Rote Johannisbeeren ohne Ende - Diese Sorten reifen nacheinander

Die säuerlich, süßen bis herben Johannisbeeren sind recht einfach im Hausgarten an einer sonnigen Stelle zu kultivieren, wenn man sich für unterschiedliche Sorten entscheidet, kann man bis zu 1 1/2 Monate frische Johannisbeeren aus dem eigenen Garten ernten und genießen.

Nachdem die Johannisbeersaison vorrüber ist, reifen im August übrigens die nächsten Naschfrüchte wie Herbst-Himbeeren.

Für eine lange Johannisbeersaison sollte man mindestens 3 Sorten pflanzen, je eine frühe, mittlere und späte Sorte:

Am Ende habe ich nochmal Kombinationen für euch zusammengestellt, also lasst euch nicht verwirren.

Die frühen Johannisbeeren:

(A) Die früheste Johannisbeersorte ist „Jonkheer van Tets“, die schon ab Anfang/Mitte Juni frische, rote Früchte auf den Teller bringt.

Jonkheer van Tets Hochstamm oder als Busch

Die Jonkheer van Tets bringt aber auch nur bis Ende Juni Erträge - dann ist sie bereits abgeerntet. Wer jetzt einfach weiter naschen möchte, muss also vorsorgen und zusätzliche Sorten pflanzen.

Jonkher van Tets ist ein bisschen spätfrostgefährdet, wenn man Glück hat mit dem Wetter, kann man hohe Erträge erwarten, sie hat große Beeren und schmeckt säuerlich aromatisch.

(B) Die Alternativen für frühe Johannisbeeren sind „Rolan“, „Heros“, „Rote Vierländer“, und „Trent“. Sie bringen auch nur bis Anfang Juli Erträge, wobei die Rote Vierländer und die Sorte Trent einen etwas längeren Erntezeitraum haben.

Rolan als Strauch und Hochstamm

Rolan beispielsweise ist eine gute zusätzliche Ergänzung oder gänzliche Alternative zu Jonkheer van Tets, da die Rolan nicht frostempfindlich ist und so eine Ernte quasi garantiert ist - die Beeren sind säuerlich aromatisch und sitzen an langen Stielen.

Heros, ist eine alte Sorte für den Hausgarten mit großen Beeren, leider ist diese Sorte anfällig für die Blasenlaus. Die rote Vierländer ist schon seit 1910 in deutschen Gärten zu finden und eignet sich besonders gut für die Herstellung von Saft. Dagegen eignet sich die Sorte Trent sehr gut, um sie als Hecke zu erziehen.

Die Johannisbeeren mit mittlerem Erntezeitraum:

Ich definiere diese Spanne an den späten und frühen Johannisbeeren, denn es soll ein möglichst nahtloser Übergang möglich sein.

Die früheste Johannisbeere die (A) Jonkheer van Tets benötigt als Nachfolgerin eine Johannisbeere, die lange reife Früchte liefert, aber schon Mitte bis Ende Juni anfängt ,Erträge zu bringen, wenn wir möglichst durchgehend naschen wollen:

(C)Gut geeignet ist beispielsweise die Sorte Rondom, die Ernte beginnt Ende Juni und zieht sich bis Mitte/Ende Juli. Außerdem geeignet sind auch „Detvan“, „Koral“, „Trent“, und „Rotet“.

Rondom und Detvan als Strauchjohannisbeere

Detvan und Trent eignen sich gut zur Heckenerziehung, Koral ist eine süß aromatische Johannisbeere, die im Hausgarten gut gedeiht. Die Rotet ist sehr robust und kaum anfällig für die Blasenlaus oder den Mehltau.

Haben wir als früheste Johannisbeere eine Johannisbeere der zweiten frühen Gruppe (B) also eine „Rolan“, „Heros“, „Rote Vierländer“, oder „Trent“ ausgesucht, haben wir deutlich mehr Auswahl.

Durch die Erntedauer dieser frühen Johannisbeeren bis Anfang bis Mitte Juli können wir deutlich spätere Johannisbeeren aussuchen.

(D) Neben den obig genannten Johannisbeeren kommen dazu noch „Rovada“, „Rosetta“, „Stanza“ und „Jobes 88“ in Frage. Rosetta wählt man am besten, wenn man in einem Weinanbauklima wohnt, Stanza lässt sich gut in Hecken pflanzen, ist aber eher sauer als aromatisch. Von Jobes 88 kann man lange ernten aufgrund einer ungleichmäßigen Abreife, was die Sorte für den Erwerbsgartenanbau uninteressant macht, aber für uns Privatgärtner umso interessanter.

Johannisbeeren mit spätem Erntezeitpunkt

(E) Die letzten Johannisbeeren kann man in der Regel von der Sorte „Augustus“ ernten. Die Ernte beginnt ab Mitte Juli und Endet etwa Mitte August. Die Beeren von Augustus bleiben lange am Strauch und insgesamt hat man einen hohen Ertrag.

Eine Alternative ist die „Heinemanns Rote Spätlese“, die immerhin bis Anfang August durchhält. Die Früchte sind süß, wenn sie erst sehr spät geerntet werden, die Erträge sind als hoch und regelmäßig zu bezeichnen. Diese Sorte findet man seit 1942 im Handel.

„Präkanda“ hält bis Ende Juli durch und ihre Beeren schmecken aromatisch und leicht säuerlich.

Konkrete Kombinationsvorschläge für eine 3-Sträucher und 3-Hochstämme Kombination:

Hochstamm Kombination

Eine gute Kombination, wenn man sich mehrere Sträucher setzen möchte, wären also die frühe Sorte „Jonkheer van Tets“ mit der robusten Sorte „Rotet“, und dazu ein Strauch Heinemanns rote Spätlese. Durch diese Kombination hat man recht lange süß-säuerlich leckere Johannisbeeren im eigenen Garten, egal ob für Smoothies, Joguhrt, Eis oder große Bleche mit Kuchen.

Johannisbeer-Hochstämme sind sehr praktisch, da man sich zum Ernten nicht bücken muss, zudem sehen sie im Sommer sehr schön aus, wenn man die Johannisbeeren neben Wegen einsetzt, beispielsweise als Wegeinfassung bzw. Mini-Allee. Den Boden können wir mulchen, die Ränder mit Monatserdbeeren einfassen - dann wird der Weg zum Geschmackserlebnis.

Mein Vorschlag:

Die frühe Sorte Rolan, deren Ernte durch die Sorte Rovada abgelöst wird und mit der Ernte von Heinemanns roter Spätlese endet.