Margeriten - ein Wort mit vielen Arten

Das deutsche Wort "Margerite" ist keine genaue Angabe für eine bestimmte Blume. Es existieren mehrere verschiedene Pflanzen, die unter dem Namen Margerite zusammengefasst und zu sehr unterschiedlichen Preisen verkauft werden. Dadurch können „Margeriten“ nicht immer die Erwartungen der Käufer erfüllen.

Die als Margeriten verkauften Pflanzen unterscheiden sich sowohl im Wuchs als auch in ihrer Dauerhaftigkeit. Grundsätzlich gehören beide Margeriten-Arten den Korbblütlern (und Asternartigen) an, und beide gehören zu der Unterfamilie der Asteroideae und zum selben Tribus (Antemideae). Die Unterfamilie der Asteroideae beherbergt beispielsweise auch die Gattung der Sonnenblumen.

Die Gattung teilt sich aber in zwei verschiedene Typen auf:

  • Leucanthemum (Margerite)
  • Argyranthemum (Kanarenmargerite)

Beide Gattungen haben natürlich auch weitere Arten und Unterarten. Bekannteste Vertreter sind die Magerwiesen-Margerite und die Fettwiesen-Margerite (beide Leucanthemum) und die Strauchmargerite (Argyranthemum).

Wenn man die verschiedenen Arten nicht unterscheiden kann, lohnt es sich beim Fachhändler (z. B. online), genau die Sorte zu bestellen, die man haben möchte. Innerhalb der Gattung Leucanthemum gibt es beispielsweise auch halbgefüllte, wunderschöne und ungewöhnliche Sorten aus gärtnerischer Zucht.

Aus der Gattung der Margeriten (Leucanthemum)

Wiesenmargeriten

Wiesenmargeriten

Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)

Blütezeit: Juni - September

Die klassische Magerwiesen-Margerite ist eine mehrjährige, krautartige Pflanze, die sich im Besonderen durch Selbstaussaat erhält und vermehrt. Die Pflanzen kommen zwar wieder, jedoch sind sie in der Regel nicht langfristig als Individuum, oft ist die Blume zweijährig.

Die weißen Zungenblüten mit den klassisch-gelben Röhrenblüten in der Mitte der Pflanze sehen genau so aus, wie wir uns eine Margerite vorstellen.

In der Regel wächst die Wiesen-Margerite in Blumenwiesen und vermehrt sich recht gut, wenn man bis zur Fruchtreife im September mit der Mahd der Wiese wartet.

Geeignet sind frische bis halbtrockene Wiesen in der vollen Sonne. Als Schnittblume ist die Wiesen-Margerite gut geeignet, da die Blüte auf bis zu 60 cm langen Stielen sitzt.

Fettwiesen-Margerite (Leucanthemum ircutianum)

Blütezeit: Mai - Oktober

Diese Unterart wird höher als die Magerwiesen-Margerite, sie kann bis zu 100 cm in der Höhe erreichen. Sie ist eine sehr robuste Wiesenpflanze, die sich selbst gut und gern aussät und dadurch im Garten immer neue Standorte erobert. Am wohlsten fühlt sich diese Margeritensorte auf frischen bis feuchten Böden.

Sommer- oder auch Garten-Margerite (Leucanthemum maximum)

Blütezeit: Ab Juli

Diese Staude ist eine typische Pflanze für Bauerngärten und Staudenbeete, sie wächst etwa zwischen 50 und 100 cm in die Höhe mit aufrechten Stängeln. Das Laub ist dunkelgrün und matt.

Beachtet werden sollte, dass sie wie die Sonnenblume ihre Köpfe immer zur Sonne ausrichtet.

Nach der ersten Blüte kann die komplette Pflanze auf etwa 5-10 cm gestutzt werden, sie dankt es mit einer zweiten Blüte.

An relativ warmen Standorten oder mit Winterschutz aus Gartenvlies und Reisig kann diese Art auch im Garten überwintern und muss nicht Zwangsweise ins Haus geholt werden.

Optimal ist, wenn man die Pflanze spätestens alle 3 Jahre teilt und an einen neuen Standort pflanzt, denn die Staude ist eher kurzlebig und verschwindet sonst auf kurz oder lang.

Aus der Gattung der Kanarenmargeriten (Argyranthemum)

Die Strauchmargerite (Argyranthemum frutescens)

Blütezeit: Mai - Oktober (regelmäßig alte Blütenstände entfernen)

Eigentlich kommt diese Margerite in Deutschland so nicht vor, sie ist auf den kanarischen Inseln beheimatet und gehört ebenso, wie die oben genannten Wiesenmageriten zu den Asterngewächsen.

In der Regel sind unterschiedliche Kreuzungen im Handel erhältlich.

Die Pflanze wird in der freien Natur (also auf den Kanaren) zwischen 20 und 80 cm hoch und wächst als dichter, eher kugeliger Busch heran. Die Strauchmargerite ist im Gartenhandel auch oft als Stämmchen zu erhalten.

Man kann diese Sorte gut von den Wiesen-Mageriten unterscheiden, denn diese sind deutlich „vereinzelter“ und haben nicht das für die Strauchmageriten typische dichte, grau-bläuliche Laub.

Lassen wir die Strauchmargerite im Winter einfach draußen, so wird sie in aller Regel erfrieren. Eine Überwinterung kommt in Betracht, wenn man etwas Platz an einem hellen, kühlen (10°C) Ort erübrigen kann. Grundsätzlich ist es auch möglich, nur Stecklinge zu überwintern.

Überwintert man ein ganzes Exemplar, kann man ab Januar beginnen im Haus Stecklinge davon zu schneiden und bewurzeln zu lassen.

Gelbe Strauchmargerite (Argyranthemum maderense)

Nur etwa 20-30 cm hoch, immergrün (aber nicht winterhart!) mit gelben Blüten.

Bevorzugen einen sonnigen trockenen Standort.

Interessantes zum Thema Margerite

In den Jahren von 1910 bis zum ersten Weltkrieg wurden Blumentage, so auch der Margeritentag gefeiert. Für den jeweiligen Tag wurde eine Leitblume gewählt und die Straßen der Stadt wurden mit der entsprechenden Pflanze geschmückt. Ziel der ganzen Sache war das Sammeln von Spenden für wohltätige Zwecke.

Der erste Margeritentag in Frankfurt am Main ergab im Jahr 1910 100.000 Mark für die Pflege von Säuglingen.