Dünger - Was ist das und wozu braucht man welches Düngemittel710

Bodenverbesserungsmittel - Unterscheidung zu Düngemitteln

Zwischen dem Düngen und der Bodenverbesserung muss unterschieden werden, denn Dünger beeinflussen den Nährstoffgehalt des Bodens, dagegen beeinflussen Bodenverbesserungsmittel die Struktur, die Haltefähigkeit für Wasser, Nährstoffe und Luft.

Kalk

Kalk

Grundsätzlich kann man bei der Verbesserung von Boden noch viel weiter gehen, als nur Substrate hinzuzufügen. Das Entfernen von beispielsweise großen Steinen oder gar Schutt aus dem Gartenboden ist eine Verbesserung des Gartenbodens. Auch das Lockern von verdichteten Böden durch umgraben, grubbern oder lockern hat eine bodenverbessernde Wirkung. Auch das Anpflanzen von Gründüngungspflanzen kann man in dieser weit gefassten Form darunter verstehen, während der Anbau von Hülsenfrüchten als Stickstoffsammler eher eine düngende Wirkung hat, können andere Pflanzen wie Phacelia, Gelbsenf oder die Lupinen Bodenverdichtungen durch ihre Wurzeln auflockern. Durch das Abmähen und Kompostieren des Gründüngers auf dem Feld wird auch neuer Humus gebildet, der den Boden verbessert.

Im Allgemeinen spricht man von bodenverbessernden Mitteln, wenn man von Steinmehl bzw. Urgesteinsmehl, Tonmehlen oder Kalk spricht. Aber auch die Zugabe von Kompost oder Sand, Kies oder Schotter kann bodenverbessernd sein. Bei der Zugabe von Kompost geht es dabei weniger um die enthaltenen Nährstoffe als um die Eigenschaften der Huminsäuren im Humus.

Letztendlich stellt sich die Frage, welche Art von Kulturen man auf der entsprechenden Fläche ansiedeln möchte und daraus ergeben sich die Notwendigkeiten für den Gartenboden.

Ein Gemüsegarten sollte einen neutralen pH-Wert aufweisen, ausreichend Luft aber auch Wasser halten, Düngemittel speichern können und eine feinkrümelige Struktur aufweisen. Gleiches gilt beispielsweise für die meisten Stauden- und Blumenbeete.

Der pH-Wert sollte zu Beginn durch eine Bodenprobe festgestellt werden, um entsprechende Kalkmengen einarbeiten zu können.

Weiterhin kann je nach Bodenbeschaffenheit verbessert werden:

Ein Schnelltest: eine handvoll feuchte Gartenerde in die Hand nehmen und versuchen, zu formen. Lässt sich die Erde nicht formen, handelt es sich um einen Sandboden. Lässt sich die Erde formen und ist dabei relativ glatt, handelt es sich um einen mittleren sandig-lehmigen oder lehmig-sandigen Boden. Wenn die Erde klebrig ist, handelt es sich wahrscheinlich um einen schweren Lehmboden.

Sandige Böden profitieren von Tonmehl / Bentonit-Gaben, da die Speicherfähigkeit dadurch erhöht wird. Auch die Gabe von Humus in Form von Kompost und Erden auf die oberste Schicht ist hilfreich. Die Ton-Humus-Komplexe, die sich so bilden können, sind eine gute Ergänzung zum sandigen Ausgangszustand, der bereits viel Luft halten kann.

Gesteinsmehl

Gesteinsmehl

Lehmige Böden dagegen speichern viel Feuchtigkeit und benötigen daher eher Gesteinsmehle, um eine feinkrümeligere Struktur zu erhalten. Die Zugabe von Sand kann die Bearbeitbarkeit erhöhen und die Belüftung verbessern.

Beachtet werden sollte aber stets das Ziel: Wollen wir auf normalem Gartenboden eine Blumenwiese anlegen, so kann es sinnvoll sein, den gut gedüngten Gartenboden mit Sand abzumagern, um eine größere Vielfalt an Wiesenblumen kultivieren zu können. Bei der Anlage eines Gemüsegartens sind die Ziele im Besonderen ein hoher Ertrag, so dass der Boden sowohl in Struktur als auch im Nährstoffgehalt ausreichend sein muss. Hier möchten wir einen mittleren Boden mit hohem Humusanteil über die Jahre entwickeln.