Gurken im eigenen Garten - So werden sie knackig und lecker!

Je nachdem, wie man ausgestattet ist, kann man Gurken von etwa Mai bis September aus dem eigenen Garten ernten. Wer nur im Freiland anbaut und keine Kleingewächshäuser zur Verfügung hat, sollte trotzdem die Gurkensaison nicht ungenutzt verstreichen lassen.

Wer ein Gewächshaus zur Verfügung hat, liest sich hier darüber ein: Die Gurke im Gewächshaus und die Kastengurken – Pflege, Pflanzung, und Tipps Denn hier geht es erst mal nur um die Freilandkultur, denn die ist für alle interessant.

Gurken wollen von ihrem Gärtner behütet werden, geschützt vor Wind und Kälte stehen und regelmäßig gehätschelt und auch gegossen werden.

Bodenansprüche der Gurkenpflanze

Da die Gurke - wie schon erwähnt - die Wärme liebt, sind am besten humose und sandige Böden geeignet. Je nasser und schwerer (toniger) der Boden ist, um so später erwärmt er sich – das mögen die Gurken nicht. Wer einen sehr tonigen Gartenboden hat, kann sich behelfen, indem er beispielsweise ein leicht höhergelegtes Beet verwendet, das mit Humus, Sand und Lehmboden gemischt errichtet wurde. Diese Hilfsmaßnahmen dienen dazu, die Gurkenernte zu verfrühen, denn die Gurkenentwicklung läuft in nassen Böden einfach langsamer ab, so dass man erst sehr spät in den Genuss frischer knackiger Gurken kommt.

Gurken gehören zu den Pflanzen der 1. Tracht, das heißt, dass man im Frühjahr ordentlich mit Kompost düngen sollte oder im Herbst des Vorjahres mit Stallmist.

Wer auf Mineraldünger setzt, sollte sich über die Chloridempfindlichkeit der Pflanzen bewusst sein. Beispielsweise ist das bei der Kali-Düngung zu beachten, bei der man unbedingt Patent-Kali verwenden sollte.

Insgesamt brauchen Gurken viel Phosphor und auch Kali.

Die Bodenreaktion sollte neutral sein, da Gurken eine frische Kalkung nicht vertragen, sollte man schon im Herbst des Vorjahres kalken (wenn Kompost erst im Frühjahr gegeben wird) oder zu einer kalkverträglichen Vorkultur.

Gurkensorten

Generell werden drei Sorten unterschieden, die Freilandgurke, die Hausgurke (für Gewächshäuser) und die Kastengurke für kleine Gewächshäuser bzw. Frühbeete. Man könnte aber auch nach Verwendung in Salat-, Einlege-, und Schälgurken unterscheiden. Die „frischen“ eingeschweißten Gurken aus dem Supermarkt sind „Salatgurken“, die eingelegten aus dem Glas „Einlegegurken“, und Schälgurken kennt man nur regional für Gerichte wie Schmorgurken oder als eingelegte Senfgurke. Bei Senfgurken hat man keine „kleinen“ Gürkchen im Glas schwimmen sondern geschälte und kleingeschnittene Gurkenstücke. Dementsprechend kann man sich vorstellen, dass die Schälgurken recht große, fleischige Früchte sind mit einer eher ledrigen Haut.

Für den Hobbygärtner eignen sich so genannte „Zweinutzungssorten“. Ein Beispiel wäre die Sorte „Eva“, die sowohl als Salat- als auch als Einlegegurke genutzt werden kann.

Wenn man zeitlich an die Möglichkeiten des Gurkenanbaus denkt, wird man Sorten für den passenden Anbau finden müssen. Die frühesten Gurken wachsen nämlich im Gewächshaus und nicht im Freiland.

Wer sich über eine noch frühere Ernte freuen möchte, muss dann ein Gewächshaus anschaffen und sollte sich im Hausgurkenartikel nochmal informieren.

Sorten für das Freiland:

Ernte Juli bis September

Ausaat April – Mai im Haus, oder ab Mitte Mai bis Mitte Juni im Freiland. z.B. Picolino, eignet sich für Freiland- und Gewächshausanbau und liefert relativ kleine Snackgurken.

Ernte Juli – September/Oktober je nach Witterung.

Die bereits genannte Gurke „Eva“, die mehrfach genutzt werden kann, nämlich als Senf-, Salat und als Einlegegurke, ist für das Freiland bestimmt. Sie darf erst ab den Eisheiligen ins Freiland gepflanzt werden oder wird ab Mitte Mai direkt im Freiland gesät.

Ernte Juli – Oktober / Witterungsabhängig

Die Freilandgurke Delikateß ist oft im Handel erhältlich, sie eignet sich auch als Gurke für die Mehrfachnutzung, sowohl Senfgurken als auch als Salat- und Einlegegurke kann sie genutzt werden. Ich habe festgestellt, dass diese Sorte sehr leckere Früchte abgibt, wenn man sie geschützt genug anbaut. Beispielsweise hat sie sich in der prallen Sonne, im hinteren Garten zwar gut entwickelt, aber auch viele Bitterstoffe gebildet. Leider kann man Gurken nicht nach ihrer Meinung fragen, aber der Schneckenbefall war an dieser Stelle (neben einer großen Wiese) recht hoch. Eventuell war es aber auch der Wind, wobei es im Sommer eigentlich an dieser Stelle oft unerträglich heiß und windstill ist. Wie auch immer: die in Kübel gepflanzten Gurken im geschützten Hof, in dem der Rasen deutlich kürzer gehalten wird, der Boden trockener ist als im hinteren Garten, war weniger von Schnecken befallen. Diese Gurken waren nicht bitter und schmeckten sehr gut.

Einlegegurken für die Ernte ab Juli

Beispielsweise die Libelle, eine sehr resistente Sorte, die sich sehr gut für den Freilandanbau eignet. Libelle ist eine gute Sorte, um Einlegegurken anzubauen, da man sie nur alle 3-4 Tage beernten muss. Teilweise möchten andere Sorten alle 2 Tage beerntet werden. Darauf sollte man möglichst beim Kauf des Saatgutes achten.

Gurken Aussaat und Anzucht

Freiland können Gurken ausgesät werden, sobald der Boden eine Temperatur von + 10 bis zu + 13 Grad hat. In der Regel ist diese Temperatur erst ab Mitte Mai vorhanden, kann aber regional abweichen. Wenn man zu früh sät, kann der Samen im Boden verschimmeln und keimt dann nicht mehr – im Gegensatz zu vielen Saaten, die einfach „auf den rechten“ Moment warten wie beispielsweise Radieschen, die man schon am Ende Februar einsäen kann, die aber in der Regel erst viel später keimen werden als „normal“.

Dabei muss man auch keine Angst haben, Zeit zu verlieren, durch die hohen Temperaturen Ende Mai und Anfang Juni haben die jungen Gurken einen guten Start in die Saison und können viel schneller wachsen und sind auch weniger anfällig für Krankheiten als Pflanzen, die aus Samen entstehen, die erst Kälte und Nässe überstehen mussten.

Wenn man nach Mitte Juni noch Gurken einsäen will, ist es wichtig, das Saatgut vorher vorzukeimen. Zum Vorkeimen legt man auf einen Teller Kaffefilterpapier oder Küchenkrepp, feuchtet es an, legt die Samen darauf und deckt wieder mit einem feuchten Papier ab. Die Raumtemperatur sollte etwa 20 ° Celsius haben, damit die Gurken auch keimen.Die gekeimten Gurkensamen sollte man pflanzen, sobald sie Wurzeln gebildet haben die etwa 4-5 mm lang sind. Durch diesen Vorgang kann man die Zeit zwischen Saat und Aufgang der Jungpflanze verkürzen.

Wer über ein Frühbeet verfügt, kann auch Gurken in Töpfen ab Anfang Mai vorkultivieren. Ausgepflanzt werden sie erst nach den Eisheiligen, also Ende Mai – sagen wir ab dem 20. Mai.

Aussaatvorbereitung im Freiland

Gurken gedeihen gut, wenn man sie auf kleine Dämme pflanzt, dabei kann man sich an Permakulturbeispielen oder Hügelkulturen orientieren oder klassisch traditionell orientierten. Klassisch wird ein Graben einen Spaten tief ausgehoben und mit Stallmist gefüllt. Wer keinen Stallmist hat, füllt Stroh, gehäckseltes Schnittgut, Laub und ähnliche Materialien ein. Der Aushub/die Erde wird dann wieder über die Füllung gelegt und zu einem flachen Hügel aufgeschichtet. Der Vorteil an der Methode ist, dass die Erde sich so noch besser erwärmt und die Gurken nach dem Gießen oder einem Regenschauer schneller abtrocknen.

Aussaatmethoden & das Vereinzeln der Gurkenpflanzen

Grundsätzlich kann man dibbeln oder Horstaussaaten vornehmen. Beim Dibbeln legt man eine Reihe an und legt alle 5-6 cm einen Gurkensamen aus. Bei der Horstsaat legt man alle 25-30cm 5-6 Gurkensamen aus.

Wenn man die Horstsaat wählt, kann man Pflanzenschutzhauben darüber stülpen, aber man kann auch das Beet kurz mit einer gelochten Folie bedecken, so dass beide Saaten als gleichwertig zu beurteilen sind.

Wenn die Gurken dann ihr erstes Laubblatt gebildet haben, müssen wir uns den Bestand genau ansehen. Manche Gurken werden nicht aufgegangen sein, an anderen Stellen werden viele Gurkenkeimlinge dicht an dicht stehen. In diesem Stadium des Wachstums kann man schon die kräftigsten Pflanzen erkennen, der Rest muss entfernt oder umgepflanzt werden.

Pro Meter sollten nicht mehr als 6 Gurkenpflanzen verbleiben, wenn man „Lücken“ in der Reihe hat, kann man auch kräftige überzählige Pflanzen aus dichten Stellen umsetzen. Danach stellt man einen sauberen Tontopf darüber, das schützt die junge Pflanze. Der Topf kann am nächsten Tag entfernt werden.

Gurken als Terrassen-, Balkon- und Topfkultur.

Grundsätzlich ist es auch möglich, Gurken im Topf bzw. Kübel zu kultivieren, wobei gesagt werden muss, dass dann gießen und düngen eine noch wichtigere Rolle einnehmen. Da man nur ein paar Pflanzen braucht, zieht man die Gurkenpflanzen am besten ab März/April in Töpfchen im Haus vor oder kauft sich ein paar Jungpflanzen im Handel. Pflanzzeit ist wieder ab Ende Mai (20. Mai).

Die Kübel sollten mindestens 20 Liter umfassen, besser mehr. Die Delikatess-Gurken bei mir hatten ein Erdvolumen von gut 70-90 Litern in einer ausgedienten Blechwanne. Um so kleiner das Erdvolumen ist, um so mehr muss man gießen und düngen, außerdem hat man das Problem, dass Gurken sich eigentlich gerne flach ausbreiten und dementsprechend horizontalen Platz für ihre Wurzeln benötigen.

Besser als ein oft genutzter Baueimer wäre also eine Mörtelwanne. Dazu sei noch gesagt, manche nutzen diese Methode nicht wegen möglicher Weichmacher / nicht lebensmitteltauglich geprüft. Das muss jeder selber entscheiden.

Da die Pflanzen im Kübel wenig Platz haben und wenig Erdvolumen, sollte man ihnen regelmäßig Flüssigdünger zukommen lassen. Man kann abwechselnd einen Stickstoffflüssigdünger und einen Volldünger (NPK) benutzten. Einmal die Woche die Pflanze mit Dünger versorgen und ansonsten gießen, sobald die Erde auszutrocknen droht, das ist in Kübeln quasi jeden Tag der Fall.

Mischkulturen als Windschutz

Da die kleinen Gurken den Wind nicht schätzen, ist es vorteilhaft, ihnen ein paar Windfänger als Partner zu geben.

a) Kohlrabi, Salat und Gurken

Eine Möglichkeit ist ein sehr enger Beetaufbau:

Beetrand – 10 cm – Kohlrabi – 25 cm Kopfsalat – 25cm - Gurkenreihe - 25 cm Kopfsalat – 10 cm – Beetrand.

Salat und Kohlrabi werden als Jungpflanzen gepflanzt und nicht direkt gesät. Als Pflanzzeitpunkt bietet sich Ende April an, dann haben Kohlrabi und Salat einen guten Vorsprung. Dieser Vorsprung ist vorteilhaft für die Gurken, denn so erhalten sie Ende Mai schon einen guten Windschutz.

Bei diesem Konzept wird zuerst der Kopfsalat schnittreif und gibt den Gurken etwas mehr Standraum.

b) Gurken und Buschbohnen

Man muss sehr frühe Buschbohnen nehmen, wie die Sorte Nassau, die bereits nach 6 Wochen (bei günstiger Witterung) beerntet werden kann. Oder die Sorte Tempo, die sehr kompakt wächst und nach etwa 55 Tagen Kulturdauer beerntet werden kann.

Wenn man die Bohnen dibbelt, sät man sie 15cm vom Beetrand entfernt und lässt in der Mitte Platz für die Gurken. Die Bohnen können ab Mitte Mai gesät werden, die Gurken pflanzt man dann Ende Mai oder sät sie Ende Mai aus.

Zwischenzeitlich kann man dazwischen noch Radieschen kultivieren.

c) für besonders windige Lagen braucht es Mais oder Puffbohnen

Wer besonders windige Stellen mit Gurken bepflanzen möchte, sollte einen Maisschutzsaum errichten oder Pufbohnen verwenden. Mindestens zwei Reihen sollten es dann schon sein. Wichtig ist vor allem die Hauptwindrichtung, in der Regel ist das Westen. Die Puffbohnen können ab Ende Februar in den Boden, wann genau - schwer zu sagen, denn das kommt auf das Klima der Region und das Kleimklima an. Man sagt wie bei den Möhren auch „wenn der Boden oberflächlich abgetrocknet ist“ - Zu späte Aussaten ab April haben den Effekt, dass die noch jungen Triebe der Puffbohnen schnell von Läusen befallen werden

Gurken pflegen, düngen und gießen

Puh – der perfekte Ort ist gefunden, Mischkulturpartner sind gefunden und dann geht es noch weiter, die Gurken brauchen nämlich mehr als nur ein warmes Plätzchen. Am liebsten werden Gurken mit warmem, abgestandenem Wasser gegossen. Allerdings habe ich auch meine Gurken schon oft mit kühlem Brunnenwasser gegossen und sie sind nicht bitter geworden. Gegossen wird - außer man hat Topfkulturen - erst ab etwa Anfang Juli bis Mitte August. Dabei gießt man viel aber selten, etwa 3 mal in der Kulturperiode wird gegossen außer es ist wirklich sehr sehr trocken. Man sollte dann aber gut 15 Liter pro Quadratmeter gießen, damit die Gurkenpflanzen auch wirklich Wasser bekommen.

Düngung

Zur Düngung muss gesagt werden, dass die Gurken viele Nährstoffe brauchen, deshalb gibt es die erste Kopfdüngung, wenn sie ihr drittes Laubblatt gebildet haben. Etwa 2-3 N/m2, am besten als Flüssigdünger verabreicht - bekommt ihnen gut. Man kann auch Hornmehl verwenden, etwa ½ EL pro Quadratmeter.

Weitere zwei Düngungen kommen dann Anfang Juli und Ende Juli, diese sollte man mit einem Volldünger vornehmen. Diese Düngung ist weniger stark, was den Stickstoffbedarf angeht. Man könnte bei Mineraldüngern/NPK von 20-30 Gramm pro Quadratmeter sprechen, allerdings bevorzuge ich organische Düngung. Als Alternative kann man einen Guano-Dünger nehmen und mit etwas Kompost abmischen, genauso sind Mistpellets aus Schafsmist geeignet, da sie einen hohen Kalianteil aufweisen.

Gut 1-2 EL pro Quadratmeter des Düngers mit 1-2 Händen Kompost mischen und dann zwischen den Gurkenpflanzen auf dem Boden verteilen.

Außerdem sei nochmal erwähnt, dass es Vorteile hat, wenn man die Gurke wie eine Pflanze der 1.Tracht (die sie ja auch ist) behandelt, und im Herbst des Vorjahres deshalb schon Stalldung aufs Land gibt oder im Frühjahr der Pflanzung/Aussaat Kompost gibt. Gute Grunddüngungen sind beispielsweise auch Schafsmistdünger (z.B. als Pellet), da sie einen hohen Anteil an Kalium enthalten. Und Gurken lieben Kalium!

Pflegearbeiten - wie hacken

Gurken sind Flachwurzler, das heißt, wir müssen den Boden möglichst nur oberflächlich bearbeiten, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Trotzdem sollten Bodenverkrustungen und Unkraut entfernt werden. Manche mulchen ihre Gurkenpflanzen auch, leider habe ich persönlich damit keine guten Erfahrungen gemacht. Die Schnecken fanden es im Gurkenbeet zu schön, der Gundermann kletterte einfach über den Mulch ins Beet und die Gurken wurden, (Achtung eigene persönliche Vermutung) wurden durch die vielen Schneckenangriffe bitter.

Ernte der Gurken

Gurken sitzen recht fest an ihrer Pflanze und da Wunden immer Eintrittspforten für Keime darstellen, schneiden wir sie am besten mit einem sauberen Messer ab, anstatt sie abzureißen.