Was versteht man unter Erhaltungskalkung?
Die Erhaltungskalkung dient dazu den pH-Wert des Bodens zu regulieren und ist ebenso wichtig, wie das Düngen der Kulturen, um eine reiche Ernte und gesunde Pflanzen zu erhalten.
Etwa alle zwei Jahre sollte der Boden gekalkt werden, das ist dann die so genannte Erhaltungskalkung von etwa 150 g Kalk/m² (bitte auch die Packungsanweisung des Herstellers beachten).
Kalk wird nur dann zugegeben, wenn gleichzeitig kein Stalldung auf das Beet gebracht wird: der Kalk würde den vorhandenen Stickstoff aus dem Boden treiben.
Diese Herangehensweise wurde schon früher, als man die Gemüsesorten in die erste und zweite Tracht einordnete, eingehalten. Früher wurde ein Teil des Beetes mit Stalldung gedüngt und die andere Seite des Beetes wurde gekalkt. Durch diesen Wechsel der Beetflächen war der Boden immer mit Nährstoffen und ausreichend Kalk versorgt.
Heutzutage düngt kaum noch jemand mit Stalldung oder, wenn dann nur spezielle Kulturen, sodass im Zeitalter von fertig verpacktem Dünger und reichlich abgelagerten Kompostgaben diese Struktur zwischen abwechselndem Kalken und Düngen nicht mehr gegeben ist.
Trotzdem müssen wir als Gärtner nicht nur auf den Nährstoffgehalt (Stickstoff, Phosphor und Kali) achten, sondern auch den pH-Wert des Bodens im Auge behalten, dazu gibt es die Erhaltungskalkung. Die Erhaltungskalkung dient nicht dazu, bereits versäuerte Böden wieder neutral einzustellen, sondern lediglich als Säure-Basen-Ausgleich. Bei Verdacht auf stark versauerten Boden sollte man eine Bodenprobe nehmen und ins Labor einschicken, um die richtige Dosierung zum Einstellen des Bodens herauszufinden.
Nachdem der Boden zu Beginn der Gartenanlage eingestellt wurde (z. B. mittels Laboruntersuchung), kann dann in den folgenden Jahren unkompliziert eine Erhaltungskalkung gegeben werden.
Die Erhaltungskalkung wird am besten bereits im Herbst untergegraben/eingearbeitet, da es viele Kulturen gibt, die keine frische Kalkung vertragen. Kohl und Erbsen sind relativ unempfindlich gegen eine frische Kalkung im Gegensatz zu Möhren, Gurken, Tomaten, Radieschen, Zwiebeln, Sellerie, Spinat und Kürbissen.
Wenn man vor dem Auspflanzen von Jungpflanzen oder dem Einsäen von Pflanzen Kalk gibt, sollte man darauf achten, keinen Kalkstickstoff zu verwenden: Dieser wirkt 10 Tage lang abtötend auf die Bodelebewesen und auch die jungen Pflanzen. Frische Kalkungen, auf die sofort gesät oder gesetzt werden soll, also am besten mit Algenkalk durchführen.
Kalkstickstoff ist aber gut für die Kalkung nach dem Anbau von Kohl, da die Kohlhernie damit bekämpft werden kann.
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