Staudenbeete planen

Staudenbeete können nicht nur pflegeleichter als Rasenflächen sein, sondern sparen Aufwand im Gegensatz zu Blumenrabatten mit einjährigen Pflanzen.

Grundsätzliche Informationen zur Anlage, Einfassung, Pflegearbeiten und Zeitaufwand findet ihr im Artikel Ein Staudenbeet anlegen. Hier soll es um die planungstechnischen Details der Auswahl der Stauden gehen. Welche Faktoren beachtet werden müssen, und es gibt auch ein paar Vorschläge.

Beispiel einer Planung für ein Staudenbeet

Beispiel einer Planung für ein Staudenbeet

Lichtverhältnisse

Sonne, Halbschatten oder Schatten: jede Pflanze, also auch jede Staude, hat da ihre Vorlieben:

  • In der Sonne steht beispielsweise gern die Magerite, die Schafgarbe, der Ehrenpreis, der Thymian, der Beinwell, diverse Nelken- und Asternarten.
  • Im Halbschatten fühlen sich Schlüsselblumen, Lungenkraut, Haselwurz und Heuchera, oder Silberglöckchen genannt, sehr wohl.
  • Im Schatten wachsen die Golderdbeere, Funkien, Waldmeister, Elfenblumen und diverse Farne, aber auch Akeleien, sehr gut.

Bodenfeuchtigkeit

Manche Beete liegen sehr trocken und es wäre falsch, dort Pflanzen mit anderen Ansprüchen auf Gedeih und Verderb anzusiedeln. Es macht nur unglaublich viel Arbeit und sieht auch nicht besser aus als angepasste Pflanzen zu verwenden. Zu den trockenheitsresistenten Stauden gehören beispielsweise die Kokardenblume, diverse Steingartenpflanzen und diverse Nelkensorten.

Andere Beete liegen vielleicht in einer Senke oder der komplette Garten ist eher feucht als trocken. Hier gibt es angepasste Stauden, die genau diese Feuchtigkeit lieben. Bachnelkenwurz kann beispielsweise trocken stehen, verträgt aber auch nasse Füße.

Bodenstruktur

Es gibt sandigen Boden, lehmigen Boden, Humusböden (Waldböden) und alle erdenklichen Mischformen.

Man unterscheidet zwischen Ober- und Unterboden. Der Oberboden besteht aus Humus und einer Mischung des Unterbodens, wenn nicht extra neues Substrat aufgebracht wurde.

Sowohl sandige als auch lehmige Böden haben ihre Vorteile. Sandboden ist gut zu bearbeiten, erwärmt sich im Frühjahr schnell, verliert das Wasser aber ebenso schnell. Lehmböden speichern gut Feuchtigkeit, sind aber schwer zu bearbeiten und halten nur wenig Luft in sich.

In der Regel sind lehmige Sandböden und sandige Lehmböden mit ausreichendem Humusanteil sehr gut als Gartenboden geeignet.

Um herauszufinden, was für einen Boden man hat, sollte man einmal die oberste Schicht durch die Finger rieseln lassen. Fühlt es sich an wie im Sandkasten, hat man einen starken Sandanteil. Feuchtet man den Boden an und versucht ihn zu formen und es gelingt, ist ein Ton- bzw. Lehmanteil vorhanden. Vielleicht haben Sie schon einmal getöpfert, dann wissen sie wie plastisch Ton sich formen lässt.

Man kann auch die Humusschicht mal entfernen, in der Regel sind das maximal 20 bis 30 Zentimeter und sich den Unterboden genauer ansehen. Lässt er sich formen? Welche Farbe hat er?

Auch Pflanzen geben Aufschluss: Hahnenfuß (Butterblumen), Breitwegerich, Ackerschachtelhalm, Löwenzahn und Weißklee wachsen lieber auf schweren, tonigen Böden.

Wo Heidenelken wachsen, Frühlingsehrenpreis, Feldthymian und Sandmohn, ist der Boden wahrscheinlich eher sandig.

pH-Wert des Bodens

Dazu schaut man sich am besten einfach mal im Garten und in der näheren Umgebung um. Wo viel Heide wächst, Ackerschachtelhalm, Hirtentäschelkraut, Sauerampfer, Rhododendren prächtig wachsen, Fichten und Kiefern, da wird eher saurer Boden vorherrschen. Wachsen das Fünffingerkraut, Wegwarte, Wiesensalbei und der Wiesenstorchschnabel hat man eher einen kalkhaltigen Boden. Man kann aber auch einen Test im Fachhandel kaufen und so Gewissheit erlangen.

Auswahl

All diese Kriterien sollten im Idealfall in die Planungen mit einfließen oder zumindest einige davon.

Das wichtigste Kriterium ist dabei die Lichteinwirkung, wenn sie keinen extremen Boden haben.

Im Besonderen in Internetgärtnereien und Gartenshops sind die Pflanzen oft sehr gut beschrieben, es gibt viele Filtermöglichkeiten, um die perfekte Staude zu finden. In Garten- und Baumärkten ist man dagegen auf eine gute persönliche Beratung angewiesen, die leider nicht immer erfolgt.

Daher sollte man entweder eine spezialisierte gute Gärtnerei wählen oder gleich online bestellen, solange man nicht weiß, was man eigentlich haben möchte.

Später kann man dann auch Schnäppchen in Nicht-Fachmärkten machen, ohne Geld für unpassende Pflanzen auszugeben.

Einschränkungen

Neben den biologischen Faktoren gibt es noch gestalterische Aspekte: Wann soll die Staude blühen, welche Höhe möchte ich und wie soll das Beet aufgeteilt und geformt sein.

Auch Farbpräferenzen können eingeplant werden, manche machen ganze blaue oder rote Beete, andere mischen die Farben gern.

Beispielsbeet

Maße: 1,2 m x 3 m

Anspruch: Die Pflanzen sollten immergrün oder wenigstens wintergrün sein, da das Beet direkt am Hauseingang liegt und man nicht auf eine kahle Fläche schauen möchte. Der Boden ist ein guter Gartenboden mit Humus und einem Sand-Ton-Gemisch.

In die erste Reihe nahe des Weges kommen Teppichflammenblumen, die zwischen Mai und Juni rosa blühen. Sie nehmen 30 cm der Wegbreite ein. Sie hängen später malerisch über die Einfassung des Beetes. Dahinter kommen große Reiherschnäbel, die 50-60 cm hoch werden und einen Pflanzabstand von 60 cm benötigen. Sie blühen rosa von Juni bis September. Dahinter kommen pfirsichblättrige Glockenblumen, die zwischen Juni und Juli blau blühen. Sie benötigen einen Pflanzabstand von 30 cm.

Zwischen die Teppichphlox setzen wir außerdem noch Narzissen, die zwischen März und April blühen. Dabei setzen wir auf zwei Sorten: die normalen Trompeten Narzissen und die Pfauenaugen-Narzissen, die noch bis in den Mai blühen.

Wir benötigen:

  • 11 Teppichphlox,
  • 5 große Reiherschnäbel
  • 6 Glockenblumen
  • etwa 15 Blumenzwiebeln jeder Sorte.

Lücken im Beet können beispielsweise mit Tagetes gefüllt werden, sie blühen bis zum Frost und säen sich zuverlässig selbst für das nächste Jahr aus. Lediglich die abgestorbenen Tagetes-Pflanzen müssen spätestens im Frühjahr entfernt werden.