Kompost1515

Gute Gründe für den eigenen Kompost

Was Kompost ist und welche Vorteile er hat. Mit Dauer- und Nährhumus den Gartenboden verbessern.

Humus und Detritus im Vergleich

Humus und Detritus im Vergleich

Wenn wir über Kompost sprechen, sprechen wir über Humus. Humus bezeichnet die organische Substanz eines Bodens. Würde man noch genauer unterscheiden wollen, würde man in Humus, den zersetzten Teil organischer Substanzen, und Detritus, den unzersetzten Anteil, unterscheiden.

Als Beispiel wäre der frische Mulch auf einem Beet der Detritus, während die bereits zersetzten Teile dem Humus zuzuordnen sind. Da der Übergang zwischen beiden Zuständen fließend ist, kann aber innerhalb der Bodenschicht keine eindeutige Trennlinie gezogen werden.

Humus selbst wird in zwei Produkte unterschieden

Das Nährhumus

Bezeichnet die organischen Substanzen, die schnell abgebaut werden, wie Kohlenhydrate (Cellulose aus Holz, Zucker, Stärke), Lignin (je nach Verholzungsgrad der Pflanzen) und stickstoffhaltige Verbindungen.

Das Dauerhumus

Dieser Bestandteil wird nur langsam abgebaut. Dauerhumus entsteht, wenn Nährhumus weitestgehend abgebaut ist. Der Vorteil des Dauerhumuses liegt vorallem in seinem Speichervermögen. Sowohl Wasser als auch Nährstoffe können gebunden und später wieder an die Pflanzen abgegeben werden. Einen Boden, der reich an Dauerhumus ist, erkennt man an der dunklen Farbe.

Im Garten

Bodenaufbau: Zu sehen ist, dass die Humus-Schicht im Vergleich zu den anderen sehr klein ausfällt!

Bodenaufbau: Zu sehen ist, dass die Humus-Schicht im Vergleich zu den anderen sehr klein ausfällt!

Ohne den Humus in unserem Garten können sich Pflanzen nicht ernähren, deshalb müssen wir dafür Sorge tragen, den Humusgehalt in unseren Böden nicht zu verschlechtern, mehr noch, ihn aufzubauen.

Gartenabfälle lassen sich leichter mit großen Säcken im Garten transportieren. Man spart viele Wege mit der Schubkarre.

In der Natur funktioniert das recht einfach und simpel, steht aber der gärtnerischen Ästehtik im Wege. Abgestorbene Pflanzenteile fallen einfach auf den Boden und werden von den Bodelebenwesen zu Humus zersetzt. Es findet ein Kreislauf statt, die Pflanze wächst, sie stirbt, sie zersetzt sich und bietet ihren Nachkommen damit eine neue Nähr- und Lebensgrundlage.

Im Garten möchten wir der Natur in der Regel nicht die Freiheit lassen, sich selbst zu versorgen; Grasflächen, die nicht geschnitten und nicht beweidet werden, würden früher oder später mit Gehölzsämlingen überwuchert werden. Unseren Grasschnitt, den Staudenschnitt, das Laub und alle anderen organischen Substanzen sollten wir also als Schatz unseres Stück Landes hüten und nicht auch noch kostenpflichtig abgeben.

Laubpicker, oder "Hand-Vergrößerungen" sind sehr effektiv, wir wollen nicht mehr darauf verzichten bei vielen großen Eichen, die im Herbst alles von sich werfen!

Damit schützen wir die einzige Fläche, die wir wirklich vor Erosion schützen können und fördern die Fruchtbarkeit. Kompostieren wir an geeignetem Ort unsere Gartenabfälle, erhalten wir wunderbaren Kompost, der unseren Pflanzen zu Gute kommt. Kompost belastet das Grundwasser weniger als es Mineraldünger tun und selbst wenn wir auf Mineraldünger nicht verzichten wollen, so hilft das aufgebaute Dauerhumus, die Nährstoffe zu binden.

Ein Boden ohne Humus gibt die Nährstoffe zu schnell ab, der Regen spült den Dünger aus und er gelangt ins Grundwasser. Ein Boden mit Dauerhumus vermag eine wohldosierte Menge zu binden und an die Pflanzen abzugeben.

Daraus lässt sich auch folgern: Mineraldünger kann nie ein Erstaz für die Kompostwirtschaft sein und in jedem noch so kleinen Garten sollten die Abfälle möglichst vor Ort kompostiert und ausgebracht werden.

Wer keinen eigenen Kompost aufsetzen möchte, muss seinen Grünschnitt zur öffentlichen Grünschnittanlage fahren. Dort muss der Gärtner in der Regel für die Abgabe eine Gebühr bezahlen. Da auf Dauer das reine Wegfahren des Grünschnittes nicht ausreicht, muss der verantwortungsvolle Gärtner regelmäßig Kompost bei der öffentlichen Einrichtung einkaufen und im Garten wieder ausbringen.

Wer nicht direkt neben der Anlage wohnt, wird damit mehr Arbeit haben, als mit dem eigenen Kompost. Wir müssen nämlich nicht viel dabei tun. Die meiste Arbeit erledigen Bodelebewesen für uns. Der bekannteste Vertreter ist der Regenwurm, der gern auch als Anzeiger für humose fruchtbare Böden genannt wird. Regenwürmer zersetzen, wie viele andere Lebewesen unsere Gartenabfälle und produzieren für uns Humus (siehe auch: Pflege der Bodenlebewesen - Kompost und seine Zusätze eine Einführung).

Wir sparen also Geld für Dünger, Erde und Entsorgung, schützen und pflegen unseren Boden und beleben die Bodenschichten durch den eigenen Kompost. Außerdem werden wir viel sorgsamer unseren Müll in der Küche trennen, das entlastet die Müllhalden und auch unser Grundwasser.

Das sammeln von pflanzlichen Abfällen in der Küche muss übrigens nicht mit Gerüchen und Ungeziefer verbunden sein, es gibt einen sehr einfachen Trick, einen guten Komposteimer in der Küche zu impfen: Kompost in der Küche sammeln - ohne Ekelfaktor!