Pflanzen für biologische Gieß- und Spritzmittel
Die Gartenapotheke: Beschreibung von Pflanzen, die für die Zubereitung von Auszügen, Jauchen, Brühen und Tee geeignet sind und wo man sie findet.
Ackerschachtelhalm
Enthält viel Kieselsäure, wirkt pflanzenstärkend gegen Befall von tierischen Schädlingen und Pilzkrankheiten.
Eine Brühe kann gegen Spinnmilben und Lauchmotten eingesetzt werden, außerdem gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau, Rost, Blattfleckenkrankheit, Schorf, die Kraut- und Knollenfäule sowie vorbeugend gegen die Monilla. Befallene Pflanzen werden in der Regel mit der Brühe gegossen und bespritzt.
Über den Schachtelhalm
Ackerschachtelhalm wächst auf Wiesen, Feldern, Wegrändern und auch im heimischen Garten, wie sicherlich der ein oder andere Gärtner beklagt. Schachtelhalm wieder loszuwerden, ist eigentlich eine Sache der Unmöglichkeit, deshalb sollten wir ihn nutzen, wenn wir ihn in unseren Beeten vorfinden. Einerseits erledigen wir damit gleich die Jätearbeit und andererseits führen wir unseren Kulturpflanzen Kieselsäure zu, die sie zum Aufbau ihrer Zellwände benötigen.
Für einen Tee für unsere Pflanzen (nur abgekühlten Zustand verwenden), der reich an Kieselsäure ist, wird Ackerschachtelhalm 20-30 Minuten gekocht und dann abgeseiht. Durch das Kochen löst sich die Kieselsäure besonders gut.
Ackerschachtelhalm bildet Wurzeln bis zu 160 cm Tiefe und wächst oberirdisch nur etwa 20 bis maximal 50 cm hoch.
Als Zeigerpflanze deutet Schachtelhalm auf verdichtete Böden und Staunässe hin, am häufigsten ist er auf Lehmböden anzutreffen.
Im Frühjahr erscheinen zunächst die sporentragenden Ähren, die bräunlich sind und keine "grünen" Ästlein haben. Im Hausgarten sollten wir sie entfernen, wenn wir den Ackerschachtelhalm (sich) nicht vermehren (lassen) wollen. Für Brühen und Jauchen wird der grüne Sommeraustrieb (ab Mai) gesammelt, der ein wenig an Tannen oder Fichtennadeln erinnert.
Verwechslungsmöglichkeit mit dem Sumpfschachtelhalm und Inhaltsstoffe
Für den Anwendungsfall im Garten, also das Ansetzen von Brühen und Jauchen ist es irrelevant, ob es sich um den ungiftigen Ackerschachtelhalm handelt, den man auch fertig abgepackt als Tee in der Apotheke kaufen kann, oder um den giftigen Sumpfschachtelhalm. Für unseren Zweck sind beide Sorten geeignet: Als Tee für den eigenen Verzehr sollte man Schachtelhalm aber nur dann sammeln, wenn man sich sehr genau in der Materie auskennt, da die Unterscheidungsmerkmale geringfügig sind. Der Sumpfschachtelhalm enthält giftige Alkaloide und ist deshalb nicht zum Verzehr geeignet, für die Anwendung im Garten aber ebenso gut zu gebrauchen. Deshalb sollte man zum Ansetzen von Brühen, Tee und Jauchen stets gut erkennbare Gefäße nutzen, damit es im Haushalt nicht zu Unfällen kommt (und jemand den falschen Tee trinkt...).
Die Inhaltsstoffe des Schachtelhalms sind im besonderen die Kieselsäure, Pflanzensäure, Flavonoide, Glykoside, Kalium und Carbonsäure.
Beinwell
Beinwell ist reich an Kali und Stickstoff, hat viele Spurenelemente und Mineralstoffe. In Form von Brühen und Jauchen ergibt Beinwell eine wunderbare Düngung. Auch als Mulch gut geeignet. Fördert die Knollen- und Fruchtbildung im Gemüsegaren.
Über den Beinwell als Pflanze
Bekannt auch als Comfrey, Wallwurz und Beinwurz.
Für die Ernte als Mulch und Dünger eignet sich der echte Beinwell am besten, also der Symphytum officinale, da dieser die größte Ernte ergibt. Echter Beinwell wird zwischen 30 und 100 cm groß.
Früher wurde der echte Beinwell als Heilmittel für stumpfe Verletzungen, wie Knochenbrüche, eingesetzt, wovon seine ursprünglichen Namen noch heute erzählen. Dabei ist im Besonderen der Inhaltsstoff Allantoin beteiligt, der heute auch beispielsweise in der Kosmetikindustrie angewendet wird. Da Beinwell giftig ist (aufgrund von sekundären Pflanzenstoffen/Pyrrolizidinalkaloide), ist von einer inneren Anwendung dringend abzuraten!
Wer Beinwell im Garten anpflanzen möchte, sollte die Stelle gut auswählen, da der Beinwell tiefe Wurzeln ausbildet und nicht so leicht wieder zu entfernen ist. Die Wurzeln reichen bis zu 1,8 Meter in die Tiefe und versorgen die Pflanze mit Wasser und Nährstoffen. Dementsprechend ist der Beinwell auch eine eher unproblematische Kulturpflanze, die nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit vom Gärtner erfordert.
Durch vegetative Vermehrung, also das Teilen der Staude, durch Abteilen von Stücken des Rhizoms, lässt sich Beinwell gut vermehren, so dass man relativ schnell ein großes Bee damit besetzen kann.
Wo man in freier Natur Beinwell vorfindet, kann man davon ausgehen, dass der Boden stickstoffreich ist, denn er zählt zu den stickstoffanzeigenden Pflanzen, wie beispielsweise auch die Brennessel. Am häufigsten ist er an eher feuchten Stelle zu finden wie Gräben, Auenwälder und feuchte Wiesen.
In Staudengärtnereien sind auch Kulturformen des Beinwells erhältlich, mit unterschiedlichen Blütefarben und Höhen, sodass Beinwell auch gut als Bodendecker eingesetzt werden kann. Obwohl Beinwell oft als nicht-wintergrün klassifiziert wird, stirbt er im Winter doch kaum ab. Bei uns sind nur einige äußere Blätter der Pflanze, die auf dem Weg aufliegen, abgefroren.
Verwechslungsgefahr
Angeblich sei es schon vorgekommen, dass Menschen den Beinwell mit dem sehr giftigen Fingerhut verwechselt haben. Um ehrlich zu sein, ist mir persönlich diese Verwechslung nicht erklärlich, da die Pflanzen sich doch sehr voneinander unterscheiden.
Baldrianblüten
Ein Tee aus Baldrianblüten kann als Saatbeize verwendet werden (nach dem Aufkochen abkühlen lassen).
Außerdem kann man einen Blütenextrakt herstellen, wenn man die Blüten mit sehr wenig Wasser vermischt durch einen Fleischwolf dreht und anschließend durch ein Mulltuch abseiht. Eingesetzt wird der Extrakt verdünnt (1-2 Tropfen auf 1 l Wasser) als Gießmittel für gesundes Tomatenwachstum.
Über den echten Baldrian
Echter Baldrian ist frostbeständig, sodass wir den Baldrian auch selber im Garten heranziehen können, um ihn zu beernten, es handelt sich sogar um eine sehr schöne Pflanze mit weißlich rosanenen kleinen Blüten, die in Gruppen stehen.
Es handelt sich beim Baldrian um eine krautartige Pflanze, also eine Staude, sodass nicht jedes Jahr erneut ausgesät werden muss. Die Baldrian-Staude wird zwischen einem und zwei Meter hoch und verbreitet sich vorallem über kriechende Ausläufer, die durch abtrennen auch zur vegetativen Vermehrung genutzt werden können. Gepflanzt werden sollte er an eine feuchte Stelle im Garten, in der Sonne oder im Halbschatten. Auch für die Bepflanzung von Teichrändern, soweit sie ab und zu überspült werden, ist der Baldrian geeignet. Trockene Teichränder von dekorativen Teichen mit begrenzender Wanne sind nicht geeignet.
In der Natur findet man den Baldrian seinen Standortvorlieben entsprechend auf feuchten Wiesen, an Gräben und entlang von Gewässerläufen.
Für den menschlichen Gebrauch wird Baldrian als Beruhigungsmittel verwendet, was auf das Flavonoid Linarin zurückzuführen ist. Dazu wird allerdings nicht der oberirdische krautige Teil der Pflanze verwendet, sondern der Wurzelstock.
Andere Namen für den echten Baldrian sind beispielsweise Katzenkraut und Katzenwargel, da sich Katzen vom enthaltenen Alkaloid Actinidin angezogen fühlen (ähnlich, wie bei der Katzenminze). Angeblich soll sich der Geruch mit dem Geruch einer läufigen, weiblichen Katze decken und deshalb Katzen anziehen.
Dieser Geruch wird auch beim Trocknen der Wurzel verströmt und wirkt auf den Menschen wenig appetitlich, da er eher als ranzig zu bezeichnen ist.
Brennesseln
Die wohl bekannteste Pflanze, wenn es darum geht, mit einfachen biologischen Mitteln im Garten zu düngen und zu heilen.
Bekanntestes Beispiel ist die Brennesseljauche mit ihren düngenden Eigenschaften. Es kann aber auch ein Kaltwasserauszug gegen Blattläuse eingesetzt werden. Dazu wird die Brennessel nur einen Tag lang in kaltem Wasser eingeweicht, abgeseiht und das Spritzmittel dann unverdünnt auf die Blattläuse gegossen oder gespritzt.
Über die Brennessel
Bekannt sein dürfte die Brennessel jedem: Wenn man sie berührt, brennt die Haut, was zwar unangenehm ist, aber bei kleinen Flächen vollkommen harmlos ist. Das Brennen ensteht aufgrund der Brennhaare der Brennessel, mit dem eine Brennflüssigkeit verabreicht wird (wie bei einer Spritzenkanüle). Die kleine Brennessel ist dabei im übrigen schmerzhafter als die große Brennessel. Allerdings gewöhnt man sich als Gärtner erstaunlicherweise an das Brennen insoweit, als das man unempfindlicher wird, wenn man die noch jungen Pflanzen aus dem Beet jätet.
Wer gerade erst damit begonnen hat, einen Garten urbar zu machen, wird sich das schwer vorstellen können - aber in zwei Jahren wird er oder sie es sicherlich besser nachvollziehen können.
Die Größe der Brennesseln ist sehr unterschiedlich, hängt von der genauen Sorte und auch vom Standort ab, in der Regel sind Brennesseln zwischen 30 und 60 cm hoch, aber sie können auch bis zu 3 Meter hoch werden. Leider konnte ich persönlich erst Brennesseln mit etwa 170-180 cm Höhe beobachten. Diese standen in einem ehemaligen Hühnerauslauf, der durch den Kot der Hühner sicherlich sehr stickstoffreich war.
Ökologische Bedeutung: Rund 50 Schmetterlingsarten ernähren sich von der Brennessel, sodass wir, wenn wir einen Schmetterlingsgarten haben möchten, auch ein paar Brennesseln zur Ernte und für die Falter stehen lassen sollten. Am bekanntesten ist sicherlich das Tagpfauenauge, aber auch der Admiral, der kleine Fuchs und viele weitere Falter sind auf die Brennessel angewiesen.
Die Raupen fressen übrigens um die gefährlichen Brennhaare herum, denn diese brennen nur, wenn die obere Spitze (durch Anfassen) abbricht. Die Raupen fressen einfach von unten und lassen die Brennhaare dabei unbeschädigt.
Die Pflanze selbst zeigt, wie oben schon angesprochen, stickstoffreiche Böden an, das lässt sich relativ leicht nachvollziehen, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht. Achten Sie einmal darauf wo sie die größten und schönsten Brennesselfluren finden können.
Eindämmen der Brennessel
Obwohl die Brennessel eine tolle Pflanze ist, muss man ihren Ausbreitungsdrang unter Umständen etwas einschränken: Einerseits ist es dazu hilfreich, die Pflanzen nicht zur Blüte kommen zu lassen, andererseits kann man die Brennesselstauden mit einer Grabegabel ausheben. Die Wurzeln müssen dabei aus dem Boden gezogen werden, ohne große Reste zu hinterlassen. Möchte man die Brennessel kompostieren, so sollte man sie zunächst zum Trocknen aufhängen, da Brennesselwurzeln sehr gut wieder anwachsen können. Ich stecke sie gern (mit Handschuhen bewaffnet) durch ein Stück Zaun und werfe sie, nachdem sie eingegangen sind, auf den Kompost (es gibt aber auch Stellen im Garten, wo sie hemmungslos wachsen darf).
Wer die Brennessel nicht nur für Jauchen und Brühen verwenden möchte, könnte auch mal einen Brennesseltee probieren. Dazu einfach die Brennesseln ernten, zusammenbinden und an einer luftigen Stelle über Kopf aufhängen. Im Vergleich zu gekauftem Brennesseltee schmeckt dieser im übrigen deutlich besser, irgendwie weniger muffig.
Verwechslungsgefahr mit der Taubnessel
Im Gegensatz zur Brennessel brennen diese Nesselsorten nicht. Taubnesseln sind ökologisch sehr wertvolle Pflanzen und sollten deshalb, wo sie im Garten frei vorkommen, auch dort belassen werden. Einerseits gibt es sehr schöne Sorten mit rötlich gefleckten Blättern, andererseits ist auch die Blüte deutlich ansehnlicher, als die der Brennessel. Taubnesseln sind wichtige Nahrungsquellen für Hummeln und bedeuten keine schmerzhafte Gefahr im Garten.
Wurmfarn
Als Mulchmaterial oder als Brühe gegen Schädlinge einzusetzen. Man kann auch einen Farntee ansetzen, dazu 200 g Frischmaterial in etwa 1 l Wasser ca. eine Stunde köcheln und dann absieben. 1:1 als Spritzmittel gegen Blatt-, Schmier-, und Schildläuse einsetzbar.
Über den Wurmfarn
Es gibt mehr als 150 Sorten, davon auch einige als Kulturpflanzen zu dekorativen Zwecken. Der Name Wurmfarn kommt daher, dass die Pflanze früher gegen Parasiten im Darm eingesetzt wurde. Da man sich bei der Dosis aber sehr wohl schwer (tödlich!) verschätzen kann, sollte Niemand den Versuch machen, sich selber (oder andere) damit zu behandeln. Damit sind auch bereits sehr kleine Mengen gemeint: Beispielsweise 25 g Wurmfarn sind tödlich für Schafe.
Über das Entwurmen von Haustieren - für Hundebesitzer: In der Regel werden nur Haustiere regelmäßig "entwurmt" - und dazu bietet der Tierarzt fertig dosierte Pillen an, die deutlich harmloser wirken. Als Hundebesitzerin möchte ich dazu noch einen Tipp geben, auch wenn dieser an dieser Stelle eher Off-Topic ist. Als wir unsere Hündin holten, mussten wir sie mehrmals entwurmen lassen, damit mal etwas Speck an den Hund kam. Gesundheitlich habe ich dabei festgestellt, dass bei der Entwurmung die Darmflora doch sehr durcheinander gebracht wurde und der Hund nach der Entwurmung viel mäkeliger beim Essen war. Wir haben dann Symbiopet empfohlen bekommen und können dieses Produkt wirklich jedem ans Herz legen: Nach einer Wurmkur vom Tierarzt stärkt es die Darmflora und so macht dem Hund das Essen auch wieder Spaß.
zurück zum Wurmfarn: Auffällig am Wurmfarn sind die Sporen/Sori, die sich unter den Blättern bilden und ein wenig aussehen wie abgelegte Eier oder auch eingekringelte Larven. Der echte Wurmfarn (Dryopteris filix-mas) oder auch gemeine Wurmfarn wird zwischen 30 und 120 cm hoch und bleibt auch im Winter grün. Die Sporen werden von Juli bis September ausgebildet.
Finden kann man den gemeinen Wurmfarn in freier Natur im besonderen in Kiefern- und Buchenwäldern, in Gebüschen, Waldschlägen und auch auf Steinschutthalden.
Kapuzinerkresse
Kapuzinerkresse lässt sich, aufgrund der dem Senföhl ähnelnden Inhaltsstoffen und der daraus resultierenden leicht-antibakterieller Wirkung, wunderbar als Tee ansetzen und verwenden.
Über Kapuzinerkresse
Kapuzinerkresse wird eigentlich als Zierpflanze angebaut, da sie wunderschöne gelbliche, orangene Blüten ausbildet und oft dabei überreich blüht. Außerdem ist Kapuzinerkresse ein ziemlich unkompliziertes Gewächs, sie ist einjährig, weil sie beim Frost abstirbt, die großen Samen der Kapuzinerkresse säen sich aber selber wieder aus, sodass man immer wieder Pflanzen bei sich im Garten finden wird.
Die Frostempfindlichkeit lässt auch schon erahnen, dass diese Pflanze in Deutschland nicht heimisch ist: eigentlich kommt sie aus Südamerika, ist aber mittlerweile sehr verbreitet und auf Balkonen, Terassen und Gärten zu entdecken.
Kapuzinerkresse enthält senfartige Öle, die Senfölglycoside, die einen scharfen Geschmack verursachen. Die Öle, die die Kapuzinerkresse enthält, ähneln den Kreuzblütengewächsen, wie beispielsweise Senf und Kohl. Deshalb gibt es auch Schädlinge wie den Kohlweißling, die sich auch die Kapuzinerkresse schmecken lassen. Dementsprechend kann Kapuzinerkresse auch als Lock- und Ablenkpflanze für diesen Gemüseschädling eingesetzt werden. Interessant dabei: Die Raupen nehmen diese Pflanzenstoffe auf und schmecken deshalb Vögeln nicht mehr und sind so aufgrund ihres Geschmackes ungenießbar.
Wo wir schon bei Genießbar sind: Manche essen auch Kapuzinerkresse, allerdings sind nicht alle Sorten zum Verzehr geeignet, das ist aber ein anderes Thema.
Kamille
Guter Zusatz zum Kompost, Bodenpflege und Pflanzenstärkung für starke Wurzeln.
Einen Kamillenkaltauszug stellt man aus einer großzügigen handvoll Kamillenblüten und einem Liter kaltem Wasser her. Dazu wird beides vermischt, einen Tag stehen gelassen und anschließend abgeseiht. Verwendet werden kann der Kamillen-Auszug als Saatbeize für Erbsen, er wirkt fäulnishemmend und fördert das gesunde Wachstum.
Die echte Kamille
Matricaria chamomilla L. ist eine häufige Pflanze, sie wird als Tee eingesetzt oder auch als Wickel bei Entzündungen und kann auch unseren Gartenpflanzen helfen.
Die Pflanze selbst wird zwischen 15 und maximal 50 cm hoch und ist mit ihren weißen Blüten und dem gelben Inneren, zusätzlich zum Kamillengeruch, relativ gut zu erkennen. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und September. Am Häufigsten ist die Kamille auf frischen und nährstoffreichen Lehmböden in voller Sonne anzutreffen.
Wenn wir Kamille selber aussäen möchten, sollten wir wissen: Kamille ist ein Lichtkeimer und darf deshalb nicht zutief gesät werden. Ohne Licht können keine Jungpflanzen entstehen!
Wirkstoffe der Kamille
Der wichtigste Bestandteil der Kamille ist ihr Kamillenöl, ein ätherisches Öl, das je nach Erntezeitpunkt und Pflanze bis zu 1,5% der Pflanzenmasse ausmacht. Der optimale Erntezeitpunkt ist, wenn bereits zwei Drittel der Blüten aufgeblüht sind. Danach sollte die Kamille schnellstmöglich zum Trocknen ausgebreitet werden oder elektrisch getrocknet werden.
Rainfarn
Kann gegen Blattläuse, Himbeerkäfer, Blattwespen, Erdbeermilben, Rost und Mehltau eingesetzt werden. Man bereitet einen Tee oder eine Brühe aus den gelben Blüten zu und spritzt damit die befallenen Pflanzen in der Verdünnung 1:2. Da Rainfarn giftig ist, sollte man einen extra Topf benutzen, den alle Familienmitglieder als Gartentopf identifizieren können und die Familienmitglieder auch entsprechend davor warnen!
Für einen Rainfarntee kocht man etwa 2 Esslöffel getrocknete Blüten mit einem Liter Wasser auf und seiht dann die Blüten ab. Nach dem Abkühlen wird der Tee verdünnt auf 1:2 bis 1:3 gespitzt.
Über den Rainfarn, der gar kein Farn ist
Trotz des Namens handelt es sich eigentlich um einen Korbblütler, der damit den Astern näher als dem Farn steht. Die Optik der Pflanze erinnert allerdings schon wenig an einen Farn: Die Blätter sind gefiedert, aber sie stehen an einem langen Stiel, der zur Blütezeit in einem Polster aus rundlichen gelben Blüten endet.
Die Pflanze blüht zwischen Juni und September und ist dann auch am Leichtesten zu erkennen: Sie kommt an Wegrändern, in staudenreichen Unkrautfluren, auf Schuttplätzen und Dämmen vor. Sie bevorzugt einen nicht zu trockenen, nährstoffreichen, eher kalkreichen Boden. Sie gilt als mäßiger Stickstoffanzeiger, denn sie wächst beispielsweise gern dort, wo es gebrannt hat.
Rainfarn wurde früher, wie der Wurmfarn, auch als Entwurmungsmittel eingesetzt, allerdings ist auch Rainfarn giftig und deshalb sollte man ihn nicht dazu verwenden. Die parasitenabtötende WIrkung hat man auch genutzt, um mit Waschungen Kopfläuse und Flöhe zu bekämpfen. Außerdem wurde Rainfarn in einer Mischung aus den Blüten und dem Beizmittel Alaun zum Färben verwendet.
Beim Sammeln umbedingt Handschuhe tragen: Je nach Empfindlicheit kann das Laub des Rainfarnes zu Hautreizungen führen. Rainfarn enthält Kontaktallergie-auslösende Sesquiterpenlactone.
Zwiebeln
Zwiebeltee kann als Spritzmittel auf Möhren angewendet werden, der Duft lenkt die Möhrenfliege ab (regelmäßig erneuern).
Außerdem können Zwiebelnjauchen gegen Bakterien- und Pilzkrankheiten zugegeben werden.
Über die gemeine Zwiebel
Allium cepa, die gemeine Zwiebel oder Küchenzwiebel ist in fast jedem Haushalt zu finden und ihre Schalen können wunderbar im Garten nutzbringend eingesetzt werden.
Über den Anbau und perfekten Standort werde ich bei Zeiten nocheinmal einen eigenen Artikel schreiben, da die Küchenzwiebel so einfach zu kaufen ist - wäre es an dieser Stelle wohl etwas zuviel. Die Wirkung der Zwiebel im Garten als Tee und Jauche ist, wie beim Kochen, auf ihr ätherisches Öl zurückzuführen.
Ringelblume
Ringelblumen eignen sich nicht nur für die Mischkultur sehr gut, sondern auch als Jauche oder Brühe haben sie pflanzenstärkende Eigenschaften.
Die Blüten enthalten ätherische Öle, Bitterstoffe und diverse sekundäre Pflanzenstoffe, die antiseptisch wirken und Bakterien abtöten. Eine Ringelblumenjauche wird bis zu 2 Wochen vergärt, bevor sie als Gießmittel eingesetzt wird.
Über die Ringelblume
Ringelblumen sind einjährige, dekorative Pflanzen, die sich im Blumenbeet genauso gut machen, wie als Mischkulturpartner im Gemüsebeet. In der Regel werden Ringelblumen zwischen 30 und 70 cm hoch und blühen vom Sommer bis zum Frost. Schneidet man regelmäßig die verblühten Blüten ab, treiben immer wieder neue Knopsen nach.
Einmal im Garten angesiedelt, sät sich die Ringelblume recht zuverlässig selber wieder aus, die großen Samen lassen sich aber auch einfach sammeln und noch viel einfacher aussäen. Die Ringelblume eignet sich daher auch für ein Kinderbeet, man könnte schon fast eine Erfolgsgarantie geben.
Düngen braucht man die Ringelblume in aller Regel nicht, da sie mehr Blüten ansetzt, wenn sie keine Stickstoffdüngung bekommt.
Ringelblumenblüten werden sowohl in der Kosmetik, der Pharmazie und der Lebensmittelindustrie eingesetzt, sei es als Farbstoff, als schmückendes Element oder als klassische Ringelblumensalbe bei Hautreizungen.
Schafgarbe
Enthält viel Kali und ist ein guter Zusatz zu Jauchen und Brühen, wirkt pflanzenstärkend.
Einen Schafgarbe-Kaltauszug wird aus 100 g Frischen Blüten mit 500 ml Wasser angesetzt und einen Tag stehen gelassen, anschließend abgeseiht. Der Auszug wird 1:10 verdünnt als Spritzbrühe gegen Pilzbefall eingesetzt. Als Gießmittel fördert die Schafgarbe die Rotte des Kompostes.
Über die Schafgarbe
Sie steht gern in der vollen Sonne und ist auf stickstoffreichen Böden anzutreffen, deshalb kann sie, wie die Brennessel, auch als Indikator für stickstoffreiche Böden verwendet werden. Sie blüht von Juni bis Oktober auf Wiesen, Weiden und Brachflächen. In der Regel wird Schafgarbe zwischen 40 und 100 cm hoch und kann sehr gut an den Trugdolden mit den vielen weißen Blütenköpfchen erkannt werden.
Schafgarbe sät sich selbst gut aus, sodass man, wenn man eine Pflanze im Garten beispielsweise in der Wiese findet, links und rechts davon jäten kann (Gras, Löwenzahn...), sodass sich der Bestand von Jahr zu Jahr vergrößert.
Die Schafgarbe enthält übrigens Salicylsäure, wie sie beispielsweise in bekannten Kopfschmerzmitteln verwendet wird.
Tomaten
Aus dem Tomatengrün wird ein Kaltwasserauszug hergestellt und als reines Spritzmittel gegen den Beflug von Kohlweißlingen eingesetzt. Die Wirkung ist auf die Geruchsstoffe zurück zu führen.
Alles über die Kultur von Tomaten und wie man richtig ausgeizt, um Tomatengrün zu ernten, findet ihr im Artikel: Tomaten im eigenen Garten – Anzucht, Pflege und Ernte.