Was ist Rigolen?

Unter Rigolen versteht man eine Tiefenlockerung des Bodens. In der Regel wird drei Spatenstich tief bearbeitet - eine sehr kraftraubende Arbeit, die wohl überlegt sein muss.

Rigolen ist nur notwendig, wenn folgende Faktoren aufeinander vorliegen:

  • auf festem Unterboden aufliegender
  • hummusarmer Boden, auf dem
  • eine tiefwurzelnde Gemüseart angebaut werden soll

Eine Vermischung der Bodenschichten darf nicht statt finden, der Boden wird lediglich gelockert - aber nicht wild durcheinander geworfen! Das hat den Grund, dass sonst nährstoffarme Schichten aus dem Untergrund nach oben geholt werden. Die Folge wäre schlechteres Wachstum der Pflanzen weil der Boden ärmer an Nährstoffen ist und in Folge des "Vergrabens" von Humus in tiefen Bodenschichten könnte es zu anaeroben Vorgängen im Boden kommen die ungünstig wirken.

Die Bodenschichten dürfen nur bei Moorböden mit Sanduntergrund vermischt werden, dann ist auch Kalk beizufügen, weil anmoorige Böden sehr sauer sind.

Grundsätzlich rigolt man den Boden eigentlich nur bei einer Neuanlage und frühestens nach 8-10 Jahren erneut. Die Gesamttiefe des gelockerten Bodens entspricht je nach Spatenstichtiefe im Übrigen zwischen 50 und 60cm.

Wenn man kein optimales Substrat vorfindet (sandiger Lehm mit Humus oder lehmiger Sand mit Humus) kann man beim rigolen den Boden auch gleich mit bodenverbessernden und ausgleichenden Materialien mischen. Grundsätzlich kommen dafür Kalk, Gesteinsmehl, Lehm und Sand in Frage. Kompost oder Stallmist sollten nur oberflächlich zum Schluss ausgebracht werden, wobei der Stallmist abgelagert/verkompostiert sein sollte oder nur im Herbst verabreicht werden sollte

Am Vorteilhaftesten ist es wenn man im Herbst rigolt, im Besonderen tonige und lehmige Böden profitieren von der Frosteinwirkung im Winter, die die Erde noch feinkrümeliger macht