Eine Wurmkiste für Wurmkompost bauen, besetzen, anfüttern und umsiedeln
Wurmkompost herzustellen, ist gar nicht schwer, einige Dinge gilt es dennoch zu beachten: Wer mit Regenwürmern kompostieren möchte, sollte sich entweder eine spezielle Kiste im Handel besorgen oder sich eine entsprechende Kiste mit mindestens einer Abteilung selber bauen.
Rein theoretisch ist es möglich, in einer einfachen Wanne oder Plastikkiste eine Wurmfarm zu eröffnen, die Ernte der Wurmlosung wird dann aber recht schwierig, wenn man die Würmer nicht vorher umsiedeln kann.
Im einfachsten Falle besteht eine Wurmkiste aus einer Holzkiste mit einem eingesetzten Gitterrahmen in der Mitte der Box. Dieser Gitterrahmen ist folgendermaßen gedacht: Zuerst wird die rechte Hälfte mit Würmern, Erde und Pflanzenmaterial bestückt. Über die Zeit zersetzten die Würmer die Pflanzen, man liefert ihnen immer weiter leckere Küchenabfälle nach. Irgendwann ist die erste Hälfte recht voll und der wunderbare Wurmkompost kann eigentlich geerntet werden. Aber dann hätte man Erde mit Unmengen an Regenwürmern und müssten neue Würmer für den Besatz kaufen oder die Würmer händisch auslesen.
Einfacher ist es, die Würmer zwei Tage hungern zu lassen und dann wahre Leckerbissen (Kaffesatz, Pappe, Gemüseschalen auf einem Erdbett) in die noch leere Seite zu füllen. Die hungrigen Würmer werden anschließend fast vollständig auf die andere Seite überwechseln, um den Hunger zu stillen.
Da in der reifen Erde noch Wurmeier und Kokons sind, sollte man nun noch 5-6 Wochen mit der Ernte warten. So haben die Jungregenwürmer noch eine Chance, ins neue Substrat überzusiedeln.
Die Box sollte pro Seite etwa 25-30 Liter fassen und kann an den Seiten geschlossen sein. Stellt man die Kiste draußen oder in einem Kellerraum auf, kann man sie gut aus Holz bauen. Möchte man Plastikkisten verwenden, muss man Abzugslöcher in den Boden bohren und sollte einen Untersetzer verwenden. Auch in die Seiten sollte man kleine Belüftungslöcher bohren. Einfacher ist es, eine fertige Kiste mit Ablaufhahn zu verwenden, weil man so besser den Feuchtigkeitshaushalt regeln kann. Alternativ dazu kann eben auch eine Holzkiste verwendet werden, diese kann die Säfte selbst aufsaugen.
Als unterste Schicht befüllt man die Kiste am Besten zunächst mit einer Mischung aus Erde, nasser, aber ausgedrückter, Pappe, Kaffeesatz, Gemüse und Obstschalen. Darauf kommen zwischen 500 und 1000 eingekaufte oder, wer die Geduld dazu hat, gesammelte Würmer.
Da Würmer nicht gut gelagert werden können, sollte die Kiste bereits vor dem Bestellen der Würmer fertig mit Erde bestückt sein.
Pro Tag können dann zwischen 100-300 Gramm Küchenabfälle in die Wurmkiste wandern, je nach Besatzdichte und Gefräßigkeit der Bewohner. Grundsätzlich gilt: Oft wenig füttern statt selten viel füttern. Einerseits drohen die Würmer zu verhungern, wenn man zu unregelmäßig füttert. Andererseits könnten die Würmer zu große Mengen nicht umsetzen, und dann müssten wir mit Fliegenbefall rechnen.
Das Substrat in der Kiste sollte man einmal am Tag mit einer Sprühflasche mit reinem Wasser besprühen. Regenwürmer leben gern im feuchten Boden, dieser darf etwas feuchter sein als man den Kompost im Garten pflegt. Allerdings sollte man bedenken: feucht statt nass… es muss auch Platz für Luft im Substrat bleiben.
Bei Fruchtfliegenbefall sollte man jegliches Futtermaterial direkt mit Erde überdecken oder mit Gesteinsmehl abpudern.