Laubbeet statt Mistbeet - Das muss man beachten!
Auch früher war ein Mistbeet schon nicht allen Gärtnern zugänglich, denn nicht jeder hielt Tiere, konnte sich schnell und einfach Mist besorgen oder ihn sich leisten. Heutzutage wird Mist zwar oft umsonst abgegeben, der Transport obliegt aber dem Gärtner und im geleasten Kleinwagen ist der Transport kein Vergnügen.
Die Wärme, die das Laub abgibt, ist etwas geringer - aber schonender für die Jungpflanzen und deshalb auch eine gute Alternative.
Alle, die noch einen großen Laubhaufen im Garten haben, werden sich jetzt aber unter Umständen etwas zu früh freuen. Schon beim Sammeln des Laubes sollten einige Punkte beachtet werden:
- Im Herbst muss das Laub, wenn es trocken ist, zusammengerecht werden
- Das so trocken gesammelte Laub muss bis zum Frühjahr trocken aufbewahrt werden, dazu geeignet sind Schuppen und Unterstände, die Regenwasser abhalten. Bei unbefestigten Untergründen sollte auch auf Bodenfeuchtigkeit geachtet werden.
- Zielsetzung ist, im Frühjahr vollkommen unvergorenes und auch nicht leicht ankompostiertes Material zur Verfügung zu haben.
Wie beim Mistbeet wird der Boden unter dem Frühbeetkasten 30 cm tief ausgehoben und mit dem trockenen Laub gefüllt, mit Wasser benässt und ordentlich festgetreten. Die Laubschicht muss sehr kompakt sein, darauf kommen etwa 10 cm Erde. Am besten geeignet ist wirklich reifer Kompost gemischt mit sandiger Erde. Wer sich nicht sicher ist, ob der Kompost schon reif genug ist, sollte vorher eine Keimprobe mit Kresse durchführen. Wenn die Kresse gut keimt und keine gelben Blätter aufweist, ist der Kompost ausreichend vererdet und kann als Aussaatsubstrat verwendet werden.
Angelegt werden sollte das Laubbeet nicht vor Ende Februar, besser erst Anfang März, da die Kälte sonst zu stark ins Beet zieht.
Die Außenseite des Frühbeetkastens sollten zusätzlich mit Laub und Erde angehäufelt werden, um eine bessere Isolation des Kastens zu ermöglichen. Nachts kann mit Reisig und Stroh der Deckel zusätzlich abgedeckt werden, Tagsüber muss diese Isolationsschicht aber entfernt werden, damit genug Licht ins innere des Kastens dringt.
Im Frühbeetkasten gelten im Übrigen, da es nur Jungpflanzen produzieren soll, viel engere Saatabstände als im Freiland. Die Reihen liegen etwa 4-5 cm auseinander. Der Abstand innerhalb der Reihe kann je nach Geschicklichkeit beim Pikieren gewählt werden, ich würde etwa 3 cm Abstand empfehlen.
Die Anlage eines Mist- oder auch Laubeetes lohnt im Übrigen nur, wenn der Gärtner sie auch sorgfältig behandelt: lüftet, gießt, abdeckt. Wer viel beschäftigt ist, sollte lieber Jungpflanzen kaufen oder direkt im Freiland aussäen - zu späterer Zeit.
Nach der Einsaat ist die Erde stets gleichmäßig feucht zu halten und die Pflanzen müssen regelmäßig an frostfreien Tagen belüftet werden. Bevor die Pflanzen ganz ins Freiland gepflanzt werden dürfen, sollten sie stundenweise durch Abnehmen der Deckel abgehärtet werden. Am besten beginnt man mit den warmen Mittagsstunden zum Lüften und dehnt diese dann langsam aus.
Wenn im Sommer die Kästen nicht mehr als Anzuchtstation benötigt werden, kann man im Übrigen wärmeliebende Pflanzen wie Auberginen darin ziehen, wenn man das Frühbeetfenster erhöhen kann. Auch die Kultur von Melonen kann so im Frühbeetkasten gelingen.
Im Herbst wird die Erde aus dem Kasten herausgehoben und auf Haufen aufgeschichtet bzw. auf den Kompost gegeben.