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Wie der Kartoffelacker beschaffen sein soll

Alte Bauernweisheiten sagen: Der dümmste Bauer erntet die dicksten Kartoffeln. Aber im wahren Leben hängt es vom Licht und den Bodenverhältnissen ab.

Der Kartoffelacker, oder heutzutage: das Beet, in dem Kartoffeln wachsen sollen, sollte locker und relativ trocken sein und in der Sonne liegen.

Der Boden sollte eine gute Substanz haben, aber nicht frisch gedüngt sein. Weiterhin sollte der Boden nicht von Wurzelunkräutern durchdrungen sein; er sollte auch nicht stark eisenhaltig oder sauer sein.

Eigene Erfahrungen zeigen aber: Kartoffeln unterdrücken Unkraut eigentlich recht gut, daher werden sie auch auf verqueckten Beeten angebaut, mit den Kartoffeln können dann noch Queckenwurzeln im Herbst ausgegraben werden - allerdings darf man "können" und "sollen" nicht verwechseln: Den besseren Ertrag erhält man natürlich auf Boden ohne Wurzelunkraut.

Ebenso wie auf die Art des Bodens, sollte auf die Vorkulturen geachtet werden: es ist besser, Kartoffeln nicht immer wieder auf die selbe Stelle zu pflanzen. (Siehe Fruchtfolge).

Im Herbst ist der Acker oder das Beet umzugraben bzw. zu pflügen, dabei kann auch Düngemittel eingebracht werden. Optimalerweise ist das Rinderdung.

Im Frühjahr muss der Boden gelockert werden. Für den Heim- und Gartengebrauch empfiehlt sich das lockern mit einer Grabgabel. Pflügt man die Felder, so soll dies in Richtung von Nord nach Süd erfolgen. Wo es notwendig ist, sind Wasserfurchen einzubringen.

Sobald die Winterfröste aufhören, sollen die Kartoffeln vorgekeimt werden. Dazu sollen nur ganze Kartoffeln, keine Kartoffelstücke, verwendet werden.

Die Aussaat der Kartoffeln oder auch das Legen der Kartoffeln sollte an einem Tag statt finden, an dem die Witterung gut ist (warm) und der Boden bereits angewärmt, aber feucht ist. Dabei sollte man die einzelnen Saatkartoffeln in regelmäßigen Abständen in den Boden einlegen (3-4 Zoll / 7-10 cm tief; bei sandigen Böden 5-6 Zoll / 12-16 cm tief).

Bewährt haben sich zum Beispiel Abstände von 50*50 cm.

Früher wurden Reihenabstände von 1 1/2 bis 2 Fuß (45-60 cm) angegeben, und die Entfernung in der Reihe sollte nicht weniger als 1 Fuß (30 cm) betragen. Die Augen (Keimauge) müssen natürlich nach oben zeigen.

Der Kartoffelacker muss in den folgenden Wochen regelmäßig kontrolliert werden: man sollte das Unkraut entfernen (z. B. durch Hacken) und die Kartoffelpflänzchen anhäufeln. Um so sandiger der Boden, um so weniger muss gehackt werden. Einerseits weil dann bereits ausreichend Luft im Boden ist, andererseits verklebt er weniger schnell und verliert durch zu tiefe Bearbeitung auch mehr Wasser.

Die Blüten der Kartoffelpflanzen sollten nicht entfernt werden, sondern stehen bleiben. Genauso wäre es schädlich, die grünen Blätter oder gar das ganze Kartoffelkraut zu entfernen.