Zucchini im eigenen Garten oder auf dem Balkon anbauen, pflegen und ernten

Zucchini im eigenen Garten anzubauen ist gar nicht schwer, sogar auf Terrasse und Balkon kann man erfolgreich Zucchini anbauen.

Zugegebenermaßen ist die Kultivierung von Zucchini im Topf nicht genau so ertragreich wie im Freiland, aber oft geht es beim Gärtnern auf dem Balkon auch darum, das Gemüse näher kennen zu lernen, Kindern zu zeigen, wie Essen entsteht und der Spaß am Anbau.

Kletternde Zucchini sind platzsparend auf Balkon und Terrasse, müssen aber angebunden werden und halten nicht von allein!

Zucchini sind eng mit dem Kürbis verwandt, deshalb nennt man Zucchini auch Gemüsekürbis. Es gibt verschiedene Sorten, die klassische Zucchini ist grün und länglich aber auch gelb und rund ist sie erhältlich.

Im Gegensatz zum Kürbis bilden Zucchinipflanzen keine großen Ranken aus, ihre Blätter sind aber beeindruckend groß, so dass man ausreichend Standraum einplanen sollte.

Bodenansprüche der Zucchinipflanze

Zucchinipflanzen sind weit weniger anspruchsvoll als beispielsweise die Gurke, trotzdem stehen sie gern auf organisch gedüngtem, humusreichen Boden. Am besten gibt man im Frühjahr gut abgelagerten Kompost auf das Beet.

Lichtansprüche der Zucchini

Die volle Sonne, an einem geschützten (nicht zu windigen) Standort ist der Zucchini natürlich am liebsten, aber auch halbschattige Bereiche reichen aus.

Aussaat von Zucchini im Freiland

Aussäen kann man Zucchini ab dem 10. Mai im Freiland. Wenn man im Freiland aussät, sollte man Folgendes wissen: erst ab 12 °C Bodentemperatur keimen die Zucchinisamen, wenn es noch zu kalt ist, faulen die Samenkörner weg. In der Regel sät man 2-3 Samen pro Saatstelle und reißt nach dem Aufgang die zwei schwächsten Pflanzen wieder aus, so dass nur eine Zucchini pro Pflanzstelle verbleibt.

Ausgesät wird 1cm tief, der Standraum der späteren Pflanzen beträgt 1x1Meter.

Ausaat im Haus

Üblicher als die Freilandsaat ist die Vorkultur auf dem Fensterbrett im Haus. Dazu kann man die Pflanzen bereits ab Ende März in Töpfen vorziehen.

Pflanzen von fertigen (selbstgezogenen) oder gekauften Zucchinipflanzen: Wenn man sich bereits fertige Pflanzen besorgt hat oder die stattlichen Jungpflanzen selbst herangezogen hat, sollte man wie bei den Aussaatabständen angebeben pflanzen. Jede Pflanze braucht 1x1 Meter Platz, das heißt, dass man auf ein Normalbeet von z. B. 3 Meter Länge und 1,20 m Breite nur 3 Zucchinipflanzen setzten kann.

Da die Zucchini nicht sofort den gesamten Standraum einnehmen, kann man gut z. B. noch Radieschen an den Rändern aussäen.

Gepflanzt wird erst ab dem 20. Mai– Erst dann sind die Eisheiligen vorbei. Die Eisheiligen sind nämlich folgendermaßen entstanden: Es handelt sich um eine Bauernregel, die sich zeitlich auf christliche Gedenktage bezieht, die auch „Gestrenge Herren“ oder „Eismänner“ genannt werden. Die Bauernregel bezieht sich auf den julianischen Kalender, aber durch die Reform zum gregorianischen Kalender im Jahr 1582 haben sich die „Eisheiligen“ quasi nur auf dem Papier verschoben. Das hat zur Folge, dass die „Eisheiligen im Garten“ erst 10 Tage später „vorbei“ sind, als in unserem Papiertaschenkalender. Also: 20. Mai für Zucchini, Tomaten, Gurken, Paprika, Chili usw. - nicht vorher pflanzen, denn wenn es doch nochmal kalt wird, können alle Pflanzen sterben. Man „kann“ Glück haben, muss aber nicht!

Zucchini richtig düngen im eigenen Garten

Wie bereits bei den Bodenansprüchen schon gesagt, ist es vorteilhaft, die Zucchini als Pflanze der 1. Tracht zu behandeln, also frische organische Düngung zuzuführen. Entweder im Herbst des Vorjahres Mist oder aber im selben Frühling ordentlich Kompost.

Frisch kalken darf man die Zucchini nicht, ebensowenig wie den Kürbis, beide Pflanzen vertragen das nicht.

Pro Pflanze, bzw. pro Quadratmeter gibt man im Jahr insgesamt: 15g N / m². Das entspricht in etwa 3 EL Hornspänen pro Pflanze, aber es wäre besser, wenn man die Düngegaben etwas aufteilen würde. Besonders Zucchini freut sich über einen Volldünger und keinen reinen Stickstoffdünger, gut geeignet sind flüssige Gemüsedünger die man in einer schwachen Lösung (0,3%ig) verabreicht.

Zucchini im Garten gießen

Ob man die Zucchini gießt oder nicht ist eine Frage des Standortes, ich habe im letzten Jahr meine Zucchini relativ wenig gegossen, aber es hat hier auch viel geregnet. Außerdem muss man natürlich sagen, wer im Topf pflanzt, muss jeden Tag gießen.

Als grobe Richtlinie kann man aber sagen, der größte Wasserbedarf besteht zwischen Juli und August, wenn man wässert, dann gründlich und viel – gut 25 Liter pro Pflanze. Zusätzlich gießt man in der Anwachsphase nach dem Pflanzen die jungen Zucchinipflanzen.

Wieviel man von einer Zucchinipflanze ernten kann

Von einer Pflanze erhält man so zwischen 10 – 20 Zucchinis, in der Topfkultur sind es in der Regel deutlich weniger. Für einen 2 Personenhaushalt rechnet man 2 Zucchinipflanzen. Aber auch bei einer Familie mit 2 kleineren Kindern würde ich wohl nicht mehr als 2 Zucchinis empfehlen, außer jemand ist nahezu süchtig nach den grünen Früchten.

Geerntet wird wenn die Früchte zwischen 13 und 20 cm lang sind und die Schale noch relativ weich ist. Um so kleiner die Früchte bei der Ernte sind, um so fester ist noch das Fruchtfleisch. Später bilden sich auch Kerne aus, die bei der Verarbeitung stören können. Da sich früher oder später aber immer eine Zucchini verstecken wird und locker mehrere Kilogramm schwer werden kann: man kann die Zucchini auch schälen, das schwammige (kernige) Fruchtfleisch ausschneiden und eine Zucchinisuppe kochen. Übrigens ist das viel leckerer, als es sich anhört – ehrlich!

Riesenzucchini machen sich auch gut (wenn sie noch in den Ofen passen) als Backform für Hackbraten im Zucchinidampfer.

Problemfälle im Zuchinianbau

Schnecken und Zucchini

Zucchinipflanzen werden manchmal von Schnecken aufgefressen, dem entgegenwirken kann man am besten, indem man Jungpflanzen setzt, die bereits leicht behaarte stachelige Blätter ausgebildet haben. Die scheinen den schleimigen Gartenbewohnern nicht gut zu schmecken. Außerdem sollte man den Erdboden rund um die jungen Pflanzen möglichst trocken halten, also einen Gießring anlegen und nicht das ganze Beet feucht halten.

Faulende Zucchini

Um ehrlich zu sein, konnte ich dieses Phänomen selber noch nicht beobachten, da wir hier einen Sandboden bewirtschaften. Soweit ich die faulenden Zucchini aus Erfahrungsberichten kenne, liegt es an zu feuchtem Boden. Ich empfehle daher bei schwerem, nassen, kalten Lehmboden den Anbau auf kleinen Hügeln.

Beispiel: Beet 120 cm breit, 300 cm lang (3 Zucchinipflanzen). In der Mitte einen Graben ausheben, etwa einen halben Spaten tief, den Aushub zur Seite legen und mit Kompost mischen. Den Graben mit organischem Material (Äste, Holzhäcksel, Stroh, Laub, Rasenschnitt, Staudenschnitt) füllen und mit der Lehm/Erd-Kompostmischung abdecken, so dass ein oben flacher Hügel entsteht. Auf den Hügel dann die Zucchini pflanzen. Wer hat, kann auch etwas Stallmist in die Häcksel-Schnitt-Mischung geben oder pro Meter 1 El Hornspäne. Bei der Umsetzung von organischem Material zu Kompost wird kurzzeitig viel Stickstoff von den Bodenorganismen gebunden und steht deshalb nicht der Pflanze zur Verfügung.

Als Sofortmaßnahme, wenn es schon zu spät für den Hügel ist, würde ich alte Dachziegel oder Fliesen unter die Früchte legen, dass macht man auch bei Kürbissen, damit sie nicht von unten vergammeln. Manche verwenden auch Stroh zu diesem Zweck wie bei Erdbeeren.

Zucchinipflanzen und Mehltau

Zucchinipflanzen können echten und falschem Mehltau haben, gegen den echten Mehltau sind bereits viele Sorten resistent, so dass die Wahl einer resistenten Sorten die einfachste Möglichkeit darstellt.

Echter Mehltau tritt im Besonderen auf, wenn die Tage heiß und die Nächte feucht sind. Man erkennt ihn an den weißen mehlartigen Flecken auf den Oberflächen von Früchten, Stängeln und den Blättern.

Der falsche Mehltau ist auch auf der Unterseite der Blätter zu erkennen, es handelt sich um weißliche bis bräunliche samtartige Beläge. Der falsche Mehltau tritt vor allem auf, wenn es feucht und kalt ist. In der Regel werden im Herbst alle Zucchinifpflanzen in unserem Garten vom falschen Mehltau befallen, allerdings ist dann die Erntesaison auch vorbei und wir können die Pflanzen erlösen.

Wer die Erfahrung machen muss, dass die Zucchini schon zu früh im Jahr befallen werden und deshalb die Ernte schlecht ausfällt, kann versuchen die Zucchini regelmäßig mit Schachtelhalmbrühe zu gießen. In der Schachtelhalmbrühe ist viel Kieselsäure, Kieselsäure ist für den Zellaufbau von festem Blattgewebe wichtig. Das wiederum sorgt dafür, dass Pflanzen weniger anfällig für Pilzerkrankungen (wie den Mehltau) ist.

Hilft übrigens auch bei blattlausgefährdeten Pflanzen wunderbar.

Dürfen mit Mehltau befallene Pflanzenreste auf den Kompost?

In der Regel überwintert Mehltau auch auf ausdauernden Unkräutern, die auch in Wiesen zu finden sind. Deshalb ist es eigentlich egal, was man mit dem Schnittgut macht. Wenn die Umgebungstemperatur (trocken, nachts feucht) stimmt, wird der Mehltau wieder kommen, außer die Pflanzen sind resistent oder ausreichend gesund und stark.

Gelbfleckigkeit oder Gurkenmosaik an Zucchini

Erkennen kann man die Viruskrankheit an den gelben, mosaikförmigen Zeichnungen die zunächst auf den jungen Blättern erscheinen. Nach und nach geht das Virus auch auf die anderen Blätter über. Die Pflanze wächst nicht mehr so gut, wirkt auch gestaucht.

Übertragen wird das Virus über Blattläuse oder infiziertes Werkzeug – aber es ist auch möglich, dass bereits das Saatgut infiziert war. Da der Virus auf Pflanzenresten überdauern kann, sollte man befallene Pflanzen direkt vernichten und aus dem Garten entfernen.

Das Virus loszuwerden ist schwierig, denn das Virus kann einerseits im Boden überdauern, andererseits sind die Blattläuse Überträger. Alle Unkräuter und Bäume in der Nachbarschaft zu entfernen, die als Wirtspflanze fungieren können (ob für den Virus oder entsprechende Blattlauskolonien), ist für den Hobbygärtner nicht machbar.

Dann sollte man lieber resistente Sorten nehmen wie „Supremo“, „Defender“ oder „Monitor“.