Bleichsellerie
Zartes Blattgemüse aus dem eigenen Garten
Grundsätzlich muss man zunächst entscheiden, ob man selbstbleichenden Sellerie anbauen möchte oder den normalen, dunkelgrünen, leicht rötlich-violetten Sellerie, der höhere Erträge bringt, aber gebleicht werden muss. Das Bleichen ist nicht schwer, man muss aber zur rechten Zeit damit anfangen, deshalb bietet sich für vielbeschäftige Gärtner eher der selbstbleichende Sellerie an.
Gesät wird Bleichsellerie im Frühbeetkasten oder in Anzuchtgefäßen auf der Fensterbank ab Ende Februar.
Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Töpfchen, in die er pikiert wird, groß genug sind. Nur Bleichselleriepflanzen mit bereits gut ausgebildetem Wurzelsystem sind lohnend für die Pflanzung ins Freiland. Deshalb sollte man beim pikieren möglichst viele Wurzeln erhalten und ausreichend große Pflanzbehälter wählen.
Auspflanzen
Je nach Sorte benötigt der Bleichsellerie etwa einen Viertel Quadratmeter, das bedeutet zwischen 40 x 40cm und 50 x 50 cm Pflanzabstand.
Eine für Normalbeete vorteilhafte Aufteilung ist beispielsweise der Reihenabstand 20 cm vom Weg, und 40 cm als Reihenabstand zwischen den Reihen. In der Reihe würde man dann 50 cm Abstand lassen.
Beispiel: 3 Reihen auf einem Beet von 120 cm Breite (20 cm, Pflanze, 40 cm, Pflanze, 40 cm, Pflanze, 20 cm).
Gepflanzt werden darf erst nach den Spätfrösten, das heißt nach den Eisheiligen Ende Mai. Beim Einpflanzen sollte man darauf achten, die Pflanzen nicht zu tief einzusetzen. Bei zu tiefer Pflanzung wird die Entwicklung gehemmt, deshalb auf die ursprüngliche Pflanztiefe im Topf achten.
Das früher praktizierte Anhäufeln der Pflanzen ist genauso schädlich, da es zu Fäulnis der Herzblätter führen kann.
Auch die Mischkultur ist möglich, aber nur bei selbstbleichendem Sellerie empfehlenswert, da der Platz zum Einschlagen benötigt wird, außerdem muss der Pflanzabstand groß genug zum Durchlüften des Bodens (hacken) sein. Lauch und Tomaten sind als Partner geeignet.
Boden- und Klimaansprüche
Bleichsellerie keimt erst ab etwa 16-18°C, dementsprechend steht er gern warm und geschützt. Der Boden muss sich schnell erwärmen, dementsprechend bevorzugt die Pflanze leichte Böden wie sandige Lehmböden und lehmige Sandböden. Reine, schwere Lehmböden und auch zu leichte Sandböden eignen sich nicht.
Vor der Pflanzung sollte der Boden gründlich verbessert werden, entweder man gibt im Herbst des Vorjahres bereits abgelagerten Mist auf das Beet oder man versorgt die Fläche im Frühjahr mit 5-6 kg Kompost pro Quadratmeter. Bleichsellerie gehört, wie der Knollensellerie, also zu den Pflanzen der ersten Tracht, das heißt er ist ein klassischer Starkzehrer. Auch die Gabe von handelsüblichem Dünger ist empfehlenswert, wenn der Nährstoffbedarf nicht über Kompost gedeckt werden kann.
Möglich ist auch Bleichsellerie nach einer mit (frischem) Mist gedüngten Vorfrucht anzubauen.
Um den Sellerie gesund zu erhalten, ist es neben dem ausreichenden Pflanzabstand vorteilhaft, wenn man alle 2 Wochen mit Pflanzenbrühe vom Schachtelhalm gießt.
Sellerie ist nicht sonderlich kalkverträglich, was die frische Kalkung anbelangt, muss ein Beet also neutral eingestellt werden, wenn es zu sauer ist, muss zunächst eine Vorfrucht angebaut werden. Denn obwohl Sellerie keinen frischen Kalk verträgt, benötigt er diese neutrale Reaktion bei einem pH-Wert zwischen 6,2 und 7,5.
Düngung und Pflege
Bei der Pflanzung kann Stickstoff beispielsweise in Form vom Hornspänen hinzugegeben werden, zusätzlich zur Kompostgabe. 2-3 Kopfdüngergaben mit Stickstoff sind weiterhin zu empfehlen, die erste erfolgt etwa einen Monat nach der Pflanzung, die zweite Anfang bis Mitte Juni und die letzte Stickstoffdüngung wird vor dem Bleichen verabreicht.
Die Kali- und Phosphor-Düngung reicht einmalig vor dem Pflanztermin (z. B. über Kompost).
Während der gesamten Anbauzeit muss regelmäßig gegossen und gehackt werden. Da wir die langen Stiele ernten möchten, darf die Pflanze nicht beim Wachsen gestört werden. Fehlt Luft oder Wasser, wächst die Pflanze nicht weiter.