Kletterrosen und Ramblerrosen - Unterscheidung

Wunderschöne Kletterer für unterschiedliche Anwendungen

In der einfachsten Differenzierung könnte man sagen, Kletterrosen wachsen in der Regel nur bis zu 5 Meter hoch, Ramblerrosen dagegen können bis zu 30 Meter hoch wachsen.

Kletterrosen passen gut an Hauswände, an leichte Rosenbögen und in bzw. an kleinere Obelisken

Dementsprechend kann man Ramblerrosen gut in Bäume hineinwachsen lassen oder große Pergolen damit begrünen. Auch an langen Zäunen können Rambler entlang geführt werden. Kletterrosen eignen sich für eher zierliche Spaliere am Haus oder mittlere freistehende Obelisken im Garten.

Rosenbögen und Obelisken für Ramblerrosen müssen ausreichend stabil sein, da Ramblerrosen sehr groß und schwer werden. Eine Ramblerrose erfordert daher neben ihrem Kaufpreis in der Regel weitere Investitionen in vernünftige Spaliere

Die nächste wichtge Unterscheidung kann man im Bezug auf die Blütenansatzpunkte machen. Kletterrosen blühen in aller Regel an den frischen, diesjährigen Trieben. Ramblerrosen blühen in aller Regel am zweijährigen Holz. Deshalb sollte man Ramblerrosen nicht zu stark zurückschneiden. Allerdings muss man sagen, dass diese Regel nicht auf alle Sorten zutrifft, die Rose New Dawn beispielsweise blüht auch an einjährigen Trieben.

Weiterhin blühen viele Rambler nur einmal im Jahr und stecken mehr ihrer Energie in die Triebbildung. Dabei bilden sie längere und weichere Triebe als die meisten Kletterrosen. Auch bei diesem Punkt muss man aber zugeben, dass es nicht auf alle Sorten zutrifft.

Rambler, die in Bäume geleitet werden sollen, pflanzt man bis zu 3 Meter vom Baumstamm entfernt und leitet sie mittels Seilen in die Baumkrone. Die Triebe müssen am Seil festgebunden werden. Näher gepflanzt, haben sie unter Umständen keine Chance ausreichend Wasser und Nährstoffe zu erhalten. Kletterrosen die in der Regel tote Spaliere nutzen wie Eisengitter werden direkt neben der Rankhilfe gepflanzt. Die Rankhilfe muss, auch wenn die Rose „erwachsen“ ist, weiter gepflegt werden. Bei den Ramblerrosen, die in Bäume klettern muss die erste Rankhilfe, das Seil, nicht wieder erneuert werden, sobald die Rose die Baumkrone erreicht hat.

Durch die weichen Triebe und ihre starke Wüchsigkeit müssen Ramblerrose nicht immer angebunden werden, sie halten sich durch ihre langen Triebe oft von selbst und zählen zu den Spreizklimmern. Der Name Rambler deutet es auch an: Rambler kommt von „ramble“ dem „umherschweifen“. Kletterrosen dagegen müssen immer wieder festgebunden werden.

Bei den Pflegemaßnahmen unterscheiden sich Kletterrosen und Rambler ein wenig: Kletterrosen müssen gestutzt werden, da sie am einjährigen Austrieb blühen. Ramblerrosen blühen am zweiten Holz, sollten also nicht auf den Stock gesetzt werden. Andererseits muss eine Ramblerrose auch gestutzt werden, wenn sie die erwarteten Ausmaße sprengt. Deshalb sollte man schon zu Beginn Pflanzort und mögliche Größe beachten. Mit einer zu wüchsigen Ramblerrose an einem zu kleinen Spalier oder Baum hat man wenig Freude. An einem zu kleinen Baum gepflanzt besteht die Gefahr, dass die Rose den Baum erstickt und der Baum abstirbt. In diesem Fall sollte rechtzeitig eingegriffen werden.

Ausdünnen muss man beide Sorten, wenn sie zu dicht wachsen; das Ausdünnen dient dann der besseren Belüftung und soll Pilzkrankheiten wie Mehltau verhindern.

Biologisch betrachtet handelt es sich bei Kletterrosen oft um Teerosenhybriden und bei Ramblern um die Kreuzung von chinesischen Büschelrosen (Rosa multiflora) mit halbimmergrünen Kletterrosen (Rosa wichuraina).

Verwendung im Hausgarten

Ramblerrosen stehen gern im Halbschatten und können so Blütenpracht auf Nord- und Ostseite des Hauses bringen. Wer seine Hauswand begrünen möchte sollte sein Spalier etwa 8-10 cm von der Hauswand entfernt befestigen. Das gilt auch für Kletterrosen. Einerseits wird so die Hauswand geschont, andererseits werden die Blätter ausreichend belüftet.

Viele Kletterrosen stehen gern sonniger als ihre wüchsigen Verwandten.

Für die meisten kleinen Gärten sind Kletterrosen mit begrenztem Wuchs empfehlenswerter, auch müssen die höheren Kosten für die Spaliere von Ramblerrosen beachtet werden. Günstige Spaliere und Rosenbögen aus dem Baufachmarkt um die Ecke (10-50 Euro) reichen oft nicht, um die starkwüchsigen und damit schweren Rambler ausreichend zu stützen.

Entweder man baut aus stabilem Holz selber Gerüste oder man bestellt ausreichend stabile Bögen und Spaliere im Internet. Man muss für einen vernünftigen Rosenbogen oder Obelisken aus Metall mit Investitionskosten ab 100 Euro rechnen.

Letztendlich ist es also eine Frage des Geldes und des Platzes, ob man sich für die grazilen Kletterrosen oder die stürmischen Rambler entscheidet.