Tomaten im eigenen Garten – Anzucht, Pflege und Ernte

Beim Pflegen der bereits gepflanzten Tomaten ist einiges zu beachten, z. B. das richtige Ausgeizen und Gießen, um eine gute Ernte zu erhalten.

Anbinden und Ausgeizen der Tomatenpflanzen

Damit sich die Früchte und der Haupttrieb zügig entwickeln können, müssen die Nebentriebe ausgebrochen werden. Nebentriebe entwickeln sich in den Blattachseln und werden entfernt sobald sie groß genug sind, um sie mit den Fingern erfassen zu können. Es reicht, die Nebentriebe einfach per Hand abzureißen. Beobachten sollte man auch die Spitzen der schon bestehenden Blütenstände, auch hier können sich Nebentriebe entwickeln.

Der Hauptrieb der Tomate muss regelmäßig am Stab festgebunden werden, dabei sollte man nicht zu eng binden, je nach Sorte werden die Stängel der Tomaten im unteren Bereich so dick wie mehrere Finger!

Nebentriebe müssen regelmäßig entfernt werden, diesen Vorgang nennt man ausgeizen.

Nebentriebe müssen regelmäßig entfernt werden, diesen Vorgang nennt man ausgeizen.

Nachem sich die Fruchttrauben gebildet haben, entfernt man die Blätter auf der Südseite der Pflanze, die die Früchte überdecken. Es sollten nicht zuviele Blätter entfernt werden, da die Pflanze nur durch die Photosynthese Energie sammeln kann.

Je nach Wüchsigkeit der Tomaten kappt man die Triebspitze des Hauptriebes, wenn dieser zu lang (oder der Stab zu kurz) wird, spätestens jedoch Anfang August. Später ansetztende Blüten würden sowieso keine erntebaren Früchte mehr erzeugen.

Dazu „entspitzt“ man die Pflanze in dem man über einem Blütenstand noch ein Blatt stehen lässt und darüber abschneidet. Nach dem Entspitzen versucht die Pflanze, neue Nebentriebe zu bilden, um weiter zu wachsen, diese sind ebenfalls zu entfernen.

ein einfaches Foliendach reicht aus, um die Tomaten vor zu viel Feuchtigkeit zu schützen

ein einfaches Foliendach reicht aus, um die Tomaten vor zu viel Feuchtigkeit zu schützen

Tomaten richtig gießen

Jetzt kommt es darauf an, wo die Tomaten denn stehen und wie der Boden darunter aussieht. Sowohl Tomaten in Kübeln und Töpfen als auch in höher gelegten Beeten müssen regelmäßig gegossen werden.

Wurden die Tomaten ins Freiland gepflanzt und haben dort beispielsweise nur ein Dach bekommen, reicht es in aller Regel aus, die Pflanzen weniger zu gießen.

Bei Freilandtomaten ohne Dach sagt man: bis Mitte Juli reicht es, in Trockenperioden ein oder zwei mal durchdringend zu gießen. Dabei wird der Boden, nicht aber das Tomatengrün, mit Wasser begossen.

Ab Mitte Juli muss dann öfter gegossen werden, allerdings auch nur bei Kübelpflanzen täglich. Bei Freilandpflanzen reicht es jahreszeitliche Schwankungen der normalen Bodenfeuchtigkeit auszugleichen.

Nach Ende August kann man das Gießen komplett einstellen, einerseits wird es dann sowieso solangsam feucht, andererseits möchten wir, dass die Früchte möglichst schnell ausreifen, die jetzt noch an den Tomatenpflanzen verblieben sind.

Ernte und Nachreifen der Tomaten

Tomaten in unterschiedlichen Reifestadien

Tomaten in unterschiedlichen Reifestadien

Ernten ist einfach: abpflücken (und essen). Aber die Früchte, die im Herbst nicht mehr ausreifen, können auch geerntet werden. Man erntet die grünen Früchte und legt sie einlagig in Kartonagen aus und wartet, bis sie rot sind. Bei Cocktailtomaten hat man früher auch die komplette Pflanze „kopfüber“ auf dem Dachboden aufgehangen. Die nachgereiften Tomaten schmecken allerdings nicht besonders - im Vergleich zu den sonnengereiften Tomaten aus dem Sommer. Es wäre schade, sie wegzuschmeißen, aber für mehr als eine gemischte Gemüsepfanne taugen sie leider nicht.