Eine Hecke pflanzen - Hecken für Vögel, Bienen und Hummeln

Natürliche Gartengestaltung ist abwechslungsreich und hilft Vögeln und Insekten.

Grundsätzlich ist eine Hecke, im Sinne des Naturschutzes, um so förderlicher, desto artenreicher sie ist und desto mehr verschiedene Lebensräume abgebildet werden können. Auch die Versorgung mit Beeren und Früchten sowie die reiche Blütenbildung mit Pollen und Nektar sind dabei beachtenswert.

Bei diesen Hecken handelt es sich in der Regel um eher frei wachsende Hecken, die in soweit gepflegt werden, dass ab und zu Gehölze ausgelichtet werden oder auf den Stock gesetzt werden. Außerdem können störende Zweige entfernt werden, um beispielsweise den Abstand zu Nachbargrundstücken einzuhalten. Eine formale Hecke in „Kastenform“ kann nur wenigen Lebewesen Unterschlupf bieten. Einige Pflanzen, wie der Liguster eignen sich für beide Varianten. Liguster kann als Formschnitthecke genutzt werden, kann aber auch, wenn er zur Blüte kommen darf, als Trachtpflanze für Insekten wie Hummeln und Bienen dienen. Die Beeren, die sich danach bilden sind für uns Menschen giftig, werden von Vögeln aber gern angenommen.

Wer eine frei wachsende Hecke im Garten gestalten möchte, sollte Höhe und Breite der erwachsenen Gehölze berücksichtigen, um nicht zu stark in den natürlichen Habitus der Gehölze eingreifen zu müssen.

Außerdem sollte man sich vorher den Habitus der Pflanzen genau anschauen, manche Gehölze wachsen als baumartige Sträucher, haben also mehrere Stämme und sind unten eher kahl. Bei diesen Gehölzen ist eine Vorpflanzung von kleineren Sträuchern ratsam.

Zwischen den Sträuchern und dem Zaun sollte eine zusätzliche Lücke bleiben - zwischen 80 und 100cm sollten zusätzlich eingeplant werden, diese dienen als Puffer und begehbarer Weg zur Pflege.

Der Zwischenraum zwischen Zaun und Gehölz kann später mit bodendeckenden Stauden oder einer Blumenwiesenmischung begrünt werden. Auch die Anlage von Rasen ist natürlich möglich.

Feuerdorn (Pyracantha coccinea)

Er wird 1-3 Meter hoch. Die Früchte sind für den Menschen ungenießbar.

Die Blüte im Mai ist weiß und bietet viele Pollen für Hummeln und Bienen. Die Früchte werden gern von Vögeln gefressen und der gesamte Strauch wird auch gern als Nistplatz genutzt, da die Dornen des Strauches mögliche Fressfeinde abhalten können.

Falscher Jasmin oder Pfeiffenstrauch (Philadelphus coronarius)

Etwa 2 Meter hoch mit eher schmalem Wuchs, um die 120 cm. Es gibt viele Zuchtsorten mit gefüllten Blüten, diese sollte man meiden, da diese keinen Wert als Bienen- und Hummelnährgehölz haben.

Auf dem Pfeiffenstrauch fühlen sich Blattläuse wohl, diese werden gern von Vögeln verspeist. Blüht zwischen Mai und Juni.

Liguster

Der Liguster wird, wenn man ihn lässt, bis zu 5 Meter hoch. Er ist eine beliebte Heckenpflanze, wird in der regel aber als Formgehölz verwendet und stark geschnitten. Schneidet man den Liguster weniger, bildet er weiße Blüten mit viel Nektar im Juni. Diese sollte man auf keinen Fall pflücken und in die Vase stellen. Sobald die Blüten gepflückt sind, beginnen sie zu stinken. Die schwarzen Beeren, die sich nach der Blüte bilden, sind für Menschen giftig, werden aber gern von Vögeln wie der Amsel und dem Gimpel gefressen.

Buchsbaum

Wie der Liguster eigentlich ein Ziergehölz, dass wir nicht gleich als Pflanze für den Artenschutz einordnen würden. Er blüht im März und April gelblich wenn wir ihn frei wachsen lassen. Die Blüten haben viel Nektar.

Deutzie (Deutzie scabra)

Sie wird etwa 2 Meter hoch und blüht rosa bis weiß in Mai und Juni. Die Blüte bietet viel Nektar für Insekten.

Die Deutzie gibt es auch im Kleinformat (Deutzia rosea), dann wird sie nur 110 cm breit und 130 cm hoch.

Schneebere (Symphoricarpos rivularis)

Ein kleiner Strauch mit 1-2 Metern höhe, der zwischen Juni und Oktober blüht. Die Blüte ist rosa und hat viel Nektar und Pollen. Da der Strauch so spät im Jahr blüht ist er eine gute Ergänzung zu den vielen Frühjahresblühern.

Die gemeine Schneebeere (Symphoricarpos albus laevigatus) wird etwas größer, mit einer Breite von bis zu 180 cm und einer Höhe von 200-300 cm. Die Schneebeere wird übrigens auch Knallerbsenstrauch genannt, da die Beeren einen knallenes Geräusch beim zerdrücken/zerplatzen erzeugen. Drosseln und Finken fressen die Beeren, bevorzugen aber andere Sorten mehr.

Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)

Die Heckenkirsche wird bis zu 3 Metern hoch und breit und blüht gelblich zwischen Mai und Juni. Während der Blüte liefert sie viel Nektar und Pollen.

Dieses Gehölz benötigt so gut wie keine Pflege. Bei Regen, Hitze und Trockenheit benötigt sie keinen weiteren Pflegemaßnahmen. Wer will, mulcht den Boden, solange die Pflanze noch klein ist.

Weißdorn (Crataegus laevigata)

Wird zwischen 2 und 10 Metern hoch und wächst in der Regel eher sparrig. Die Blüte ist zwischen Mai und Juni und bietet viel Nektar und Pollen. Im Weißdorn nisten gern Vögel, wie die Heckenbraunelle und die Nachtigall. Die Beeren des Weißdorns werden gern von Amseln, Kernbeissern und Mistdrosseln gefressen.

Contoneaster

Ein beliebtes Kleingehölz, dass wir aus öffentlichen Grünanlagen kennen. Sehr anspruchslos und zwischen einem und zwei Metern hoch. Die rosa Blüte im Juni hat viel Nektar und viele Pollen. Auch wenn der Ruf des Contoneasters kein Guter ist, eben weil er pflegeleicht und im öffentlichen Grün eingesetzt wird, ist er ein absolut wichtiges Gehölz für Vögel. Die Beeren sind nicht sonderlich lecker für Vögel, lieber fressen sie die Früchte von Schlehe, Weißdorn und Pfaffenhütchen - aber sind diese aufgegessen, bietet der Contoneaster immernoch reichlich Früchte. Im Besonderen für die hier überwinternden Vögel kann eine Ecke mit Contoneaster ein Retter im kargen Winter sein.

Es gibt übrigens verschiedene Zwerg bzw. Strauchmispelsorten, von 15 cm Höhe bis zu 3 Metern Höhe.

Vielleicht wäre die graue Strauchmispel (Cotoneaster dielsianus) ja eine Alternative zu den bekannten Bodendeckern. Diese Sorte wird etwa 150 cm bis 250 cm breit und bis zu 250 cm hoch.

Wildrosen

Es gibt sie zwischen einem Meter Höhe und bis zu 2 oder 3 Metern Höhe und Breite je nach Alter und Boden. Die Blüten sind für Insekten wichtige Nährstoffquellen und die Vögel freuen sich über die Hagebutten im Herbst. Dürfen die Wildrosen wuchern und wachsen, bilden sich darin versteckte Möglichkeiten zum Nisten. Bei Blattlausbefall freuen sich Vögel über die zusätzlichen Proteine. Unter den Rosen bieten sich geschützte Verstecke für Igel und Kleinnager.

Sal-Weide (Salix caprea)

Wird bis zu 10 Meter hoch und wächst eher sparrig. Die Blüte zwischen März und Mai ist gelb und bietet viele Pollen und viel Nektar.

Schwarzdorn, Schlehe (Prunus spinosa)

Wird bis zu 3 Meter hoch, blüht zwischen März und April. Die weiße Blüte hat viel Nektar und Pollen. Ab August bis in den späten Winter hinein hängen die bläulichen Steinfrüchte am Schwarzdorn. Vögel fressen diese Früchte gern.

Zierjohannisbeere (Ribes Sanguineum)

Wird bis zu 3 Meter hoch, die Früchte sind im Gegensatz zur Gartenjohannisbeere nicht essbar (sie schmecken nicht gut). Die Zierjohannisbeere blüht zwischen März und April rot. Die Blüten produzieren viel Nektar und Pollen und sind daher ein wichtiges Nährgehölz. Die Früchte werden von den Vögeln trotz ihres, für uns Menschen uninteressanten Geschmackes, gern gefressen.

Fingerstrauch (Potentilla fructiosa)

Es gibt verschiedene Sorten, manche werden nur knapp 40 cm hoch, andere bis zu 150 cm. Der unkomplizierte Kleinstrauch blüht zwischen Mai und Oktober mehrfach im Jahr gelb.

Goldregen (Laburnum anagyroides)

Wird 2 bis 8 Meter hoch. Die Früchte sind giftig. Wird gern von Hummeln besucht, da viele Pollen in der gelben Blüte vorhanden sind. Die Blütezeit ist im April. Goldregen sollte nicht in der Nähe von Viehweiden angepflanzt werden. Ebenso wie für uns Menschen ist der Goldregen auch für Pferde, Kühe, Hasen, Hunde und Katzen giftig. Bereits 15-20 Samen, was in etwa 3-4 Schoten entspricht, entsprechen der letalen Dosis.

Roter Hartriegel

Wird bis zu 5 Meter hoch und blüht im Mai und Juni weiß, die Blüte bietet viel Nektar und Pollen. Die schwarzen Beeren reifen im August und September sind für den Menschen ungenießbar, werden aber gern von Vögeln angenommen.

Duft- oder Winterschneeball (Virburnum bodnantense)

Eine tolle Ergänzung dank ihres Blühzeitraumes, der zwischen November und April liegt. Die Blüte bietet viel Nektar. Die roten Früchte werden von Vögeln verspeist, sollten aber diesen überlassen werden. Für uns Menschen ist fast alles am Strauch giftig: Früchte, Rinde und Blattwerk.

Ginster (Sarothamnus scorparius)

Wird zwischen einem und drei Meter hoch, blüht im Juni gelb und bietet viele Pollen. Ist bei Hummeln sehr beliebt.

Kornelkirsche (Cornus mas)

3-6 Meter hoher, baumartiger Strauch. Blüht im März und April und hat viel Nektar. Die Früchte schmecken etwas nach sauren Kirschen. Kein Wunder, dass die Früchte auch Vögel in den Garten locken.

Zierquitte (Chaenomeles)

Wird bis zu 150 cm hoch und blüht zwischen März und April in rot, weiß und orange. Die Blüten bieten viel Nektar und viele Pollen. Die Früchte werden von Vögeln nach den ersten Frösten gefressen, erst dann ist die Frucht weich genug zum verspeisen.

Spierstrauch (Spirea bumalda)

Die Blüten von Spierträuchern enhalten viel Nektar.

Die Blüten von Spierträuchern enhalten viel Nektar.

Hummel in Spierstrauch

Hummel in Spierstrauch

Der kleine Strauch, auch Sommerspiere genannt (es gibt viele Spiersträucher), wird zwischen 50 und 100 cm hoch und genauso breit. Die Blüten zwischen Mai und Juli haben viele Pollen. Schneidet man die ersten Blüten aus, hat man die Chance auf eine zweite Blüte. Manchmal nisten Vögel in größeren Spiersträuchern, wie der weißen Rispenspiere.

Eine schöne Wahl ist auch die Brautspiere (spirea-arguta) die sowohl von Hummeln als auch Bienen gern angenommen wird aufgrund ihres hohen Nektarvorrats (Pollen: Mittel).

Straucheibisch (Hibiscus syriacus)

Wird zwischen einem und maximal 3 Meter hoch. Die Blüten sind blau, rosa oder rot, je nach Sorte. Die Blüte zwischen Juli und August bietet viel Nektar.

Felsenbirne (Amelanchier ovalis Med.)

Die Felsenbirne wird 2-4 Meter hoch und produziert essbare Früchte, die vergleichbar sind im Geschmack wie Heidelbeeren. Die Blüte im April bietet viel Nektar. Wer nicht schnell genug erntet, bekommt keine Früchte - denn diese sind bei Vögeln äußerst beliebt. Genau die richtige Pflanze für einen Nährgarten für Tiere.

Schmetterlingsstrauch (Buddleja davidii)

Dieser Strauch wird jedes Jahr zurück geschnitten und wird dann zwischen 2 und 3 Metern hoch. Er blüht recht spät im Jahr, zwischen Juli und September. Der Schmetterlingsstrauch lockt eben diese Schmetterlinge, aber auch Bienen und Hummeln mit seinen nektarreichen Blüten an. Es gibt verschiedene Blütefarben im Handel.

Für Raupen und damit auch für Vögel ist der Schmetterlingsstrauch ziemlich uninteressant, deshalb sollten auch andere Gehölze gepflanzt werden.

Haselnusssträucher / Korkenzieherhasel

Haselnusssträucher in die Sonne pflanzen, Bienen meiden schattige Plätze im Frühjahr

Haselnüsse blühen sehr früh im Jahr, und gerade in Jahren in denen sich der Frühling viel Zeit lässt sind sie neben Krokussen und Weiden und anderen Frühblühern die oft nicht in großer Zahl gepflanzt werden die einzigsten Nahrungsquellen für Bienen. Ein einziger Korkenzieherhaselstrauch hat hunderte von Blütenkätzchen an denen sich die Bienen laben können.

Haselnusssträucher bieten keinen Nektar aber ein mäßiges bis mittleres Angebot an Pollen, was in einer kargen Jahreszeit nicht schlecht ist.

Unser Korkenzieherhasel, den ich beim Einzug in den Garten für "ok aber nutzlos" betrachtete, summt und brummt im Frühjahr nur so vor Bienen, deshalb empfehle ich zusätzlich, die Pflanzung etwas entfernt von der Frühlingsterasse. Einerseits ist es recht laut, andererseits fühlt sich nicht jeder neben hunderten Bienen wirklich wohl.

Zu der Nützlichkeit der Haselnusssträucher für Vögel: Die Haselnüsse werden natürlich auch von den gefiederten Freunden gefressen, im Besonderen Krähen, Eichelhäher, und Spechte können die Schalen aufknacken, zumindest wenn sie schneller sind als die Eichhörnchen.

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Vor, hinter und in der Hecke

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