Klumps im Garten - Was ein Klumps ist

Ein Klumps ist ein Gestaltungselement mit auflockernder Wirkung, welches im 19. Jahrhundert eingesetzt wurde

Heutzutage würde man statt Klump „Inselbeet“ sagen, allerdings gab es einige Voraussetzungen dafür, was ein Klump war und was nicht.

Gartentipp: Meidet bei Inselbeeten etwa 2 Meter lange Formen, die bis zu einem Meter breit sind. Denn zusammen mit einer Thuja im Garten macht das den perfekten Friedhofslook!

Die Pflanzengruppen sollten unregelmäßig (nicht symmetrisch!) geformt sein und reich bestückt mit Pflanzen als auflockerndes Gartengestaltungsmittel wirken. Die Anordnung auf einer größeren Rasenfläche sollte unbedingt zerstreut und nicht nach „rigorosem“ System erfolgen. Die Ränder der Pflanzengruppen sollten mit Teppichstauden und einjährigen Blumen bepflanzt werden und nicht mit Hecken eingefasst werden. Viel besser als Einfassung geeignet wären beispielsweise Teppichglockenblumen oder wintergrüne Teppichphlox.

Die Gestaltung innerhalb des Klumps sollte - wie heutzutage auch bei Inselbeeten empfohlen - nach Pflanzengröße gestaffelt sein. Bei frei liegenden Beeten sollten die höchsten Stauden in der Mitte stehen und von mittleren Stauden „umrahmt“ werden. Die Ränder sollten mit den kleinsten Pflanzen besetzt werden, so dass man immer mehrere Blumenreihen zugleich sehen kann. (Eine Einfassung mit Formhecken wie Buchs war im Übrigen nicht gewünscht.)

Wer einen Klump im Garten gestalten möchte - oder besser gesagt, gleich mehrere, denn sonst wäre es ja kein Klump - der könnte ja im Sinne dieses Wiederauflebenlassens auch historische Stauden verwenden, statt moderner Neuzüchtungen: sozusagen ein Rückblick im eigenen Garten:

Schon um 1880 gelobt, gehegt und gepflegt wurde die gefüllte Bertramsgabe „Achillea ptarmica“ mit ihren weißen puscheligen Blüten, die zwischen Juni und September fast unaufhörlich blühen und sich für die wunderbarsten Schnittblumensträuße eignen. Sie wird etwa 70 cm hoch, und gehört deshalb in die zweite oder dritte Reihe, je nach Größe des Gartenklumps. Für die Reihe dahinter, ein paar mit den Jahren immer prachtvoller werdene „brennende Büsche“, auch Diptam genannt (oder „Dictamnus albus“). Man muss sich zwar beim Pflanzen und Gärtnern wegen der Möglichkeit einer phototoxischen Reaktion vor der Pflanze durch Handschuhe schützen, die rosa-weißen Blüten mit ihren dunklen Strichzeichnungen lohnen aber den Aufwand, wenn sie dann endlich zwischen Juni und Juli blüht.

Und wenn man schon weiße und rosa-weiße Pflanzen gesetzt hat, dann muss man auch etwas Blaues in den Garten setzen - wie die deutsche Schwertlilie (Iris germanica). Sie blüht schon im Mai und wird etwa 70 cm hoch. Dazu gehören Akelei (Aquilegia vulgaris), die ab Mitte bis Ende April in rosa, blau, lila und weiß blühen. Umrahmt man das ganze mit wintergrüner Gänsekresse (Arabis caucasica 'Plena' ), die auch noch im April und Mai mit tausenden weißen Blüten übersät ist, ist der Klump bald voll, oder muss vergrößert werden.

Wer noch etwas Platz in den vorderen Reihen hat, setzt am besten noch Duftveilchen (Viola odorata), die schon im März zu blühen beginnen. Und für den Herbst benötigen wir eigentlich noch große Astern und Anemonen (z.B. Anemone Japonica-Hybride 'Honorine Jobert‘ in weiß, mit einer beachtlichen Größe von 100 cm und einer Blüte zwischen August und Oktober ), die sich gern so ausufernd verbreiten.

Toll sind auch im Frühjahr gepflanzte Chrysanthemen (z.B. Chrysanthemum Indicum-Hybriden / Herbst-Chrysantheme), leider kann man im örtlichen Handel die Pflanzen immer erst im Herbst kaufen, wo sie doch nach dem Eingraben dazu verurteilt sind, zu sterben. Bestellt man dagegen im Frühjahr beim Fachhandel, pflanzt sofort in gute Erde und lässt im Herbst die nur hochgetriebenen „Kurzzeitblumen“ stehen, kann man sich jedes Jahr erneut über die Blüten freuen. Im Gegensatz zu den bunten Zwergen im Herbst, können diese Exemplare dann auch gut Höhen von bis zu 100 cm erreichen.

Ich frage mich da manchmal: Wollen alle (anderen) nur pseudo -einjährige Pflanzen, oder werden wir da glatt über den Tisch gezogen? Weil es doch so viel schöner ist, jedes Jahr neue Chrysanthemen zu verkaufen…