslers an, um sich selbst weiter zu vermehren. Am besten beginnt man schon Ende April mit dem Ausbringen der Nematoden, wenn man bereits weiß, dass der Befall auftreten wird. Tauchen erst im Sommer die ersten Dickmaulrüssler auf, kann man im August oder September auch noch Nematoden ausbringen. Der Boden sollte möglichst einen Tag vorher gründlich gewässert werden. Zu diesem Zeitpunkt füllt man auch gleich eine Gießkanne mit Wasser, so dass sich das Wasser aufheizen kann. Am nächsten Tag gibt man die Nematoden (sie werden in einem Beutel geliefert) ins Wasser und gießt die Nematoden-Wassermischung um die betroffenen Pflanzen.

Der Bereich sollte nun 2 Monate lang regelmäßig gegossen werden da die Nematoden als Fadenwürmer ausreichend Feuchtigkeit zur Bewegung benötigen.

Jeder Dickmaulrüsslerkäfer kann bis zu 3 Jahre alt werden, deshalb sollte man im Frühjahr und Herbst die Behandlung wiederholen und auch im nächsten Jahr nocheinmal.

Angeblich wirkt auch Neem gegen den Dickmaulrüsselkäfer, allerdings ist das nicht wirklich günstiger als die Nematodenmethode und nicht so sicher: Angeblich nehmen die befallenen Pflanzen Wirkstoffe aus dem Neempresskuchen auf und „schmecken dem Käfer nicht mehr“.

Wer nur ein oder zwei Dickmaulrüssler im Garten gesehen hat, keine kümmernden Pflanzen beobachtet, keine Mengen an fraßgeschädigten Pflanzen vorhält, kann sich auch erlauben, die putzig aussehenden Käfer einfach da zu belassen, wo sie sind.

Immerhin gibt es in der freien Natur genügend natürliche Fressfeinde: Igel, Eidechsen, Kröten, Vögel und auch Maulwürfe fressen sie unter anderem auf. Wer einen eigenen Hühnerstall hat, kann auch seine Hühnerschar auf die Jagd schicken. Für diese natürlichen Fressfeinde ist allerdings ein natürliches Gartenumfeld notwendig: Igel brauchen z. B. Laub- und Reisighaufen, Kröten benötigen Laichgewässer in der Nähe und auch Büsche, Steinhaufen und hohe Gräser zum verstecken. Vögel benötigen Nist- und Brutplätze und müssen genügend Futter in der näheren Umgebung finden können.