Wie man durch Quecken verseuchtes Land in Beetfläche umwandelt
Quecken sind ein äußerst lästiges Unkraut, denn aus jeder im Boden verbleibenden Wurzel wachsen neue Pflanzen heran
Einzelne Queckenpflanzen entfernen
Einzelne Queckenpflanzen, die im Gemüseacker oder in Stauden- und Blumenbeeten aufgehen, lassen sich am besten mit der Grabgabel ausheben. Dabei sticht man mit der Grabgabel neben der Pflanze in die Erde und drückt den Stiel der Grabgabel herunter, sodass man den Boden aushebelt. Bei sehr festen Böden sollte man diese Lockerungsarbeit etwas vorsichtiger und von mehreren Seiten ausführen. Anschließend kann die Pflanze samt Wurzeln herausgenommen werden. Die Wurzeln sollte man dabei nicht abreißen, denn wie viele Gärtner schon feststellen mussten: Aus jedem Wurzelteilstück treiben neue Pflanzen aus.
Wer größere Rasen- oder besser gesagt Unkrautflächen in Beete umwandeln möchte hat letztlich je nach Bodenart drei verschiedene Möglichkeiten:
Variante 1: bei leichten, feinen und weichen Böden
Mit der Grabgabel kann genauso eine ganze Fläche von Pflanzen und Pflanzenwurzeln befreit werden. Dazu sticht man mit der Grabgabel in die Rasenfläche, hebelt und sticht im rechtenwinkel dazu nochmal in die Fläche und hebelt nocheinmal. Sticht man jetzt von oben in die Rasenscholle und drückt die Gabel herunter kann mit etwas Kraft, kann die erste Scholle aus der Rasenfläche gelöst werden. Die erste Reihe ist dabei am anstrengensten. Die Rasenschollen werden am besten gleich auf eine Schubkarre geladen und dann als Grassodenhügel aufgesetzt. (Grasnarbe nach unten, wer hat, kann Mist oder Hornspäne mit aufschichten).
Variante 2: bei Böden, die schwer mit der Grabgabel zu bearbeiten sind.
Quecken wurzeln relativ oberflächlich und ersticken sobald sie in zu tiefe Bodenschichten geraten. Deshalb kann man verquecktes Land wunderbar rigolen, um es unkrautfrei zu machen.
Beim Rigolen hebt man einen zwei Spaten tiefen Graben aus (1 Spaten breit) und direkt daneben einen Graben 1 Spaten tief. Man setzt dann aus der nächsten Reihe die mit Quecken verseuchte Grassode nach ganz unten (in Reihe 1; am besten die Quecken auf den Kopf drehen, sodass die Pflanzentriebe nach ganz unten zeigen). Darauf kommt die 2. Ebene der 2. Reihe. Darauf der Oberboden der 3. Reihe.
Die Schichtung verändert sich also folgendermaßen (je von oben nach unten):
- vor dem Rigolen: Queckensoden - Oberboden - Unterboden
- nach dem Rigolen: Oberboden - Unterboden - Queckensoden
Nach dem Rigolen hat man den Humus in die Vertikale verteilt und muss deshalb den Boden mit Humus anreichern. Dazu nimmt man entweder fertig gekaufte Gartenerde oder eigenen Kompost. Frisch rigolte Böden kann man auch zunächst mit einer Gründüngung bestellen, das fördert den Humusaufbau und bereitet den Boden optimal auf die nächste Saison vor.
Variante 3 unter Mulch begraben
Dazu benötigen wir wirklich viel Mulch und auch viel Zeit. Da Quecken nur in den oberen Schichten des Bodens leben können, können wir sie entweder ausreißen, untergraben oder begraben. Bei der Mulchmethode begraben wir die Quecken und alle anderen Unkräuter.
Dazu können wir unbehandelte Kartonagen auf den Boden legen und darauf - ruhig viel - kompostierbares Material ausbreiten. Eine Kompostmiete wird bis zu 1 oder 1,2 Meter aufgesetzt, das ist unsere Obergrenze. Unter 30-40 Zentimeter Aufbauhöhe sollten wir nicht bleiben, immerhin verrottet unsere „Grabkammer“ des Gartens auch. Gut geeignet sind alle Materialien die auch auf dem Kompostplatz Verwendung finden würden: Laub, Rasenschnitt, gehäckselte Äste, Staudenschnitt, Gemüseabfälle, Eierschalen, Stroh, Heu und auch tierische Produkte wie Mist und Eierschalen.
Besonders gute Ergebnisse erzielt man mit Materialien die nicht schnell verrotten, Licht gut abschirmen und wenig Zwischenräume für Sauerstoff lassen. Die unterste Lage ist also am Vorteilhaftesten mit Laub aufzusetzen. Da Laub schnell verweht, ist es gut, dieses mit anderen kompostierbaren Materialien zu beschweren. Rasenschnitt ist dazu bedingt geeignet, besser ist es Stroh zuzukaufen oder eine Wiese mit der Hand zu sensen. Auch Heckenschnitt, von beispielsweise Ligusterhecken, eignet sich gut als Deckmaterial.