Einlagerung von Gemüse in Erdmieten, Erdgruben oder Einschlägen

Die eigene Ernte einfahren - Lagermöglichkeiten nach alter Tradition.

Einschläge eignen sich für den Gemüsebedarf von bis zu vier Personen im Haushalt. Sie sind einfach herzustellen und lassen sich auch im Garten eines Neubaus realisieren.

Der Bau

Eine Erdmiete kann z. B. auf dem abgeernteten Beet errichtet werden.

Dazu wird eine Grube ausgehoben, die etwa einen Meter breit ist, die Länge variiert dabei nach der Erntemenge, die eingebracht werden muss.

Wer nicht sägen kann oder will, kauft fertig konfektionierte Bretter in passender Länge

Dazu wird der Boden einen spatentief ausgehoben und die Erde links und rechts davon als Damm ausgebildet. Dieser Damm sollte um die 15-20cm hoch sein. Auf die Dämme kann eine zurechtgeschnittene Holzplatte gelegt werden, die als Deckel fungiert (es können auch mehrere abgelängte Bretter verwendet werden). Beim Bau muss nur getestet werden ob die Bretter so passen, aufgelegt werden die Bretter erst nach dem Füllen der Miete.

Wer starken Wühlmausbefall im Garten befürchtet, legt die Grube am besten vorher mit feinmaschigem Drahtgeflecht aus.

Beim aufschütten des Dammes: Die Stirnseiten bleiben zunächst offen (hier wird kein Wall angeschüttet) und werden höchstens durch ein Drahtgeflecht vor Tieren geschützt.

Laub lässt sich in Raschelsäcke verpacken, Stroh gibt es bereits fertig gebündelt

Als Isolationsmaterial benötigen wir dann noch ausreichend viel Laub oder Stroh. Die Überdeckung sollte mindestens 20cm betragen, im Winter sollten eher 40cm aufgebracht werden. Wird nur eine kleine Miete angelegt, die einfach zu öffnen und zu schließen sein soll, können die Materialien vorher gebündelt oder in Säcke verpackt werden.

Das Befüllen der Erdmiete

Sand aus der Kiesgrube ist deutlich günstiger, muss aber nach Hause getragen werden - Spielsand ist zudem auf Schadstoffe geprüft

Wurzelgemüse wie Möhren, Rettich und Rote Bete können in mehreren Lagen übereinander eingebracht werden. Dazu wird eine Lage leicht feuchter Sand in der Grube ausgebreitet und die Wurzelgemüse vorsichtig eingelegt. Vorteilhaft ist, wenn immer ein paar Millimeter Sand zwischen den einzelnen Möhren oder Rote Bete Knollen verbleiben. Die erste Schicht wird dann wieder mit Sand überdeckt und die zweite Lage eingebracht.

Anderes Lagergut, z. B. Kopfkohl, Sellerie und Kohlrabis, wird dicht und nur in einer Lage auf den Boden der Erdmiete gestellt.

Während des Herbstes und Winters sollte im Besonderen die nicht in Sand eingeschlagene Seite (Kohl, Sellerie...) öfter auf Schadstellen kontrolliert werden.

Das Schließen der Erdmiete

Ist die Miete gefüllt werden Bretter aufgelegt und das Isolationsmaterial aufgeschüttet oder aufgelegt.

Sinken die Temperaturen, müssen auch die noch offenen Seiten geschlossen werden, um keinen Frostschaden zu verursachen. Entweder man setzt dort Bretter ein und schüttet seitlich Isolationsmaterial an oder man bildet auch hier einen Erddamm und dämmt zusätzlich mit Laub und Stroh.

Optimalerweise befindet sich die Erdmiete entweder im Gewächshaus. Alternativ sollte man die Miete sonst noch mit einer Gewebefolie abgedecken. Sonst könnte Starkregen könnte das Gemüse stark durchnässen und im Winter bei Tau- und Frostperioden könnte die Abdeckung insgesamt so durchfrieren, dass wochenlang kein Gemüse ausgegraben werden kann.

Wann genau das Schließen der Miete zu erfolgen hat, ist ein bisschen Gefühlssache und braucht etwas Erfahrung: Früher wurde Gemüse oft im Erdkeller gelagert, diese haben oft eine Luftfeuchte von 80-95% und haben im Winter Temperaturen zwischen zwei und acht Grad.

Sinken die Temperaturen draußen in der Nacht auf 4-5 Grad sollte man das Gemüse schützen bevor der Frost schneller ist.