Wie unterscheiden sich Gemüse erster und zweiter Tracht?
Ein jährlicher Rhythmus im Hausgarten entsteht durch die Aufteilung des Gemüsebeetes in zwei Einheiten: Die erste und zweite Tracht. Je nach Bedarf der Pflanzen, wird der Boden bereits im Herbst vorbereitet.
Gemüsebeet in eine Fläche für die erste und eine Fläche für die zweite Tracht aufteilen.
Eigentlich geht es dabei darum, wieviel Humus und Dünger eine Pflanze zum leben benötigt. Pflanzen der 1. Tracht benötigen eine dicke nährstoffreiche Humusschicht, während Pflanzen der 2. Tracht diese nicht benötigen.
Möhren beispielsweise sind anfälliger, wenn sie auf frisch gedüngtem Boden angebaut werden, es sind ebenso wie Zwiebeln eindeutig Pflanzen für die zweite Tracht.
Pflanzen der 1. Tracht sind Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl, Kopfkohl, Sellerie, Porree, Kürbis, Gurken, Zuckermais, Rhabarber, Spargel (u. v. m.)
Um die Beete entsprechend vorzubereiten, braucht es einen Anbauplan. Hat man nur ein großes Beet, wie es früher üblich war, wird dieses geteilt. Eine Hälfte wird mit Kompost, eventuell auch Dung gedüngt (früher üblicher) und die andere Hälfte wird gekalkt. Der gedüngte Teil ist für die Pflanzen der 1.Tracht vorgesehen, die zweite Hälfte für alle Pflanzen der 2. Tracht.
Das hat den Vorteil, dass man nicht Reihe für Reihe zwischen Pflanzen der ersten und der zweiten Tracht jeweils entscheiden muss, wieviel Dünger eingebracht werden sollte.
Wechselt dann von Jahr zu Jahr die Belegung der beiden Beethälften, ist der Boden an allen Stellen ausreichend mit Nährstoffen und Kalk versorgt.
Wer nicht mit Mist düngt, benötigt die Einteilung eigentlich nicht mehr.
Ursprünglich ist diese Einteilung aus dem Umstand entstanden, dass frischer Mist im Frühjahr von den Gemüsekulturen nicht vertragen wird. Heutzutage kompostiert man in der Regel nur Grünschnitt im Garten und hat gar keinen Mist zur Verfügung. Reifer, fertiger Kompost kann auch wunderbar im Frühling verabreicht werden.