Der Schneckenreport – Pflanzen, die Schnecken nicht mögen

Blüten im ganzen Jahr: Ohne aufwändige Schneckenbekämpfung

Frühjahrs- und Sommerblüher, denen Schnecken nichts anhaben können

Frühjahrsblüher

Die miteinander verwandten Stiefmütterchen und Hornveilchen kaufe und säe ich auch immer wieder und bin froh, dass einige sich auch immer wieder selbst vermehren, denn so richtig glücklich sind sie hier im Garten nicht: wahrscheinlich zu trocken, eines Tages sind sie einfach weg und irgendwann taucht dann doch ein neues Pflänzchen auf …

Primeln werden von Schnecken verschmäht.

Primeln werden von Schnecken verschmäht.

Nicht viel zuverlässiger sind die Primeln, die nach einem grauen Winter so bunt einfach mitgenommen werden müssen. Auch sie spielen dieses Spiel, blühen eine Weile, verschwinden – und sind dann plötzlich auch wieder da, mit ihren fast grellen Blüten in weiß, rosa , pink …

Da ich schon gerade bei den Frühlingsblühern bin, will ich noch ganz kurz auf die Zwiebel-Blumen eingehen, die ja auch ein von Schnecken ungefährdetes Leben führen. Schlafen die Schnecken noch zu der Jahreszeit? Oder mögen sie sie nicht? Ich weiß es nicht; ich weiß ja leider immer noch so vieles nicht.

Hyazinthen (schneckenresistent).

Hyazinthen (schneckenresistent).

Auf jeden Fall sind sie wundervoll und großartig: die grazilen Schneeglöckchen ebenso wie die zauberhaften Krokusse, die leuchtenden Narzissen, die wohlriechenden Hyazinthen, die kleinen, blauen Scillas, die sich so wunderbar vermehren und die blendend-blauen Traubenhyazinthen, die einen so grandiosen Kontrast zu den dicken Büscheln der knallgelben Löwenzahnblüten bilden.

Und dann die Tulpen! Rot und rosa, gelb und weiß und marmoriert, klein und groß: beeindruckend! Schotterbeet? Egal! Sie stehen so stabil und prunkvoll über so einen langen Zeitraum – ich kann gut verstehen, dass sie mal wertvoller als alles andere waren und die Menschen zu solcher Wertschätzung und Bewunderung veranlasst haben.

Und die Schnecken: völlige Ignoranten. Oder eben doch noch im Winterschlaf.

Und obwohl ich sie ja schon erwähnt habe, muss ich doch noch einmal kurz auf sie eingehen, da sie ja so nahtlos die Tulpenpracht ablösen: die Akeleien.

Akelei ergibt keinen guten Schneckensnack.

Akelei ergibt keinen guten Schneckensnack.

Mein „Waldgartenbeet“ ist ein wahres Elfenparadies geworden, zarte, unglaublich hohe Akeleien in Unmengen stehen dort, weiße, rosa, dunkelrote, lila und tiefviolette Blütenköpfchen dominieren die paar tränenden Herzen und Anemonen – und ich bin so glücklich, dass sie sich dort wohlfühlen! Einige sind auch schon weiter gewandert, sogar ins „Bermuda-Dreieck“ haben sie es unbeschadet geschafft und bis ganz nach vorn, in einigen dunklen Randstreifen erhellen sie ihre Umgebung. Bei ihnen habe ich immer die Vorstellung, dass kleine beflügelte Elfen zwischen ihnen herumfliegen und den Schnecken zurufen: “Dahinten, Freunde – räumt schön die abgefallenen Blätter auf!“

Ich finde Akeleien wunderschön.

Sommerblüher

Fast ebenso unwiderstehlich finde ich auch Cosmeen, aber zur Zeit stoße ich damit bei ihnen nicht auf Widerliebe. Da sie in einem früheren Balkonkasten so üppig wuchsen, sich verzweigten und enorme Höhen erreichten, hielt ich es für ein leichtes Spiel, sie auch hier anzusiedeln. Pustekuchen! Alle Jungpflänzchen wurden sofort von Schnecken verspeist, die Erfolgsquote der Aussaaten war seltsamerweise sowieso sehr gering und - ähnlich wie beim Dill - überlebt nur eine Pflanze im „Gemüsebeet“. Mit eher jämmerlichen Ausmaßen, höchstens zwanzig Zentimeter hoch mit einer einzelnen, rosa Blüte. Jetzt bleibt mit nur die Hoffnung – und an der halte ich fest –, dass im nächsten Jahr robustere Nachkommen von ihr auftauchen. Aber wirklich schneckenresistent sind sie meiner Meinung nach leider nicht.

Storchschnabel (schneckenresistent).

Storchschnabel (schneckenresistent).

Um so mehr freue ich mich, endlich auch den Storchschnabel entdeckt zu haben. Die kleine, wilde Variante, der Wiesenstorchschnabel, war ja schon in unserer Wiese heimisch, der stinkende Storchschnabel vom Waldrand schien sich zuerst mit seiner neuen Heimat anzufreunden, kam dann aber nach dem Winter doch nicht wieder – aber dann versuchte ich es mit anderen Storchschnäbeln – es gibt ja so viele Sorten – und siehe da: Sie sind super! Bescheiden und klein wachsen sie doch unmerklich in die Breite und blühen und keine Schnecke will was von ihnen - das könnte für alle Beteiligten eine sehr zufriedenstellende, lange Freundschaft werden!

Irgendwo habe ich tatsächlich auch gelesen, Schnecken würden Margeriten in Ruhe lassen, aber ich wurde eines Besseren belehrt: Zumindest die Blütenblätter werden systematisch abgefressen – was für eine Idee!

Während mein Salbei einfach großartig wächst (und duftet und schmeckt) haben mehrere Versuche mit Ziersalbei aber auch gar nichts gebracht: eingepflanzt, aufgefressen – Schluss.

Dagegen kommen die Knotenblumen immer wieder, obwohl ich nach dem Einpflanzen gelesen habe, sie seien nicht winterhart – und hier wird es schon kalt.

Man darf eben nicht alles glauben, was man liest. Und da jeder Garten sowieso seine Eigenheiten und besonderen Bedingungen hat – und auch die Schnecken wohl nicht überall über die gleiche Literatur verfügen – bleibt einem nur: ausprobieren, beobachten und nie die Hoffnung aufgeben.

Schwertlilien verderben Schnecken den Appetit.

Schwertlilien verderben Schnecken den Appetit.

Jetzt hätte ich doch fast die Schwertlilien vergessen, egal ob die majestätischen hell-lila oder kleineren, tief-violetten, sie halten sich tapfer in kleinen Populationen, obwohl es ihnen eigentlich viel zu trocken ist – und die Schnecken lassen sie freundlicherweise auch in Ruhe.

Gerne hätte ich auch Mohn, die Trockenheit mag er ja und die Schnecken lassen auch ihn leben, aber die fehlende Sonne… Ab und zu eine kleines Kümmerchen, mehr ist hier wohl nicht zu machen.

Farn und Efeu werden von Schnecken nicht angeknabbert.

Farn und Efeu werden von Schnecken nicht angeknabbert.

Sedum ist auch schneckenresistent.

Sedum ist auch schneckenresistent.

Dafür vermehrt sich der Farn im „Waldgarten“: Da, wo gar nichts wachsen will, stupft man ein bisschen Sedum rein, Gänseblümchen gibt es umsonst und in Kübeln gedeihen Engelstrompeten und Wandelröschen, ebenfalls auf keinem Schnecken-Essensplan zu finden.

Fast vergessen zu erwähnen habe ich auch die Clematis. Alle neu eingepflanzten Clematis – so schön rosa-rot – haben sich scheinbar in Luft aufgelöst, nur die alteingesessene bedankt sich mittlerweile bei mir für regelmäßiges Gießen mit tiefdunkelvioletten Blüten – und lässt keine Schnecke an sich heran.