Tee aus dem eigenen Garten - Welche Teekräuter man selber im Garten kultivieren kann

Lecker und gesund, ob Tee oder Kräuterauszüge in Mineralwasser - diese Pflanzen eignen sich!

Pfefferminze

blühende Pfefferminze

blühende Pfefferminze

Der klassische und wahrscheinlich beliebteste Tee, ob mit Zucker oder pur getrunken - ein Genuss.

Pfefferminze kauft man am besten als Jungpflanze und setzt sie in einen großen Kübel oder Kasten. Um richtig produktiv zu wachsen benötigt Minze eine ausreichende Wasserversorgung, die im Kübel leichter zu gewähleisten ist. Außerdem neigt Minze zum Wuchern, im Freiland vereinnahmt sie gern ganze Beete für sich.

Wer Pfefferminz-Großproduzent werden will, wird sich über diese Eigenschaft freuen.

Vermehren können wir die Minze auch durch Teilung, ein einzelner Zweig mit einem Stück Wurzel genügt schon für einen neuen Kasten.

Am intensivsten ist die marokkanische Minze, aber es gibt so viele Sorten, dass man sich fast einen eigenen Pfefferminzgarten anlegen sollte: Erdbeerminze, Ananasminze, Schokoladenminze und Orangen-Pfefferminz lassen Träume von einem reinen Duftgarten aufsteigen.

Wer nur wenig Platz hat - oder nur noch ein oder zwei kleine Kübel zur Verfügung - hat weicht am besten auf die Erdbeerminze aus, denn sie ist weniger raumeinnehmend als ihre ungestümen Verwandten.

Minze kann als Tee oder Kaltauszug zubereitet werden, mir gefällt Zitronenlimonade aus frischen Zitronen und Mineralwasser mit Pfefferminz sehr gut. Einfach zwei, drei Blättchen mit in eine Flasche geben und gut zwei Stunden im Kühlschrank stehen lassen. Wer schnell und einfach einen schönen Krug bereiten will, gibt einfach Minze-Blätter in gekaufte Zitronenlimonade.

Lecker ist auch ein Zweig Erdbeerminze pur mit Wasser aufgesetzt.

Den Tee bereitet man einfach aus einer handvoll Minzblätter (pro Kanne) und lässt ihn etwa 5 Minuten, je nach Geschmack, ziehen. Warm mit Zucker schmeckt er Kindern gleichermaßen wie Erwachsenen. Im Sommer ist er auch kalt mit Eiswürfeln oder in einer Plastik-Flasche im Eisfach angefroren ein guter Wegbegleiter in die Schule, Uni oder Arbeitsstätte.

Wenn die Pflanzen so groß geworden sind, dass es für mehr als die täglich zubereiteten frischen Tees reicht, schneidet man einfach ganze Zweige etwa 10 cm über dem Boden ab, bündelt sie, und hängt sie kopfüber an eine schattige, warme Stelle. Früher hat man dazu die ungeheizten und nicht ausgebauten Dachböden genutzt, da dort in der Regel immer frische Luft durch Spalten und Ritzen der Dacheindeckung ging. Wer keinen unausgebauten Dachboden zur Verfügung hat, kann die Bündel auch einfach im Wohnraum, einem Vorraum oder unter einem Dach draußen im Schatten aufhängen. Kräuter sind recht unempfindlich, so lange es warm und trocken ist.

Zitronenmelisse

Zitronenmelisse lässt sich leicht aussäen, noch einfacher ist es, wenn man eine Pflanze kauft und einfach ins Beet setzt, dann vermehrt sich die Zitronenmelisse zuverlässig weiter. Ein paar Blätter gemeinsam mit ein paar Scheiben Zitrone in Mineralwasser ergeben eine leckere gesunde Limonadenalternative. Am besten lässt man das Wasser gut ein oder zwei Stunden durchziehen.

Will man die Melisse trocknen, sollte man weiße Melisse anbauen, denn ihr Geschmack hält sich besser als der der Zitronenmelisse. Am besten trocknet man auch bei der Melisse ganze Sträuße, kopfüber an einem warmen Ort.

Salbei

Salbei kann aus Stecklingen vermehrt werden, deshalb kaufen wir besser bereits ausgewachsene Pflanzen. Am besten bevorzugt man Sorten mit breiten Blättern wie Salvia offincialis „Berggarten“ - für eine reiche Ernte.

Salbei steht gern etwas trockener und muss im Winter vor Kahlfrösten geschützt werden. Entweder pflanzt man die Pflanze dazu an einen warmen und geschützten Ort oder deckt sie über den Winter mit Tannenreisern ab.

Salbei lässt sich als warmer Tee zubereiten oder auch als Salbei-Limonade. Dazu werden auf einen Liter Wasser etwa eine oder zwei Zitronen ausgepresst und der Saft dem Wasser hinzugefügt. Dazu kommt Honig oder Zucker nach Geschmack. (1-4 Esslöffel voll. ) In Die Mischung kommt dann noch eine handvoll Salbei, am besten fein gehackt und mit etwas Pfefferminz gemischt. Diesen Ansatz lässt man einen Tag im Kühlschrank durchziehen und genießt ihn am nächsten Tag mit Eiswürfeln im Garten.

Als Tee hilft Salbei bei Halsschmerzen und Frauen in den Wechseljahren, bei Hitzewallungen. Erstere Anwendung erklärt sich von selbst, letztere sollten betroffene Frauen unbedingt ausprobieren. In der Regel dauert es gut 4 Wochen bis die Verbesserung eintritt ( muss aber nicht: meine Mutter erzählte, dass bei ihr bereits nach wenigen Tagen die Hitzewellen – quasi wie auf Knopfdruck – nach dem Trinken des Tees verschwanden!): Jeden Tag etwa 0,5 Liter Salbeitee in kleinen Schlucken über den Tag verteilt trinken.

Zum Trocknen schneiden wir uns - wie bei den anderen Kräutern - einen großen Strauß, binden ihn sorgfältig zusammen und hängen ihn kopfüber an einem warmen, schattigen Ort auf. Wer nur ein paar Blätter trocknen will, kann sie auch einzeln auf ein Gitterrost ( aus dem Backofen) legen.

Brennesseln

getrocknete Brennnesseln

getrocknete Brennnesseln

Brennesseln können vor und nach der Blüte gesammelt werden, Brennesselsamen sind nicht schädlich - sie können sogar zu horrenden Preisen im Reformhaus erworben werden.

Wer Glück hat, braucht sich um ihre Ansiedelung nicht zu sorgen und muss nur noch mit Handschuhen bewaffnet im Garten ernten. Wer einen mageren, nährstoffarmen Boden hat, hat weniger Glück und muss zum Gedeihen der Brennesseln etwas nachhelfen. Am besten verbessert man dann ein Beet mit Kompost und Hornspänen, denn Brennesseln lieben stickstoffreiche Böden.

Brennesseltee wirkt leicht entwässernd, deshalb sollte man nicht jeden Tag ausschließlich Brennesseltee zu sich nehmen.

Gut schmeckt ein Tee aus Brenesselblättern gemischt mit Salbei oder Zitronenmelisse - aus dem Garten geerntet ist der gesunde Tee auch weniger muffig als aus dem Teebeutel und schmeckt deutlich frischer.

Zum Ernten ist es hilfreich, Handschuhe und langärmlige Kleidung zu tragen, denn im frischen Zustand können die Brennesseln ganz schön brennen. Da der Umgang mit den Nesseln nicht so einfach ist, wie die Ernte von Pfefferminz und Salbei, sollte man sich neben der zu erntenden Staude direkt ein paar Gummibänder oder Abschnitte eines Bandes zum zusammenbinden bereit legen. Es ist wirklich am praktischsten, direkt einen Strauß zu schneiden, mit einem Band die Stiele zu umwickeln und dann direkt den nächsten Strauß zu ernten und einzuwickeln.

Das Praktische daran ist auch, dass wir große Mengen leicht ins Haus tragen können, wir müssen nur von jedem Bund ein Stück Schnur greifen, und können dann den „Riesen-Bund“ - eine Armlänge von uns entfernt - ins Haus bringen. Lose in einen Eimer oder gar nur in eine kleine Schüssel geschnitten lohnt die Ernte kaum.

Anis-Ysop

Anis-Ysop ist weder richtiges Anis, bei dem die Früchte verwendet werden, noch ist es eine richtiger Ysop. Es handelt sich um „Agastache anisata“ . Sie gehört zu den Lippenblütlern in die Unterfamilie der Nepetoideae, genauso wie Oregano, Salbei, Thymian und Basilikum. Eine ganz ähnliche Pflanze ist die Anis-Duftnessel „Agastache foeniculum“. Beide Pflanzen sind Duftnesseln, und bei beiden Pflanzen werden die Blätter als Würz- und Teekraut gepflückt. Der Geschmack ist markant, anislastig, süßlich bei der Astastache anisata, so dass er unter Umständen den Zucker ersetzen kann.

Anis-Ysop ist sehr gesund und es bietet sich an, bei Husten eine Mischung aus Anis-Ysop und Salbei als Tee zuzubereiten. Natürlich muss man den lakritzartigen Geschmack mögen. In Mischungen dominiert der Anis-Geschmack sehr stark. Imker nutzen diese Pflanze sogar, um den Anis-Geschmack von ihren Bienen in den Honig einbringen zu lassen.

Lohnenswert zu pflanzen ist die Agastache so oder so, denn sie blüht mit wunderschönen bläulich bis lilanen Blütenkerzen und ist auch bei Schmetterlingen sehr beliebt.

Das Trocknen der Kräuter - Tipps & Tricks

Obwohl man Gummibänder benutzen kann, finde ich die Verwendung von Bändern wie Wolle, Paketschnur oder ähnlichem einfacher. Man muss den Strauß zum Zuknoten zwar hinlegen, hat danach aber gleich Enden, an denen man die Kräuter gut aufhängen kann.

Wer viel und oft Kräuter trocknet, sollte sich eine Stelle suchen, wo er eine dicke Schnur aufhängen kann, dann kann man die Kräuterbündel an ihren Schnurenden einfach mit Wäscheklammern aufhängen, anknoten oder man baut sich direkt eine Krokodils-Kräuterleine. Dazu benötigt man Vorhangösen mit Klemme, sie bestehen aus einem Ring und einer kleinen Krokodilsklemme, in die normalerweise der Vorhangstoff eingeklemmt wird.

Die Ösen, mit den Klemmen, werden etwa alle 30 cm in die Leine geknotet, so dass sie auf der Leine nicht verrutschen können. Dann hängen wir die Leine auf.

Wenn wir unsere Kräuterbündel haben, können wir sie mithilfe der Bänder einfach in die Klemmen einquetschen. Da so ein Bund nicht viel wiegt, hält diese Aufhängung zuverlässig. Wenn wir einmal einen Strauß haben, bei dem die Schnur-Enden zu kurz sind oder wir ein Gummiband zum Bündeln genutzt haben, können wir auch einfach einen festen Stiel der Pflanze einklemmen. Ganz problemlos funktioniert das beispielsweise bei stabilen Brennesselzweigen. Ein ganzes Bund kann an einem einzelnen Stiel hängen, wenn der Bund straff zusammengefasst ist.

Aufbewahren der Kräuter

Wenn die Kräuter richtig trocken sind, müssen sie, wenn wir sie berühren, rascheln und dürfen in keinster Weise labbrig, klebrig oder in irgendeiner Weise elastisch sein. Die einfachste Methode, sie jetzt einzulagern, wäre, sie komplett in eine große Dose zu legen, platzsparender ist es, zunächst die Blätter von den Stängeln zu trennen. Am schnellsten geht das, indem wir auf einem sauberen Tisch einfach die Blätter von den Stängeln streifen. Von der Stielbasis zur Triebspitze, einfach mit der Hand den Stängel entlang gehen. Die Stängel geben wir einfach auf den Kompost, die wertvollen Blätter füllen wir in Gläser und Dosen ab. Gläser lagern wir danach am besten dunkel, Dosen nehmen uns die Arbeit der Verdunklung ab.

Was einem dabei lieber ist, ist wirklich Geschmackssache, ich verwende gern große Einmachgläser mit Gummidichtung - dann brauche ich nichts zu beschriften und habe alle „Füllstände“ im Blick.

Zubehör für Kaltauszüge und Tee aus dem eigenen Garten

Einwegteebeutel lassen sich auch gut benutzen um Tomatenblüten zu isolieren (Selbstbefruchtung / Sortenechte Samenernte)

Das Wichtigste ist natürlich das Gartenbeet oder der Kübel, in dem die Pflanze wächst, dann benötigen wir noch Erntehelfer wie eine Rosen- oder Staudenschere. Dann benötigen wir Paketband, Wolle oder Gummibänder zum Bündeln unseres Tees, wenn wir ihn trocknen wollen. Eine dicke Schnur, Klammern und natürlich Gläser und Dosen zum Abfüllen.

Für die Zubereitung finde ich Teekannen sehr praktisch, die bereits einen Glas- bzw. Siebeinsatz haben, so dass man nicht auf zusätzliche Filter angewiesen ist. Wenn man nur tassenweise Tee kocht, eignen sich kugelige Teesiebe oder Einwegfilter.

Für Kaltauszüge können wir Karaffen verwenden oder Teekannen mit Siebeinsätzen, für optische „Wow“-Punkte beim Servieren können wir auch Kräuter in großen Eiswürfelformen einfrieren und kurz vor dem Servieren in die Kanne geben.