Kartoffeln311

Wie Kartoffelschnittflächen für die Aussaat vorbereitet wurden

Altes Rezept, um in Notzeiten aus wenig Kartoffeln eine große Ernte zu erzielen.

Legt man Kartoffelschnitze mit Augen in die Erde, keimen im besten Fall die Stücke und neue Kartoffelpflanzen entstehen. Unter ungünstigen Bedingungen können Keime und Pilze ins verletzte Gewebe eindringen und das Knollestück verfault in der Erde.

Früher hat man die Kartoffeln in Notjahren deshalb vor der Aussaat behandelt:

Dem Volumen der Saatkartoffeln entsprechend wurde ungelöschter Kalk und Holzasche (je die Hälfte) gemischt (Achtung ungelöschter Kalk, oder Kalkbaustoffe grundsätzlich sind ätzende Mittel, die zu Hautreizungen und Augenschäden führen können).

An einem trockenen Ort (z. B. Schuppen) wurden dieser Asche-Kalkhaufen gemischt und anschließend die geschnittenen Kartoffelstücke hineingegeben und untergerührt. Die Schnittflächen sollten dabei alle vollkommen vom Asche-Kalk-Gemisch umgeben sein. An den darauf folgenden Tagen wurden dann die Kartoffelstücke (mit Auge) ausgesät.

Kartoffelstücke wurden nur in Notjahren ausgelegt. In der Regel verwendete man ganze Kartoffeln, und das sollten wir auch so handhaben. Es ist ungefährlicher, der Ertrag ist zuverlässiger und es macht weniger Arbeit.