Kohlrüben bzw. Steckrüben im Garten anbauen, pflegen und ernten

Die Kohl- oder Steckrübe ist ein Kreuzblütler, verwandt mit dem Kohl und bildet große, etwa 1,2 Kg schwere Knollen aus, die leicht süßlich schmecken. In der Regel sind die gelben Sorten etwas feiner im Geschmack. Für die Zubereitung muss man die dicken Knollen schälen und etwaige holzige Stellen ausschneiden, wie man es auch bei Kohlrabi zeitweilig tun muss.

Steckrüben lassen sich gut lagern und sind deshalb auch als Notration in Krisenzeiten bekannt. Beim Kochen nehmen sie schnell den Geschmack der übrigen Zutaten an, so dass man sie früher oft zum Strecken von Gerichten verwendet hat (z. B. für Eintöpfe aber auch Apfelmus).

Bodenansprüche von Steckrüben

Kohlrüben bevorzugen tiefgelockerte Böden, so dass es sinnvoll ist, diese im Vorjahr zu holländern, zu rigolen oder umzuspaten. Der Boden muss außerdem ausreichend feucht sein, da die Steckrübe anfällig für Schädlinge wird, wenn sie zu wenig Wasser erhält.

Steckrüben benötigen keine frische organische Düngung wie Kompost, sie können gut auf einem Beet angebaut werden, auf dem im letzten Jahr Starkzehrer angebaut wurden. Im Sinne der 1. und 2. Tracht würde man sie eher der 2. Tracht zuordnen als Schwach- bzw. Mittelzehrer, denn Kohlrüben brauchen ausreichend Kali.

Steckrüben sind ansonsten recht robust, sonst hätten sie nie als Not- und Mangelgemüse ihren Ruf erhalten können. Selbst Fröste von bis zu -10 °C überstehen die dicken Rübsen.

Sortenempfehlung:

Am besten wählt man gelbe Steckrüben, da diese einen süßeren Geschmack haben. Eine gute Wahl wäre die Kohlrübe „Wilhelmsburger“, diese sind ab September reif zur Ernte.

Anbauplanung und Aussaat

Kohlrüben werden in der Regel als Nachfrucht angebaut, optimalerweise nach Bohnen oder Erbsen. Wenn man sie als Hauptkultur kultiviert, werden sie oft zu groß und verholzen.

Steckrüben – man hört es ein bisschen, wenn man sich darüber Gedanken macht - werden „gesteckt“, dass heißt vorgezogen und pikiert gepflanzt.

Man sät Mitte bis Ende Mai in Freilandaussaatbeete pro Quadratmeter 2-3 Gramm der Samen aus. Auf dieser „Jung-Rüben-Station“ verweilen die Setzlinge dann gut 5-6 Wochen, bis sie in die richtigen Beete umgepflanzt werden. Während dieser 5-6 Wochen muss man die Steckrüben regelmäßig gießen.

Gepflanzt wird Anfang bis Mitte Juni, als Vorkultur sollten keine anderen Kohlarten auf dem Beet gestanden haben. Man pflanzt die Kohlrüben in Reihen, in denen sie einen Pflanzabstand von 30*40cm erhalten.

Pflege der Kohlrüben

Wie bereits gesagt, müssen die jungen Kohlrüben regelmäßig gegossen werden, bis sie umgepflanzt werden, auch nach dem Umpflanzen werden sie angegossen und danach stets nach einem Regenguss gehackt. Steckrüben benötigen ausreichend Luft an ihren Wurzeln, was durch das Hacken/Durchlüften des Bodens erreicht wird. Zudem hat das Hacken den Vorteil, dass weniger Wasser an die Luft abgegeben wird und so mehr Wasser für die Kohlrüben zur Verfügung steht.

Da Kohlrüben lange auf dem Beet stehen bleiben, bis etwa September, ist es sinnvoll, den Steckrüben zwischendurch noch eine Düngung zu verpassen. Möglich sind organische (Fertig-)Langzeitdünger mit hohem Kalianteil oder auch lang wirkende Schafsdungpellets (ca. 100g/m2), die den hohen Kali-Verbrauch der Steckrüben gut decken können. Reine Stickstoffdünger, wie man sie oft bei Salat und anderen Blattpflanzen gibt, wären bei der Rübenkultur nicht zielführend, da sie im Besonderen das Blattwachstum begünstigen.

Ernte der Kohlrüben

Geerntet wird nach Bedarf etwa ab September oder kurz bevor die ersten Nachtfröste einsetzen. Eingelagert werden die Kohlrüben dann im Keller oder in Erdmieten. Wer das vorhat, muss nach der Ernte das Blattwerk der Rüben mit einem scharfen Messer abschneiden. Die Schnittfläche darf aber nicht zu nah an der Rübe liegen, weil sonst Fäulnis eintreten kann.