Dünger - Was ist das und wozu braucht man welches Düngemittel810

Was ist eigentlich eine Kopfdüngung?

Bei der Kopfdüngung geht es um die laufende Versorgung der Gemüsepflanzen mit Nährstoffen für ihr Wachstum, allerdings verwendet man im Normalfall keinen NPK oder "Volldünger".

Pflanzen benötigen Stickstoff, Phosphor und Kali als Hauptnährstoffe zum Wachsen, Ausbilden der Früchte und Reifen dieser. Sowohl Phosphor und Kali werden in der Regel als Vorratsdünger vor dem Pflanzen in den Boden gebracht, genauso wie der Kalk. Das hat zum Beispiel den Grund, dass Kalisalze besonders noch jungen Pflanzen schaden würden, wenn wir sie direkt damit gießen.

Der Stickstoff macht bei dieser Überlegung eine Ausnahme, würden wir den gesamten Stickstoff auf einmal geben, würde ein Großteil direkt vom Regen weggespült oder von anderen Organismen gebunden werden. (Ausnahme: Langzeitdünger z.B. mit sich zersetzender Umhüllung).

Deshalb wurde die „Kopfdüngung“, sozusagen eine Nachdüngung mit Stickstoff erfunden.

Früher wurden dazu im Besonderen Jauche und Abortdünger eingesetzt, die wir heute im Garten nicht mehr verwenden, die heutige Alternative dazu ist sehr feines Hornmehl und auch Flüssigdünger (gekaufter Stickstoffhaltiger Dünger oder Brennesseljauche).

Hornmehl zersetzt sich schneller als Hornspäne - so ist der Stickstoff schneller verfügbar

In den Anleitungen zur Pflege von bestimmten Gemüsepflanzen ist oft auch angegeben, wie oft und wie stark die Kopfdüngergabe sein soll. Beispielsweise 5gN/m2 auf 2 Gaben aufgeteilt.

Wer Bezugsquellen für Schafs- , Rinder- oder Geflügelmist hat, kann sich auch seine eigene Mistjauche herstellen. Dazu benötigt man ein Fass aus Holz oder Plastik, gibt etwas Mist hinein und füllt mit Wasser auf. Wie auch beim Ansetzen von Pflanzenjauchen wird dann jeden Tag gerührt - bis der „ganze Mist“ ordentlich vergoren ist.

Als Kopfdüngung wird diese Jauche dann mit Wasser verdünnt eingesetzt.

Grundsätzlich sollte kein Dünger auf die Pflanzenblätter gebracht werden, da diese dabei „verbrennen“ können und Schaden nehmen.

Die Kopfdüngung erfolgt in aller Regel, nachdem die jungen Pflanzen schon ein beträchtliches Stück gewachsen sind (also nicht direkt nach dem Pflanzen) - und sollte auch rechtzeitig wieder eingestellt werden - nämlich dann, wenn es darum geht, die Früchte ausreifen zu lassen. Einlagerungsgemüse darf nicht kurz vorher gedüngt worden sein, da es sonst schneller verdirbt.

Manche Pflanzen kann man auch „trocken“ mit einer Kopfdüngung versorgen, beispielsweise Kürbisse vertragen auch frischen Stallmist, abgedeckt mit Kompost oder Stroh. Der Mist wird einfach um die Pflanze herum gelegt und dann leicht abgedeckt.

Dieses Abdecken / Mulchen wirkt immer wie eine absolut moderne Erfindung, und gemessen am Alter der Erde, mag dies auch stimmen - aber Mulch zum Lockerhalten der Erde wird auch schon in Gartenbüchern von 1930 (und wahrscheinlich noch früher!) empfohlen und ist keineswegs eine „moderne“ Erfindung der „biologischen“ Landwirtschaft.