Dunkle Gartenecken beleben
Dunkle Schandflecke im Garten müssen nicht sein: Wie man Leben in schwierige Gartenecken bringt.
Im Besonderen auf schattigen Grundstücken auf Baumscheiben, neben Treppenabsätzen, an Holzzäunen oder hinter Gartenhäuschen gibt es oft Flächen, auf denen einfach nichts wachsen will. Keine Petunien, keine Stiefmütterchen, keine Sonnenblumen oder Pfingstrosen. Alles kümmert - und der Gärtner ist be‑kümmert.
Oft sind diese Ecken eine Art Anzeichen für einen zu ordentlichen Garten. Denn obwohl man an diesem Fleck gern Tagatees und Frühlingsflieder sehen würde, die Beikräuter werden geflissentlich ausgerupft. Es wird geharkt und gehackt, gefegt und aufgeräumt.
Aber in diesem Zustand kann sich der Boden nicht erholen!
In der Regel sind diese Flächen arm an Humus, entweder weil dieser durch Bauarbeiten abgetragen und entsorgt wurde oder weil Abbruchmaterialien, Sand und Kies untergemischt wurden. Auf diesen Böden ist schlicht wenig Leben vorhanden.
Das wichtigste, was wir also tun können: Das Leben, was sich freiwillig zeigt, freudig zu begrüßen. Wenn ein Löwenzahn aufgeht, oder eine Beifußpflanze einen einsamen Stengel in die Luft schiebt, sollten wir diesen stehen lassen.
Haben wir Kompost übrig oder Reste, wie beispielsweise mit Wurzeln versetzte Blumenerde aus Töpfchen des vergangenen Jahres, werfen wir diese einfach auf diese Fläche.
Alles, was wir für diese Fläche tun können, ist organische Materialien zuzusetzen und Leben jeder Art zunächst ungestört wachsen zu lassen.
Der mutige Gärtner fragt vielleicht sogar bei Nachbarn oder in der Familie nach ausbreitungsfreudigen Beikräutern und sät oder pflanzt diese gezielt aus.
Gundermann beispielsweise wurzelt sehr flach, wächst rasant und ist extrem anpassungsfähig.
Selbst karge Böden werden mit grünen Matten überzogen, egal ob diese im Schatten unter Eichen liegen oder in der prallen Sonne. Auch Fingerkraut ist ein wahrer Überlebenskünstler.
Erst, wenn sich die Fläche erholt hat, können wir unsere gärtnerischen Ansprüche an Auswahl und Gestaltung der Fläche wieder hervorholen. Zunächst können einzelne Pflanzen zur Probe in die Unkrautwildnis gesetzt werden. Dazu am besten eine kleine Fläche gründlich jäten und anschließend neu bepflanzen.
Robuste Stauden sind beispielsweise Beinwell, Storchschnabel und Lupinen. Letztere reichern den Boden auch noch mit Stickstoff an.
So können Flächen Stück für Stück wieder belebt und gärtnerisch bewirtschaftet werden.
Wer eine Art klinische Sofortmaßnahme vorzieht, kann versuchen, die Fläche abzuteilen und mit Brettern oder Rasenkantensteinen einzufassen, so dass 20-30cm Humus aufgebracht werden können. In der Regel sind die Flächen aber so groß, dass bei dieser Variante wirklich viel Erde zugekauft werden muss.