Der Klappertopf in der Landwirtschaft und im Garten
Der Klappertopf ist ein guter Bereiter für Blumenwiesen. Allerdings sollte man einige Punkte vor der Anlage bedenken.
Beim Klappertopf (Rhinanthus) scheiden sich die Geister: einerseits ist er eine wertvolle Pflanze für Blumenwiesen, andererseits ist er bei den Bauern wenig beliebt. Der Rhinanthus ist giftig und schwächt die Futtergräser in einer Weide.
Wir, als (Klein-)Gärtner, können den Rhinanthus für unsere Zwecke nutzen: er befällt mit seinen Wurzeln die Wurzeln von Gräsern und saugt ihnen Nährstoffe ab. Das Gras geht ein oder wird mager und wächst deutlich langsamer.
Aus Sicht des Bauern ist das ganze weniger schön: Vieh meidet den frischen Klappertopf, weil er giftig ist.
Er kann die Menge des Heuertrages dezimieren, wenn viele Klappertöpfe (10 pro Quadratmeter) wachsen. Im Heu selbst ist die Pflanze nicht giftig, 1-2 % des Ertragsanteils des Heues können sogar positive Auswirkungen haben: Das enthaltene Aucubin besitzt antibiotische Wirkung gegen Bakterien wie Staphylokken, Meningokokken und Salmonellen.
Bekämpft werden kann der Klappertopf am besten dadurch, dass er bei Blühbeginn geschnitten wird. Da er einjährig ist, wird so die Weiterverbreitung effektiv gestoppt.
Alternativ kann bei einer Bestandshöhe von 15 cm geschnitten werden. Die Blüte beginnt im Juni und geht weit bis in den August.
Der Klappertopf wird dabei von Hummeln bestäubt, ist also eine gute Trachtpflanze für Hummeln.
Düngung und ungeölter Kalkstickstoff haben eine zurückdrängende Wirkung auf den Klappertopf, helfen aber nur bei der Eindämmung.
Für uns als Gärtner sind das gute Nachrichten: Der Klappertopf hält die Wiese kurz, dient als Nährpflanze für Hummeln und sorgt auch noch dafür, dass andere Blumen sich in der Wiese ausbreiten können. Wir müssen zu seiner Erhaltung nur den Rasenmäher bis August im Schuppen stehen lassen.
Wollen wir ihn wieder los werden wollen, reicht es, wenn wir (wie die meisten Gartenbesitzer) alle 1-2 Wochen den Rasen mähen (siehe dazu auch: Der Klappertopf - Bereiter einer Blumenwiese).
Erscheinungsbild und Größe des Klappertopfes: Er wird je nach Sorte zwischen 10 und 60cm hoch, er blüht gelb und hat hellgrünes Laub.
Quelle: Alpenkrautinfo vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten (Allgäu), "Der Klappertopf - ein lästiger Schmarotzer" von Dr. Michael Honisch vom 20.08.2010.