Welche Möglichkeiten es gibt, die Ernte des Sommers für die Wintermonate haltbar zu machen

Es lohnt sich, eigenes Obst und Gemüse einzulagern: so nimmt man den Geschmack des Sommers mit in die kalte Jahreszeit.

Grundsätzlich bieten sich für verschiedene Lebensmittel unterschiedliche Methoden an, diese aufzubewahren und sicherlich wird mit der Zeit jeder seine eigenen Vorlieben darin finden.

Einfrieren

Heutzutage haben wir das Glück, dass fast jeder einen Gefrierschrank in der Küche oder im Keller stehen hat. Nichts ist einfacher, als die Lebensmittel einzufrieren und so haltbar zu machen.

Geeignet sind grundsätzlich alle Lebensmittel, die später gekocht, also nicht roh, auf den Tisch kommen sollen und die nicht zu wasserhaltig sind. Allerdings muss bei einigen Lebensmitteln mit Qualitätseinbußen gerechnet werden.

Gut einfrieren lassen sich: Möhren, Brokkoli, Spinat, Mangold, Blumenkohl, Erbsen, Bohnen, Früchte (wenn man später daraus Soßen oder Kompott bereiten möchte).

Gemüse wird am besten gewaschen, geputzt, geschnitten und anschließend kurz blanchiert, also in heißes kochendes Wasser gegeben (ca 2 Minuten) und anschließend in einer Schüssel mit Wasser und Eiswürfeln abgeschreckt. Durch diese Methode bleibt die Farbe erhalten.

Anschließend werden die Gemüsestücke, abgetropft, auf ein Blech oder Tablett gegeben und möglichst einzeln eingefroren. Nachdem sie tiefgekühlt sind, kann man sie in Beutel und Dosen umfüllen oder vakuumieren (verhindert Gefrierbrand) und im Eisschrank einlagern.

Besonders lecker im Winter ist auch eingefrorene Kräuterbutter. Dazu wird die Kräuterbutter ganz normal zubereitet und anschließend in Beuteln oder Schälchen eingefroren.

Was der Kühlschrank bzw. Gefrierschrank eines Gärtners können sollte

Wichtig bei der Thematik des Einfrierens ist, dass der Kühlschrank kalt genug wird, die meisten kleinen Kühlschrank-Gefrierkombinationen bieten nicht ausreichend Platz und auch nicht ausreichende Kälte um Lebensmittel langfristig einzufrieren. Angegeben wird die Gefrierleistung in Sternchen ****. Wer nicht nur kurz zwischenlagern will sondern wirklich einfrieren möchte sollte ein Gerät mit vier Sternchen wählen. Darin können je nach Lebensmittel die Produkte gut ein Jahr aufbewahrt werden.

Außerdem sollte man auch darauf achten wieviele KG Lebensmittel man pro Tag einfrieren kann und wieviel Nutzinhalt man benötigt, denn wir wissen ja: Am Ende wird doch alles gleichzeitig reif und ein großer Kürbis kann schon mal 5-6 KG wiegen! Wir haben deshalb einen Bauknecht Kühlschrank der gut 10KG in 24 Stunden durchfrieren kann. Der Inhalt des Gefrierfaches von etwa 100 Litern reicht uns, wer wirklich viel einfrieren will (Für den Winter) und nicht nur Überschuss sollte über eine zusätzliche Truhe nachdenken. Truhen verbrauchen in der Regel etwas weniger Energie weil die Tür nach oben öffnet und deswegen die Kalte Luft nicht rausfallen kann.

Sterilisieren

Sterilisieren heißt im Grunde "Einkochen in Gläsern". Dazu werden die Früchte oder das Gemüse geputzt und in Gläser gefüllt. Anschließend werden sie mit Wasser aufgefüllt, die Gummidichtung des Glases wird aufgelegt und anschließend der Glasdeckel. Diese Glasdeckel werden dann mit Klammern am Glas befestigt.

Hat man alle Gläser gefüllt, wandern sie in einen Einkochautomaten, großen Topf oder auf ein tiefes und mit Wasser gefülltes Backblech.

Dort werden sie sozusagen im Glas gekocht und während des Kochvorgangs entsteht ein Vakuum im Topf. Der Deckel hält nach dem Kochen selbstständig am Glas, die Klammern können danach also abgenommen werden.

Rein theoretisch ist es auch möglich, in Twist-Off Gläsern, wie wir sie von Marmelade kennen, einzukochen, allerdings kann der Anfänger so schlechter überprüfen ob die Gläser fest verschlossen sind.

Geht nämlich vom Einmachglas der Glasdeckel ab, ist der Inhalt nicht korrekt eingekocht. Passiert das direkt nach dem Kochen kann man nochmal einkochen oder den Inhalt einfach zubereiten und aufessen.

Geht der Deckel nach Wochen oder Monaten auf, ist dies ein Indiz dafür, dass die Lebensmittel verdorben sind, der Inhalt sollte also auf keinen Fall verzehrt werden!

Einmachen und Einlegen

Die einfachste Variante ist das Einmachen von Marmelade. Das haben die meisten wahrscheinlich schon einmal gemacht. Die Bandbreite geht aber viel weiter: Aus Kohl kann man in Tongefäßen Sauerkraut ansetzen, Gurken und andere Gemüse können süß-sauer in Essig eingemacht werden. Chili, Paprika und kleine Tomaten können in Öl eingelegt werden.

Sauerkraut wird so hergestellt: Auf 1 Kilogramm Kohl kommen 100 Gramm Salz. Der Kohl wird geputzt und anschließend fein gehobelt. In den Tontopf kommt eine Lage Kohl und etwas Salz, beides wird mit einem Holzstampfer solange bearbeitet bis reichlich Kohlwasser ausgetreten ist. Darauf folgt wieder eine Lage Kohl und Salz, die wieder bearbeitet wird. Und so geht es immer weiter bis der Topf voll ist. Je nach Geschmack können noch Lorbeerblätter, Kümmel, Zucker oder auch Wacholderbeeren hinzugegeben werden. Auf unseren Kohlstampf kommt abschließend ein Leinentuch und darauf ein zwei teiliges Holzbrett, welches mit sauberen Steinen beschwert wird.

Das Sauerkraut kann so im Keller gelagert werden, allerdings müssen etwa alle 1-2 Wochen Tuch, Brett und die Steine gründlich abgewaschen werden.

Trocknen

Brennnesseln lassen sich trocknen und später zu einem Tee aufgießen

Brennnesseln lassen sich trocknen und später zu einem Tee aufgießen

Viele Lebensmittel können auch getrocknet werden, am leichtesten geht das mit Kräutern, die einfach gebündelt an einen trockenen, schattigen Platz gehangen werden. Etwas anspruchsvoller ist das Trocknen von Tomaten oder Pilzen. Im Handel sind Dörrapparate erhältlich, die einem die Mühe abnehmen. Wer noch einen Kaminofen im Wohnzimmer stehen hat, kann geringe Mengen auch in der Nähe des Ofens trocknen. Äpfel z. B. werden ohnehin recht spät im Jahr geerntet und halten sich gut. Während des Winters kann man sie so über dem Ofen zu leckeren Snacks verarbeiten.

Dazu einfach den Apfel entkernen und in Scheiben schneiden. Die Apfelringe können jetzt auf Spieße gefädelt werden und trocknen auf einem hölzernen Gestell in der Nähe des Ofens.

Ich persönlich stelle auch gern eine Auflaufform auf den Ofen und hänge die auf Holzspießen aufgefädelten Apfelstücke in diese Form - die Mengen sind als Snack ausreichend

Einlagern

Bevor das Einkochen erfunden wurde und niemand einen Kühlschrank hatte, mussten Lebensmittel trotzdem für den Winter aufbewahrt werden. Diese Möglichkeit ist heutzutage aber gleichzeitig auch die seltenste.

Wer noch in einem Altbau mit einem eher feuchten Keller wohnt, kann diese Variante aber einmal ausprobieren, denn Möhren, Kartoffeln, Kohl, Sellerie, Lauch, Endivien und rote Rüben können so gut über den Winter gebracht werden.

Da das ganze recht aufwendig ist, sollte man sich langsam vorarbeiten und von Jahr zu Jahr ergänzen. Von jetzt auf gleich Einlagerungsmeisterin oder -meister zu werden, ist wahrscheinlich (bei heutiger Bequemlichkeit) ein Ding der Unmöglichkeit.

Aber um das Prinzip zu verdeutlichen, auch für diese Variante ein Beispiel: Möhren werden in feuchtem Sand eingelagert. Dazu wird eine Kiste mit Sand gefüllt, leicht angefeuchtet und die Möhren hineingesteckt (Kopf nach oben). Die Möhren sollen sich gegenseitig nicht berühren. Die Kiste wandert einfach in den kühlen Keller und wird nach Bedarf nachgefeuchtet.

Grundsätzlich ist es auch möglich, Gemüse draußen einzulagern, dazu mehr unter Einlagerung von Gemüse in Erdmieten, Erdgruben oder Einschlägen