Bodenbearbeitung

Bodenbearbeitung ist im Besonderen im Gemüsegarten von großer Wichtigkeit, da die Gemüsepflanzen möglichst schnell und ohne größere Widerstände wachsen sollen. Die meisten Kulturpflanzen haben ein weiches Wurzelgeflecht und sind im Vergleich zu Wildpflanzen weniger in der Lage, harte Bodenschichten zu durchdringen.

Bodenbearbeitung ist eine wichtige Aufgabe im Garten

Bodenbearbeitung ist eine wichtige Aufgabe im Garten

Um ein gutes Anwachsen der Jungpflanzen zu gewährleisten, ist es daher wichtig, den Pflanzen ein gut durchdringbares, lockeres Substrat zur Verfügung zu stellen.

Je nach Bodenbeschaffenheit ist beim Anlegen des Beetes der Untergrund so zu lockern, dass eine gut durchdringbare Ackerkrume vorliegt. Dazu kann man den Boden rigolen oder auch holländern.

Jährliche Grabearbeiten sind im Besonderen bei sehr tonigen Böden von Vorteil, können aber bei sandigen Böden unterbleiben bzw. durch sanftere Alternativen ersetzt werden.

Schwere Böden werden im Herbst gespatet/umgegraben, das bedeutet: in Reihen „einstechen“, „hochheben“, „Spaten mit Erde drehen“ und daneben wieder „einstechen“, „hochheben“, „Spaten mit Erde drehen (Erde fällt runter). Nach den ersten Frosteinwirkungen (das Beet sollte so etwa 6-7 cm durchgefroren sein), grob durchhacken, so dass große Stücke möglichst weit oben aufliegen. Der Frost sprengt durch das im Wasser im Ton die Erde auf und macht sie feinkrümelig. Im Frühjahr wird das Beet dann nur noch mit einem Krail geebnet (ein Krail sieht aus wie eine Grabegabel oder Mistforke, nur dass die Gabel um 90° abgeknickt ist; wird auch manchmal Pickhacke und Kartoffelhacke genannt).

Bei sandigen Böden ist es ein bisschen eine Frage der Einstellung, der Erfahrung und auch des vorliegenden Bodens. Wenn der Boden sauber (frei von Unkraut) und in seiner Struktur bereits leicht durchdringbar ist, braucht man im Frühjahr nur mit der Grabegabel einstechen und diese nach vorn und zurück zu drücken, um Luft in den Boden zu lassen.

Ist der Boden nicht frei von Bewuchs, weil wir beispielsweise eine Gründüngung im Herbst eingesät haben und sich dort auch mehrjährige Gräser und Unkraut (zwischen der Gründüngung, die abgestorben ist) angesiedelt haben, müssen wir diese entfernen. Wir können also entweder umgraben oder hacken und die Unkräuter anschließend abharken und danach mit einer Grabegabel tief lockern durch das Einstechen und Bewegen der Gabel.

Je nach vorliegendem Bild ist es unter Umständen einfacher, möglichst früh im Jahr (wenn kein Schnee liegt) den Boden umzugraben, so dass vor den Einsaaten der Boden noch Zeit hat, sich erneut zu setzen (z.B. 2-3 Wochen lang). Das hat den weiteren Vorteil, dass auflaufende Unkrautsamen vor dem Einbringen der Saat wieder entfernt werden können.

Das Hacken ist für unsere Kulturen im Garten sehr wichtig, einerseits ist der lockere Boden für einen ausreichenden Wasserhaushalt (link) zuständig und wir täten gut daran, abends mit der Hacke durch den Garten zu huschen statt mit dem Wasserschlauch, andererseits entfernen wir so auflaufendes Unkraut.

Wartet man zu lange mit dem Hacken und das Unkraut ist bereits groß, so ist es schwer zu entfernen und hat weitreichende Wurzeln entwickelt. Auch wächst vieles wieder an, wenn wir es einfach liegen lassen, und anderes hat bereits Samen gebildet. Wenn wir zulange warten, machen wir uns also „mehr“ Arbeit. Wir müssen das Kraut nicht nur umhacken, sondern auch noch auslesen, ausstechen und anschließend absammeln und abharken.

Wer regelmäßig hackt, der erwischt die gerade auflaufenden Unkräuter im Jugendstadium, diese können einfach auf dem Beet liegen bleiben und geben auch ihre Nährstoffe zurück an den Boden. Da die jungen Kräuter noch nicht geblüht haben, brauchen wir uns nicht vor der Notreife der Samen zu fürchten.

Wichtig für ein angenehmes Hacken ist es, dass sich der Gärtner erlaubt, verschiedene Instrumente auszuprobieren, damit diese häufige Arbeit nicht zur Qual wird. Im Handel gibt es ein breites Sortiment an ganz verschiedenen Hacken wie die Schuffel, Bügelhacken, Pendelhacken, Breithacke, Wiedehopfhaue, Feldhaue, und die Doppelhacke.

Natürlich gibt es auch motorgetriebene Hacken, wobei dabei die Abstände zwischen den Pflanzen schon sehr groß sein müssten oder der Einsatz sich auf das Hacken der Wege beschränkt. Die „kleine“ motorbetriebene Alternative nennt sich dann Bodenkrümler.

Für enge Arbeiten kann die Gartenkralle Vorteile bieten, für langes Arbeiten in Reihen bevorzugen viele auch die Sternfräse mit Jätemesser auch Gartenfräse oder Rollkultivator genannt.

Bei unserem sandigen Boden habe ich persönlich die besten Erfahrungen mit der Schuffel gemacht, man kann sie sowohl ziehen als auch vorstoßen, um die Unkräuter unter der Erdoberfläche „abzuschneiden“. Aber auch die Bügelhacke gefällt mir, neben dem Lieblingswerkzeug, der Grabegabel.