Monilla / Spitzendürre (Monilla laxa & Monilla fructigena & Monilla cydoniae)

Über einen Pilz, der Kern- und Steinobst befällt. Vorsorge gegen die Monilla und Behandlungsmaßnahmen bei Befall.

Die Monilla-Erkrankung ist eine Erkrankung von Kern- und Steinobst und kann als Spitzendürre und/oder als Fruchfäule beobachtet werden. Im besonderen bei Kirschen ist diese Erkrankung sehr verbreitet und gefürchtet. Es handelt sich um einen Pilz, der durch sein Eindringen zunächst die Blüten absterben lässt, anschließend welken die Triebspitzen. Ganze blütentragende Zweige können absterben. Bei Sauerkirschen kann, so nicht rechtzeitig und fachgerecht zurück geschnitten wird, auch das mehrjährige Holz befallen werden.

Bei Apfel und Birne sind typischerweise nur Laub und Blüten betroffen. Bei Quitten kann man unter Umständen an den befallenen Stellen einen Geruch nach Bittermandelöl feststellen.

Gefährdet sind Obstbäume, wenn es während der Blüte viel regnet und es sehr kühl ist. Wenig Infektionsdruck entsteht nur bei einer schnellen Blüte.

Vorsorge gegen die Monilla

Vorsorgen kann man mit einer geeigneten Nährstoffversorgung: ein Mangel an Phosphor kann den Monilla-Befall begünstigen. Am besten lässt man seinen Gartenboden regelmäßig in einem Labor prüfen und prüft dabei auch zumindest alle paar Jahre den Obstgarten.

Außerdem kann man mit biologisch unbedenklichen Mitteln die Pflanzenstärkung fördern, beispielsweise durch Spritzen von Kräutertees, einmal die Woche ab der Bildung von weißen Blütenknospen:

  • Meerettich-Tee: 300 g Wurzeln & Blätter mit heißem Wasser übergießen und einen Tag stehen lassen. 1:10 mit Wasser verdünnt verspritzen.
  • Ackerschachtelhalmbrühe: 1 kg frischen Ackerschachtelhalm in 10 l Wasser, 1 Tag stehen lassen. Die Brühe dann 1/2 h aufkochen und nach dem Abkühlen das Grün absieben. 1:5 verdünnt spritzen.
  • Zwiebelschalentee: 75 g Zwiebeln, 10 l Wasser, überbrühen, abkühlen, absieben. unverdünnt spritzen.

Auch im Handel gibt es bereis vitalisierende Fertigmittel zu kaufen.

Außerdem ist es wirklich wichtig, seine Bäume regelmäßig auszulichten. Bäume, die nach einem Regen gut abtrocknen können, sind deutlich weniger gefährdet, als Bäume mit zu dichten Baumkronen, die die Feuchtigkeit lange halten und damit das Pilzwachstum begünstigen.

Grundsätzlich kann auch eine Düngung mit Pflanzenstärkungsmitteln die Pflanzen resistenter gegen den Pilzbefall machen (Ackerschachtelhalm, Knoblauch, Zwiebel und Beinwellbrühen und -Tees). Dazu sollte man bereits im Sommer alle paar Wochen ein Mittel verabreichen.

Behandlung der Monilla

Die wichtigste Maßnahme ist der Obstbaumschnitt selbst: Alle befallene Triebe müssen entfernt werden, am besten schneidet man etwas mehr, gut 20-30 cm ins alte, gesunde Holz zurück. Dieser Schnitt sollte nicht wie der normale Auslichtungsschnitt nach der Ernte erfolgen, sondern sobald das Schadbild festgestellt wurde.

Auch die Obstbäume der Nachbarn sollten, sofern möglich, der gleichen Behandlung unterzogen werden.

Das Material darf auf keinen Fall zum Mulchen verwendet werden, es kann jedoch kompostiert werden, wenn es gut zerkleinert und mit Erde abgedeckt wird. Der Kompost sollte anschließend regelmäßig umgesetzt werden (Empfehlung aus Heft 10 des Freistaats Sachen, Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft - Krankheiten und Schädlinge im Garten).

Früher wurden auch Löcher im Boden ausgehoben, um den Schnitt zu vergraben, man ahnt es schon: die Erdabdeckung ist entscheidend. Früher wurde auch oft geraten, mit Krankheiten befallene Pflanzenteile zu verbrennen, das ist aber in vielen Gemeinden nicht mehr erlaubt, wegen der starken Geruchs- und Qualm-Belästigung.

Ebenso wichtig, wie der Baumschnitt selbst, ist es, die befallenen Früchte, die Monilla-Mumien, unbedingt aufzulesen und auch aus dem Baum zu entfernen. Sonst überwindert der Erreger im Baum. Diese Mumien bestehen aus den eingetrockneten Früchten, sind klein, schrumplig und braun.

Gespritzt werden kann gegen die Monilla eigentlich nicht ausreichend: nachdem das Schadbild festgestellt wurde, ist es bereits zu spät. Wer stark gefährdete Obstbäume hat, müsste drei mal spritzen: bei Blühbeginn, bei Vollblüte und beim Abfallen der Blütenblätter.